Bei ihrem "Bädle" geraten die Oedheimer ins Schwärmen
Schwimmen, planschen, Spaß haben − Große und kleine Besucher genießen Auszeit im warmen Wasser

Es ist kurz vor 15 Uhr. Auch im Oedheimer Hallenbad ist es nicht anders als zu Hause: Bevor die Besucher kommen, wird noch einmal kräftig durchgewischt. Schließlich soll alles schön sein für die Badegäste, die trotz sommerlicher Temperaturen erwartet werden.
Reibungslos
Tanja Steinrück ist als Fachangestellte für Bäderbetriebe dafür zuständig, dass alles reibungslos läuft im sanierten Bädle. Sie überprüft noch einmal die Technik und die Qualität des Wassers. Zwischendurch kommen zwei Mitarbeiter der Gemeinde mit Ersatzteilen, "für den Sauger. Damit der nicht den Geist aufgibt."
Voll des Lobes ist "Frau Badmeischder" über ihren Arbeitsplatz, der sich nach der vierjährigen Sanierung modern und freundlich präsentiert - und "sowohl von den Oedheimern als auch von Besuchern umliegender Gemeinden toll angenommen wird". Morgens kommen Vereine und Schulklassen, nachmittags all jene, die eine Auszeit im 29 Grad warmen Wasser genießen wollen.
Blick ins Grüne
Hohe Decken, helle Farben, große Fenster mit Blick ins Grüne sorgen für ein freundliches Ambiente. Vier 25-Meter-Bahnen laden zum Schwimmen ein. Ihr Job macht Tanja Steinrück Spaß. "Ich will nichts anderes machen", sagt sie. "Vor allem wegen der Leut"." Und die sind bunt gemischt: Von jung bis alt, von groß bis klein. Das zeigt sich auch, als die ersten Badegäste eintrudeln. Vier Männer, die in Ruhe ihre Bahnen ziehen wollen. Mit dem Kassenautomaten haben sie sich noch nicht so richtig angefreundet. Tanja Steinrück steht ihnen hilfreich zur Seite. "Hier drücken. Dann den Schein dort reinschieben. Jetzt müsste es gehen."
Einfach super
Dann folgen Vater und Sohn. Während Vincent Kremsler, der, wie sein Vater, auch im Oedheimer Hallenbad schwimmen gelernt hat, Ausschau nach seinem Freund Mateo hält, löst der Papa das Ticket. "Wir wohnen in Oedheim. Und es ist einfach schön, dass sich so eine kleine Gemeinde ein Hallenbad leistet", sagt er. "Im Gegensatz zu Neckarsulm war es gar keine Frage, dass es erhalten bleibt. Und das muss man unterstützen." Sein Sohn freut sich: "Wir brauchen noch nicht einmal einen Parkplatz. Wir können hierher laufen - einfach super."
Froh und dankbar

Sven Wimmer ist mit Ehefrau Stefanie und Tochter Eva da. Stolz erzählt die Sechsjährige, dass sie schon ihr Seepferdchen gemacht hat. "Ziehst du die Karte aus dem Automaten", bittet der Vater die Kleine um einen Gefallen. "Ja, wenn ich weiß, wo die rauskommt." Schwimmen ist einfacher. Da ist sich die Kleine sicher, nimmt das Ticket und verschwindet mit der Mama in der Umkleide.
Für Sven Wimmer steht fest: "Wir sind so froh und dankbar, dass wir unser Bädle haben. Eva muss auf ihrem Schulweg die Kocherbrücke überqueren. Da ist es wichtig, dass sie schwimmen, sich zumindest über Wasser halten kann. Und hier hat sie Gelegenheit, zu üben."
Gute Tipps Von üben kann bei den anderen Badegästen keine Rede sein. Während die vier Herren ihre Runden auf der abgesperrten Schwimmerbahn ziehen, spielen Vincent und Mateo Wasserball. Und als "Frau Badmeischder" das Sperrschild von einem der Startblöcke nimmt, sind die beiden voll in ihrem Element. Sie probieren sich im "Köpper" und sind dankbar für die guten Tipps, die Tanja Steinrück ihnen gibt. "Beine zusammen, Arme gestreckt", ruft sie den beiden zu. Derweil finden trotz des "Gartenwetters" weitere Badegäste den Weg in die Schwimmhalle. "Ja," freut sich Tanja Steinrück, "die Oedheimer kommen fleißig". Ihr Wunsch: dass das auch in Zukunft so bleiben möge.