Stimme+
Neckarwestheim
Lesezeichen setzen Merken

Neckarwestheims Bürgermeister macht Postagentur zur Chefsache

   | 
Lesezeit  1 Min
Erfolgreich kopiert!

Neckarwestheim hat seit Mai keine Postagentur mehr. Gemeinde springt jetzt als Betreiber ein.

   | 
Lesezeit  1 Min
Im Cap-Markt der Aufbaugilde, direkt am Marktplatz, war bis zu dessen Schließung Ende April auch eine Postagentur untergebracht.
Foto: Archiv/Schmidt
Im Cap-Markt der Aufbaugilde, direkt am Marktplatz, war bis zu dessen Schließung Ende April auch eine Postagentur untergebracht. Foto: Archiv/Schmidt  Foto: Schmidt

Neckarwestheimer, die ein Päckchen aufgeben, abholen oder ein Einschreiben verschicken wollen, müssen das seit Monaten außerhalb ihrer Wohngemeinde tun. Ende April hat der Cap-Markt samt Postagentur geschlossen, die geplante Übernahme der Postdienstleistungen durch den Nachfolger Tante-M ist nicht wie geplant zustande gekommen. Bürgermeister Jochen Winkler hat das Thema zur Chefsache gemacht.

"Zunächst hieß es, Tante-M wird die Postagentur übernehmen", sagt Winkler. In der Zwischenzeit habe der Betreiber, die Chrisma GmbH aus Pliezhausen, ihre bisherige Geschäftsstrategie jedoch geändert. "Die Flächen im Laden sind aber weiterhin für eine Postagentur vorgesehen", erklärt der Rathauschef. Eigentümer der Gewerbeeinheit ist die Kommune, die nun auch als Betreiber der Postagentur einspringen muss.

Start bei Null

Weil die Aufbaugilde, die den Cap-Markt betrieben hatte, alle Verträge mit der Post gekündigt habe, habe die Gemeinde quasi wieder bei Null starten müssen. "Das war etwas unglücklich, aber ging wohl nicht anders."

Dass es in Neckarwestheim wieder eine Postagentur geben wird, ist derweil sicher. "Dazu ist die Post verpflichtet", so Winkler. Geregelt werde das in der sogenannten Post-Universaldienstleistungsverordnung. In Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern muss es mindestens eine Filiale geben. Ab 4000 Einwohnern muss eine Filiale in zusammenhängend bebauten Gebieten in maximal 2000 Metern erreichbar sein.

"Ziel ist es, noch dieses Jahr zu starten"

"Wir wollen, dass dieser Service den Bürgern so schnell wie möglich wieder zur Verfügung steht", betont Jochen Winkler. In der vergangenen Woche sei bereits ein Entwurf des Mietvertrags zwischen Post und Gemeinde aufgesetzt worden. "Ziel ist es, noch dieses Jahr zu starten", so Winkler. Das hänge aber auch von der Suche nach geeignetem Personal ab - zuständig ist die Post. Und bevor es wieder losgeht, seien kleinere Umbauarbeiten notwendig. Unter anderem muss eine Türe eingebaut werden, um die Postagentur von der Verkaufsfläche von Tante-M zu trennen.

Welche Öffnungszeiten angeboten werden, ist noch ungewiss. Winkler spricht von "Mindestöffnungszeiten, die vermutlich nicht optimal sein werden", aber auf jeden Fall Zeitfenster für Berufstätige beinhalten sollen. "Die Zeiten von Cap werden wir nicht hinbekommen", fürchtet er.

Jochen Winkler hat bei DHL auch eine Paket-Station beantragt. Dass diese noch vor der Postagentur realisiert wird, ist aber eher unwahrscheinlich: "Wegen der großen Nachfrage gibt es offenbar Lieferschwierigkeiten."

 
Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben