Queens Target
Über ihre Zwergschnauzerzucht Queens Target in Neudenau informiert Birgit Heß auf der Internetseite www.queenstarget.de. Sie ist Vorsitzende des Pinscher-Schnauzer-Klubs Ortsgruppe Heidelberg und Mitglied in der Landesgruppe Baden.
Ein Besuch am Morgen bei Schnauzer-Züchterin Birgit Heß mit Tipps für die Hundeerziehung und Einblicken in ein spannendes Hobby.

Ein bisschen erinnert die Hunde-Fütterung an eine Werbung für Küchentücher: ein Wisch, alles weg. Hätte Frauchen Birgit Heß dafür lange in der Küche gestanden, es wäre ein Jammer, wie schnell die hungrigen Mäuler ihre Schälchen leerputzen. Was nicht heißt, dass die Bande ihr Frühstück nicht wertschätzt – heute kam es nur reichlich spät: um 7 Uhr. Da mussten Riesenschnauzer El Macho, mit zwölf Jahren der Opa in der Runde, Zwergschnauzer-Hündin Unique Star (3) und Zwergschnauzer-Rüde Wallace (1,5) geduldig sein.
Aber so kennen sie ihre Birgit. Die Chefin bestimmt, was und wann gefüttert wird – von Fleisch über Essensreste bis zu zermahlenem Löwenzahn oder, wie heute, Trockennahrung. „Ich will ja auch mal ausschlafen. Wie manche Leute den roten Teppich ausrollen und für den Hund um 5 Uhr aufstehen, das gibt es bei mir nicht. Ich mache mich doch nicht verrückt“, sagt die Neudenauerin. Was härter klingt, als es das hundevernarrte Herz meint.
Denn Birgit Heß ist seit ihrer ersten Begegnung mit Riesenschnauzern vor über 20 Jahren verliebt in die zotteligen Schnuffel. Die beiden Zwerge dürfen ins Schlafzimmer, und der große Alte hat ein Zuhause fürs Leben, auch wenn seine Zeiten als Deckrüde und Hundeschau-Preisträger vorbei sind. Heß ist keine gewerbliche Züchterin, das macht manches anders. Dutzende Tiere in Zwingern gibt es bei ihr nicht. „Wir sind doch eine Familie.“
Eine Familie, die mal wächst und mal schrumpft. Denn die Zucht bringt es mit sich, dass die meisten Vierbeiner abgegeben werden. Ein bis zwei Mal im Jahr wird die Bude jedoch voll, und das ist das größte Glück für die Mutter von drei eigenen Töchtern. „Welpen großziehen, ihnen etwas mitgeben fürs Leben, ist großartig“, schwärmt sie. Einfach drauflosvermehren? Nicht mit ihr. „Der Genpool wird immer enger“, sagt sie. Zucht sei darum für sie akribische Planung und Netzwerken. Dafür nimmt sie weite Wege in Kauf: Zum Decken geht’s auch mal ins Ausland, die Stammmutter der Zucht kommt aus Argentinien. „Ich suche nicht den Star für Ausstellungen, sondern die passende Linie für meine Tiere, damit es gesunden Nachwuchs gibt.“
Eigentlich wollte sie nie in die Fußstapfen des Vaters treten, der hat 30 Jahre lang Jagdhunde gezüchtet. Bis sie ihren ersten eigenen Schnauzer bekam: bildhübsch, das große Familienherz am rechten Fleck und ein Wesen, das Unwissende an die Sturheit eines Esels erinnert, Birgit Heß aber zum Schwärmen bringt: „Die sind nicht stur. Die haben einen eigenen Kopf.“ Drill? Zwecklos. „Man muss ihr Herz gewinnen. Mit Vertrauen und Respekt. Dann folgen sie von allein.“
Das heißt jetzt, nach dem Frühstück: Es geht für El Macho, Unique Star und Wallace in den Wald, aufs Feld oder durch den Ort – wohin, das bleibt Frauchens Geheimnis. „Wie bei den Fütterungszeiten ist Abwechslung wichtig“, erklärt sie. Immer die gleiche Runde? Das ist für einen Hund wie für uns Menschen der tägliche Kantinen-Salat. „Immer die gleiche Strecke wird langweilig. Biete ich Abwechslung, schaut der Hund nach mir – und nicht ich nach ihm.“ Sich interessant machen, täglichen Einheitstrott vermeiden, das sei die große Hundeschule. Dazu gehört auch gemeinsames Spielen, intelligentes Spielzeug oder sich was Überraschendes für die Vierbeiner auszudenken – was einer Paarbeziehung zwischen Menschen guttut, fördert eben auch die Bindung zum Hund. „Wenn ich Welpen nach neun Wochen abgebe, dann sind sie stressresistent und machen alles mit.“
Dass manche Kunden einen Hund suchen, der wie eine Aufziehmaus funktioniert, aber keine Beziehung zum Tier aufbauen wollen, schmerzt sie. Die Riesenschnauzerzucht hat sie darum aufgegeben. Zu oft hätten Menschen sich die stattlichen Tiere nur des Prestiges wegen angeschafft. „Sie verkaufen ja keine Waschmaschine, sondern ein Lebewesen.“ Mit den Zwergen geht es aber weiter. Im Frühjahr erwartet Birgit Heß Wurf „Z“ – den 26. Nachwuchs. Ein großartiger Start ins neue Jahr. Denn eines ist klar: „Einmal Schnauzer, immer Schnauzer.“
Queens Target
Über ihre Zwergschnauzerzucht Queens Target in Neudenau informiert Birgit Heß auf der Internetseite www.queenstarget.de. Sie ist Vorsitzende des Pinscher-Schnauzer-Klubs Ortsgruppe Heidelberg und Mitglied in der Landesgruppe Baden.
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