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Auf der Eppinger Rettungswache kehrt nachts zwischen den Einsätzen Ruhe ein 

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Die Sanitäter der DRK-Rettungswache in Eppingen arbeiten in Tag- und Nachtschichten. Auch im Dienst von 19 bis 7 Uhr rücken Philipp Lehradt und Tobias von Cleef drei- bis fünfmal aus. Dazwischen ist es stiller auf der Wache. 

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Im Falle einer Alarmierung müssen Philipp Lehradt (links) und Tobias von Cleef innerhalb von einer Minute unterwegs sein.
Im Falle einer Alarmierung müssen Philipp Lehradt (links) und Tobias von Cleef innerhalb von einer Minute unterwegs sein.  Foto: Lina Bihr

Wenn der Piepser losgeht, müssen die Sanitäter innerhalb einer Minute unterwegs sein –auch mitten in der Nacht. Um vier Uhr nachts herrscht trotzdem erstmal Stille vor in der Wache des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Eppingen. Für die diensthabenden Rettungs- und Notfallsanitäter, Rettungswachenleiter Philipp Lehradt und seinen Stellvertreter Tobias von Cleef, steht Ruhe im Vordergrund.

Doch auch wenn sie auf den Betten im Ruheraum liegen, müssen sie einsatzbereit sein. Deshalb betont Lehradt: „Wir dürfen ruhen, aber nicht schlafen.“ Von Cleef ergänzt: „Man ist ständig in Alarmbereitschaft. Man weiß, es kann jederzeit losgehen.“

DRK Rettungswache Eppingen: Drei bis fünf Einsätze jede Nacht

Durchschnittlich drei bis fünf Mal geht es dann auch los in den Zwölf-Stunden-Schichten der Retter. Von 7 bis 19 Uhr und von 19 bis 7 Uhr ist in Eppingen je ein Team aus zwei Sanitätern im Einsatz. Die Wache ist 365 Tage im Jahr besetzt. Über die 112 erreichen Notrufe die Leitstelle in Heilbronn, die dann die Eppinger Retter alarmiert.

Je nach Einsatz rückt auch ein Notarzt aus dem benachbarten medizinischen Versorgungs-Zentrum mit aus. Die Menge und Art der Einsätze unterscheide sich zwischen der Tag- und Nachtschicht nicht, so Philipp Lehradt. 

Bei der Arbeit gebe es aber schon einen Unterschied: Im Rettungsdienst werde man in Situationen hineingeworfen und müsse schnell Entscheidungen treffen, gerade nachts sei das fordernder und anstrengender, meint Lehradt. Zwölf-Stunden-Nachtschichten sind nicht für jedermann, das weiß auch Tobias von Cleef: „Man muss es wollen. Es ist schon auch eine Berufung.“

Nachtschicht auf der Rettungswache Eppingen von Stille geprägt

Wenn Lehradt und von Cleef einen Patienten aus Eppingen, Sulzfeld oder Umgebung ins Krankenhaus nach Sinsheim, Bretten oder Heilbronn gefahren haben, müssen Sie im Rettungswagen auch in der Nachtschicht Materialien auffüllen und desinfizieren.

Andere Routinearbeiten, wie zum Beispiel die Wartung des Fahrzeugs oder das Überprüfen der Haltbarkeit der Medikamente, sind doch überwiegend Aufgaben der Tagschicht. Auch deshalb ist die Stunde von vier bis fünf Uhr auf der Wache in der Katharinenstraße eher von Stille geprägt.

Philipp Lehradt (rechts) und Tobias von Cleef müssen auch nachts nach einem Einsatz Materialien im Rettungswagen auffüllen.
Philipp Lehradt (rechts) und Tobias von Cleef müssen auch nachts nach einem Einsatz Materialien im Rettungswagen auffüllen.  Foto: Lina Bihr

Neben dem Ruhen beschäftigen sich die Sanitäter in Eppingen um diese Uhrzeit mit dem Fernseher, ihrem Handy oder bilden sich mit Online-Schulungen oder Fachzeitschriften weiter. Abends finde gelegentlich ein Austausch mit dem benachbarten Notarzt statt. Kollegen, die nicht im Einsatz sind, kämen zum Essen vorbei.  Beispielsweise mit Kaffee oder Essen halten sich die Retter zu später Stunde wach. „Jeder hat sein Ritual“, beschreibt Lehradt, wie die Sanitäter es durch die Nacht schaffen.

DRK-Sanitäter aus Eppingen in der Nachtschicht: „Menschen sind entspannter.“ 

Er selbst mag den Wechsel von Tag- und Nachtdienst. Die Nacht habe auch Vorteile. Es herrscht weniger Verkehr, weshalb die Sanitäter mitunter – auch aus Rücksicht – auf die Sirene bei ihren Einsatzfahrten verzichten. „Die Menschen sind nachts ein bisschen entspannter“, sagt Lehradt. Gerade auch bei den Krankenhäusern sei die Situation zu später Stunde etwas stressfreier. 

In Eppingen rückt immer ein Notfallsanitäter, der höher ausgebildet ist und zum Beispiel mehr Medikamente geben darf, mit einem deutlich kürzer ausgebildeten Rettungssanitäter aus. Gelegentlich fährt auch ein Azubi als dritter Retter mit. Der Standort in Eppingen ist auch eine Lehrrettungswache.

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