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Ehrenamt vor der Haustür: DRK-Bereitschaftsdienst in Leingarten
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Drei ehrenamtliche Helfer machen im DRK-Ortsverein Leingarten den Bereitschaftsdienst. Auch nachts um zwei kann der Melder losgehen. Die "Helfer-vor-Ort" sind in der Regel schneller als der Rettungswagen da und können bis zu dessen Eintreffen den Patienten in ihrer Nachbarschaft helfen.
Mithilfe eines EKGs konnten die "Helfer-vor-Ort" schon starke Bauchschmerzen als Herzinfarkt enttarnen.
Foto: Klara Landes
Bei medizinischen Notfällen ist sicher jeder - egal ob Betroffener oder Angehöriger - froh, wenn schnell Hilfe kommt. "Wenn man selbst in so einer Situation ist, kommt es einem ewig vor zu warten", weiß auch Marc Hoffmann vom DRK Ortsverein Leingarten. Er ist dort einer von drei ehrenamtlichen "Helfern-vor-Ort". Hoffmann und seine beiden Kollegen tragen einen Piepser mit sich, damit sind sie "per se auf Empfang". Gibt es in Leingarten einen medizinischen Notfall mit einer "gewissen Dringlichkeit", informiert die integrierte Leitstelle nach Eingang des Notrufs zusätzlich zum Rettungswagen beziehungsweise Notarzt auch die ehrenamtlichen Helfer.
Der DRK-Bereitschaftsdienst ist auch in der Nacht zur Stelle
Neben dem Alarm erhalten Hoffmann und seine Kollegen auch die Adresse und eine kurze Info um was es sich handelt. Da es Einsätze in der Nachbarschaft sind, sind die Helfer in der Regel schneller vor Ort als der Rettungswagen. Beim Patienten angelangt, können sie dann "Maßnahmen einleiten, mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen". Dazu zählt auch, die Wiederbelebung und kritische Blutungen zu stoppen, die Kernaufgabe ist es, bei den Patienten Folgeschäden zu vermeiden.
Drei Ehrenamtliche Helfer können im DRK-Ortsverein Leingarten bei medizinischen Notfällen helfen
Per Handy-App können die Helfer den Einsatz bestätigen. Sie nehmen den Fall nur an, wenn sie sich dazu in der Lage fühlen. "Im Gegensatz zum Rettungsdienst haben wir keine rechtliche Verpflichtung zu fahren." Es kommt durchaus auch vor, dass sie zu zweit beim Patienten stehen, dann organisieren sie sich schnell je nach Situation. Die Einsätze, zu denen die Helfer gerufen werden, sind in der Regel immer in Leingarten. In Einzelfällen, wie bei großen Verkehrsunfällen, werden die Drei dann auch mal nach etwas außerhalb gerufen.
Ertönt der Melder und ist der Einsatz bestätigt, "dann hüpft man in die Klamotten" und fährt los. Das kann auch mal um zwei Uhr nachts passieren. Für Hoffmann kein Problem: "Ich schlafe ganz normal, wenn der Melder piepst, wird man schon wach." In der Nacht zuvor habe er beispielsweise "ganz wunderbar durchgeschlafen".
Im Einsatz-Rucksack ist neben Verbandsmaterial und Sauerstoff auch ein Defibrillator
Im Einsatz mit dabei ist auch immer der Rucksack mit nützlichem Material und Geräten. Leicht ist der nicht. Er enthält unter anderem einen Beatmungsbeutel, Sauerstoff, einen Stützkragen, Material zur Ruhigstellung von Knochenbrüchen und Verbandmaterial "in Hülle und Fülle". Auch mit dabei sind ein Blutdruck- und ein Blutzuckermessgerät, ein Fieberthermometer, ein Gerät, um kritische Blutungen abzubinden und ein Defibrillator, der auch eine Funktion für ein EKG hat. "Diese Funktion hat uns schon gute Dienste geleistet", erinnert sich der 38-Jährige. So haben sich dank dem EKG etwa Bauschmerzen als Herzinfarkt entpuppt.
Die drei "Helfer-vor-Ort" in Leingarten haben mindestens eine Ausbildung zum Rettungssanitäter absolviert
Nach einem Einsatz in der Nacht geht Marc Hoffmann oft direkt wieder ins Bett. Nach besonderen und emotionalen Einsätzen nehme es einen schon mit, er könne damit aber ganz gut umgehen. Für Einsatzkräfte gibt es auch Seelsorgeangebote. Die "Helfer-vor-Ort"-Systeme sind in den Gemeinden unterschiedlich geregelt. In Leingarten müssen die Helfer mindestens die Ausbildung zum Rettungssanitäter haben und nicht nur die gesetzlich vorgeschriebene sanitätsdienstliche Grundausbildung.
Die Motivation für den Bereitschaftsdienst sieht Hoffmann auch ein Stück weit im eigenen Interesse an der Medizin. Es mag vielleicht an seiner Erziehung liegen, erzählt er schmunzelnd, aber er schaue, wo man etwas Gutes tun könne. Er möchte "nicht nur konsumieren, sondern auch etwas zurückgeben." Bei seinen beiden Kollegen sei es ebenso eine Mischung aus Medizin-Interesse und dem Wunsch anderen zu helfen.
Ehrenamt
Für die ehrenamtlichen Dienste als "Helfer-vor-Ort" bekommen die drei Leingartener keine Aufwandsentschädigung. "Sogar das Material wird komplett aus der Vereinskasse finanziert." Im Prinzip werde das Material und die Ausstattung durch Spenden beglichen. Bis ein Helfer ausgestattet ist, ohne das medizinische Material, kostet es schon 1.000 Euro, erklärt Marc Hoffmann. Die Kleidung muss bestimmte Normen erfüllen.
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