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Das sind die drängendsten Verkehrsthemen im Weinsberger Tal

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Die nahe Autobahn ist für das Weinsberger Tal ein Standortvorteil. Sie kann aber auch Fluch sein, wenn sich Ausweichverkehr durch die Orte quält. Daneben stehen die Bundesstraße 39 mit dem Schemelsbergtunnel und die Stadtbahn in Sachen Verkehr im Fokus.

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Ist die A 6 dicht, merken die Anwohner in Obersulm-Willsbach, Ellhofen, Eberstadt oder Lehrensteinsfeld das unmittelbar. Dann schwillt die Blechlawine an. Der Ausweichverkehr bleibt "eine große Belastung", sagt Obersulms Bürgermeister Björn Steinbach.

Einige Orte hoffen auf Umgehungsstraßen

Die ersehnten Umfahrungen im Teilort Willsbach und in Ellhofen wurden bei der Planung aneinandergekoppelt. "Das", klagt Steinbach, "verzögert das Ganze zusätzlich." Auch in Eberstadt-Hölzern gibt es Pläne für eine Umfahrung. Sie wird vom Land als vordringlich eingestuft, wäre aber nicht von allen Einwohnern im Ort gerne gesehen.

Dass der geplante sechsspurige Ausbau der A 6 vom Weinsberger Kreuz bis zur Landesgrenze zu Bayern eine Entlastung für die Gemeinden im Sulmtal bringen könnte, glaubt Obersulms Bürgermeister Steinbach durchaus. Bis es so weit ist, wird es allerdings noch Jahre dauern. Nach aktuellen Informationen unserer Redaktion sollen die entscheidenden Planungsschritte für den Ausbauabschnitt zwischen Weinsberg und Bretzfeld 2027 abgeschlossen sein. Ein Baustart vor 2030 ist damit nicht realistisch.

Schemelsbergtunnel wird lange gesperrt

Näher ist ein anderer Einschnitt: Der Schemelsbergtunnel, Nadelöhr der B39 auf dem Weg vom Weinsberger Tal nach Heilbronn und zurück, wird voraussichtlich ab 2024 für Arbeiten an einem Rettungsstollen für mehr als ein Jahr gesperrt. Rund 20.000 Autos fahren täglich durch die Röhre. Um für den Ausweichverkehr gewappnet zu sein, werden jetzt Kreuzungen entlang der Umleitungsstrecken in Erlenbach, Binswangen und am Weissenhof ausgebaut. "Das ergibt generell Sinn, unabhängig von der Tunnelsperrung", begrüßt Stefan Thoma, Rathauschef in Weinsberg, die Maßnahmen. "Da hat es immer geklemmt."

Unterschiedliche Noten bekommt die Schienenanbindung im Weinsberger Tal. In Obersulm wünscht man sich einen engeren Takt der S4 als nur alle halbe Stunde. In Weinsberg fährt die Bahn in der Regel im komfortablen 15-Minuten-Takt. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hofft, dass das auch so bleibt. "Dazu gibt es keine klare Ansage vom Land", sagt VCD-Regionalsprecher Hans-Martin Sauter.

Droht ausgedünnter Bahnfahrplan?

Hintergrund: Von Dezember 2022 an fährt zwischen Heilbronn und Karlsruhe der neue Regionalexpress der DB im Stundentakt, aber eben nur bis zum Heilbronner Hauptbahnhof. Der VCD befürchtet, dass dafür auf dem östlichen Ast der S4 Stadtbahnverbindungen wegfallen könnten. "Kontraproduktiv" und schwer vorstellbar wäre das für Weinsbergs Bürgermeister Stefan Thoma. Er freut sich, dass der Bahnhof der Stadt schon jetzt eine Million Umstiege pro Jahr zählt und weiter zum "Mobilitätsknoten" ausgebaut werden soll.

Dazu gehört auch eine bessere Radweganbindung. Derzeit werden Machbarkeitsstudien für Radschnellwege in der Region entwickelt. Zu den untersuchten Trassen gehören die Strecke von Obersulm über Weinsberg und Erlenbach nach Neckarsulm und Obereisesheim sowie von Obersulm und Weinsberg nach Heilbronn. Kern des Schnellwegenetzes ist der geplante Weg von Bad Wimpfen nach Heilbronn. Dieser allerdings, so räumte das Land kürzlich ein, wird nicht vor 2028 fertig.

 

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