Streifzug durch die Nacht im Bottwartal
Fast alles schläft am sehr frühen Morgen in Abstatt, Beilstein und Oberstenfeld. Die stille Stunde hat ihren eigenen Zauber.

Von wegen, bei Nacht sind alle Katzen grau. Rällinge scheinen durchs Scheinwerferlicht zu huschen, starren aus großen Augen zu ungewohnter Stunde dem Wagen entgegen, der langsam durch die stillen Straßen von Abstatt rollt.
Das Wahrzeichen der Bottwartalgemeinde tummelt sich in vielerlei Ausführungen, aber eigentlich immer quietschbunt, in größerer Zahl besonders rund um den Bürgerpark, der jetzt, um 1 Uhr in der Frühe, still und verlassen daliegt.
Regen prasselt auf den Asphalt
Im Teilort Happenbach sind keine Rällinge, aber ein, zwei echte Katzen unterwegs. Eilig huschen sie in die Hecken. Geheimnisvoll lächelt die Brunnenfigur am Dorfplatz in die Dunkelheit. Stille kann man hören, jetzt, mitten in der Nacht. Es ist ein ungewohnter Klang, unterbrochen vom Regen, der auf den Asphalt prasselt. Tagsüber weht es mitunter den Verkehrslärm von der Autobahn herüber. Nachts weht nur der Wind.
Ob sich hier die Dorfgemeinschaft zum Plaudern trifft, auch wenn kein Fest gefeiert wird? Der schön gestaltete Platz schräg gegenüber vom Bürgerhaus Alte Schule würde zum Verweilen einladen, würde es nicht regenen und wäre es nicht mitten in der Nacht.
In Beilstein glänzt der nasse Straßenbelag im Schein der Lichter. Ein Auto rauscht vorbei, eilig, wohl auf dem Weg nach Hause. Der Blick nach oben findet nur die Schwärze der Nacht: Burg Hohenbeilstein, Wahrzeichen des Städtchens, liegt im Dunkeln. Noch beleuchtet ist dagegen die Leseecke unter dem Dach der Alten Kelter – doch niemand findet sich, der jetzt noch in den Büchern blättern mag.
Beim Bäcker ist schon Licht
Die Uhrzeiger nähern sich der dritten Stunde. Beim Bäcker in Oberstenfeld ist schon Licht. Stimmen tönen von der Großbottwarer Straße herauf. Aber wer immer dort unterwegs war, ist schon fort, als die Redakteurin von der Stiftskirche her zur Straße heruntersteigt.
Und dann ist es wieder still. Das Bottwartal schläft in der Nacht – fast überall.




