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Auf dem Bauernhof Volz warten morgens drei Kuhherden auf ihr Frühstück

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Gras-Silage, Getreideschrot und frisches Heu bekommen die Limousin-Rinder auf dem Bauernhof Volz im Elsenztal morgens serviert. Bei der ersten Runde des Tages durch den Stall achtet Günter Volz darauf, dass es allen Kühen, Kälbchen und Bullen gut geht. 

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Günter Volz schiebt seinen Kühen Futter hin. Er kennt die Tiere von klein auf.
Günter Volz schiebt seinen Kühen Futter hin. Er kennt die Tiere von klein auf.  Foto: Lina Bihr

Draußen ist es noch dunkel. Von den Nachbarn kräht ein Hahn herüber. Geflügel gibt es auf dem Bauernhof Volz nicht, die Familie hält Limousin-Rinder. Doch zu einem richtigen Bauernhof gehören ein paar Katzen und Hunde, die auch so früh am morgen schon über den Hof schleichen, miauen oder bellen.

Auf dem Hof, einem der Aussiedlerhöfe im Elsenztal, beginnt die Runde durch die Ställe zwischen sechs und sieben Uhr. Die Tiere sind zwar noch sehr still, aber schon wach. Bei der morgendlichen Routine lässt Günter Volz zuallererst seinen Blick durch die Herden wandern. Das ist wichtig. „Ein guter Halter sieht, ob ein Tier gesund ist“, sagt er. Man sehe es an den Augen, man merke es den Tieren an. „Da brauche ich kein Thermometer, das sehe ich, wenn ein Kalb nicht in Ordnung ist.“

Aromatisches Frühstück für Rinder auf dem Bauernhof Volz in Eppingen-Elsenz

Der Hof wird mittlerweile von den Söhnen des 69-Jährigen, Thomas und Jochen Volz, betrieben. Seit 2021 ist er „im Unruhestand“, wie er sagt. Er helfe selbstverständlich noch überall im Betrieb aus.

Die Kühe, Kälbchen und je Herde ein Bulle bekommen Futter. Zuerst erhalten die Wiederkäuer Gras-Silage. Die bräunliche, faserige, feuchte Masse riecht aromatisch. Dazu streut Günter Volz Getreideschrot.

Auch das Kälbchen ist um die frühe Uhrzeit schon wach.
Auch das Kälbchen ist um die frühe Uhrzeit schon wach.  Foto: Lina Bihr

Mit der Heugabel trennt der Landwirt gekonnt ein Stück getrocknetes Gras vom Ballen ab. Das Heu riecht noch wie frisch geschnitten. Die hellbraunen Rinder, die noch gemütlich auf dem Einstreu lagen, als Günter Volz das Licht im Stall anmachte, haben das Auftischen ihres Buffets sofort mitbekommen und stehen jetzt hellwach aufgereiht an der Theke.

Familie Volz produziert Futter selbst in Eppingen-Elsenz

Das Futter, das die Tiere in Elsenz zu fressen bekommen, produziert die Familie Volz vollständig selbst. Auf insgesamt 120 Hektar Betriebsfläche ernten die Bauern neben Futtergetreide auch Weizen und Braugerste zum Verkauf. Ungefähr 30 Hektar Grünland dienen zur Produktion von Heu oder Silage und sind von Mai bis November Weidefläche für die insgesamt 130 Tiere, die in drei Herden aufgeteilt sind.

Wenige Tage alte Kälbchen sind auch dabei, die aber noch nichts von dem festen Futter aufnehmen, sondern bei ihrer Mutter Milch trinken. „Wenn eins anfängt, machen es die anderen meist nach“, beschreibt Volz die Trinkgewohnheiten seiner jüngsten Wiederkäuer. 

Die Limousin-Rinder frühstücken Gras-Silage, Getreideschrot und frisches Heu.
Die Limousin-Rinder frühstücken Gras-Silage, Getreideschrot und frisches Heu.  Foto: Lina Bihr

Auf dem Hof der Familie Volz, die seit mehreren Generationen in der Landwirtschaft tätig sind, wird Mutterkuhhaltung betrieben. Das heißt, die Rinder werden nur für ihr Fleisch und nicht für ihre Milch gehalten. Die Kälber verbleiben bei ihrer Mutter, bis diese das nächste Kalb bekommt.

Alle Limousin-Kühe, die auf dem Hof Volz leben, sind auch dort geboren, nur die Zuchtbullen kauft der Landwirt zu. Mit vier Kühen hat Günter Volz in den 1980er-Jahren mit dieser Haltungsform angefangen, damals noch parallel zum Milchvieh. 

Bauernhof Volz in Eppingen-Elsenz ist auch Metzgerei

Das Fleisch wird bei der Familie Volz in der eigenen Metzgerei bis zur Wurst verarbeitet. Zweimal pro Woche ist der Laden geöffnet, um die Produkte vom eigenen Rind direkt zu vertreiben. Die Kunden kämen sogar aus Bretten und Heilbronn, erzählt Günter Volz. Nur die Schlachtung geschehe außer Haus.

Thomas und Jochen Volz sind ebenfalls beide Landwirt. Doch wo der eine Sohn zusätzlich Landmaschinenmechaniker gelernt hat, ist der andere zum Metzger ausgebildet und verarbeitet das Fleisch gemeinsam mit dem Vater.

Bei der Wurst- und Fleischproduktion fängt der Tag oft früher an, als auf der Futterrunde. In der Regel geht in der Metzgerei um 5 Uhr das Licht an, ungefähr anderthalb Stunden bevor die Rinder durch die Fütterung aktiv werden.

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