Heilbronner-Stimme-Serie endet nach 24 Monaten mit lebhaftem Austausch im Eppinger Georgskeller
Die Lokalzeitung ist ein wertvolles Korrektiv zu Fake News, Hass und Hetze: Das ist das Fazit der 114. Lokaltour mit dem Chefredakteur der Heilbronner Stimme, Uwe Ralf Heer. Zum Abschluss der Serie 24 Monate, 24 Orte, 24 Geschichten lud er zu einem offenen Austausch im Sankt Georgskeller in Eppingen ein.

Gut besucht war die 114. Lokaltour mit Chefredakteur Uwe Ralf Heer im Wirtskeller Sankt Georg in Eppingen. Die Redaktion der Heilbronner Stimme hatte zum Abschluss ihrer Serie „24 Stunden, 24 Orte, 24 Geschichten“ zu einem Austausch über die Zeitung, die digitale Ausrichtung des Medienunternehmens und Themen vor Ort eingeladen.
Dabei sprach Bürgermeister Peter Thalmann kurz auch über die Gartenschau 2021 und das, was auf Gesellschaft und Stadt nachwirkt: Eppingen habe sich durch und mit der Gartenschau toll entwickelt. betonte er. Die Anlagen würden von Touristen und Bürgern nach wie vor gut angenommen. Am 26. Juli feiern die Eppinger ein Altstadtfest. Das nächste Sommerfestival gibt es dann wieder 2026.
Erinnerungen an die Eppinger Zeitung und Verleger Fritz Lutz
„Fast auf den Tag genau vor 24 Jahren“, erinnert sich Uwe Ralf Heer, hatte die Mediengruppe mit der Kraichgau Stimme eine Außenstelle in der Mühlbacher Straße eröffnet. 2018 ging das kleine Redaktionsteam nach Heilbronn zurück. Bei wichtigen Terminen sind Journalisten aber weiterhin vor Ort.
Gesprächsteilnehmer wie Frank Stroh bedauerten bei der Lokaltour trotzdem, dass man sich in Eppingen nicht mehr zufällig über den Weg laufe und so auch niederschwellig die eine oder andere Informationen austauschen könne.
Hartmut Kächele erinnerte an die Eppinger Zeitung und an Fritz Lutz: „Zeitunglesen ist für mich ein Stück Lebensqualität“, sagte er, auch, wenn er sich Eppinger Themen gerne weiter vorne in der Stimme wünschen würde. Dass sich die Medienlandschaft gewandelt hat, erkennt er an.
Tageszeitung oder E-Paper? Das wichtigste ist, dass es Lokalzeitungen gibt.
Auf das E-Paper, das sich steigender Beliebtheit erfreut, mag er trotzdem nicht umsteigen. Eine, die es gemacht hat, ist Heidi Callewaert-Zotz: Sie vermisst zwar den Geruch von bedrucktem Papier. Doch sieht sie vor allem Vorteile: Was man nicht lesen wolle, könne man wegklicken, sagt sie. Über die PDF-Funktion könne man wichtige Artikel auf dem Rechner ablegen. Und schließlich gibt es, etwa für Menschen mit Sehbehinderung, auch eine Vorlesefunktion.
Papier oder elektronisches Medium? Für Oberbürgermeister Klaus Holaschke ist etwas ganz anderes wichtig: Dass es überhaupt noch engagierten Lokaljournalismus gibt. „Am Ende des Tages würde uns etwas fehlen, wenn es Lokalzeitungen nicht mehr gebe.“
Eppinger OB Klaus Holaschke lobt Heilbronner Stimme für Fakten-Check
Für ihn sind sie ein wertvolles Korrektiv zu Medien, in denen Informationen ungefiltert veröffentlicht werden. Für die Kommentare auf den Social-Media-Kanälen der Stimme habe man zwischenzeitlich sogar eine externe Agentur beauftragt, die Fake News, Hass und Hetze aufspürten, erklärt Uwe Ralf Heer. Die Kommentarfunktion auf stimme.de kann nur nutzen, wer als Abonnent mit vollem Namen registriert ist: „Dabei geht es nicht um Zensur“, so Heer, sondern um die Verantwortung der Zeitung als Träger von Informationen: Ein Drittel der Leserbriefe, die das Haus erreichten, würden vor Gericht nicht standhalten.