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12-12 Leintal
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Weinanbau und der Heuchelberg prägen das Leintal

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Rund 27.000 Personen leben im Leintal, das nicht nur durch eine gute Infrastruktur punkten kann. Die Region bietet auch einige Ausflugsziele, allen voran die Heuchelberger Warte.

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Rund um den Heuchelberg wird auf hunderten Hektar Wein angebaut. Foto: Archiv
Rund um den Heuchelberg wird auf hunderten Hektar Wein angebaut. Foto: Archiv  Foto: Seidel, Ralf

Lediglich drei eigenständige Kommunen gehören zum Leintal, das umgeben ist vom Kraichgau, dem Zabergäu und Heilbronn. Rund 27.000 Personen leben in Massenbachhausen, Schwaigern und Leingarten. Verbunden werden zumindest die beiden letztgenannten durch die Bundesstraße B293 und der Lein. Rund 27 Kilometer lang ist der Fluss, der südwestlich von Kleingartach entspringt und im Neckar mündet. Er gibt nicht nur der einwohnerstärksten der drei Kommunen ihren Namen, sondern auch der gesamten Region.

Die Lein wird nicht wirtschaftlich genutzt

Einen wirtschaftlichen Zweck hat die Lein im Gegensatz zu vielen anderen Flüssen allerdings nicht. Lediglich eine Fabrik für Papiermaschinen nutzte das Gewässer wirtschaftlich. Doch das ist bereits fast 200 Jahre her. 

Überragt wird die Region vom Heuchelberg und dem ehemaligen Wachturm, der Heuchelberger Warte. 94 enge Treppenstufen muss man auf sich nehmen, bis man von der Aussichtsplattform einen Rundumblick werfen kann. Kraichgau, Katzenbuckel, Löwensteiner Berge sowie die Randhöhen Stuttgarts: All das kann man – wenn das Wetter mitspielt – entdecken. Wer gut zu Fuß ist, kann vom Leingartener Bahnhof auf dem Erlebnispfad Heuchelberger Wald laufen.

 

Hunderte Hektar edle Tropfen

Die Heuchelberger Warte gehört heute der Stadt Leingarten. Die Kommune ist genauso wie die Nachbarstadt Schwaigern, die auf rund 620 Hektar Reben gepflanzt hat, bekannt für ihren Wein. Der Anbau – vorwiegend auf den Steilhängen des Heuchelbergs – wird seit über 1300 Jahren betrieben. Auf rund 100 Hektar findet man Trollinger, Riesling, Lemberger oder Spätburgunder. Seit 1971 gibt es außerdem die Heuchelberg Weingärtner, ein Zusammenschluss verschiedener Winzer, die ihren Sitz in Nordheim und Schwaigern haben.

Im Leintalzoo in Schwaigern leben zahlreiche Affen und viele andere Tiere. Foto: Archiv
Im Leintalzoo in Schwaigern leben zahlreiche Affen und viele andere Tiere. Foto: Archiv  Foto: Veigel, Andreas

Die Zahl der potenziellen Weintrinker im Leintal ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Dafür sorgt auch die gute Infrastruktur. Denn nicht nur die B293 führt an den Orten vorbei. Auch die Stadtbahnstrecke S4 zwischen Eppingen und Heilbronn hat mehrere Halte in Leingarten und Schwaigern. Im 20-Minuten-Takt können die Menschen in beide Richtungen fahren.

Bau-Boom dank der Stadtbahn

Die gute Verbindung, die seit über 20 Jahren besteht, hat für einen kleinen Bau-Boom gesorgt. Entlang der Trasse entstanden zahlreiche Neubaugebiete. Im Kappmannsgrund in Leingarten ist gerade der fünfte Abschnitt in Planung. Doch auch in Massenbachhausen hat sich in der Vergangenheit einiges getan. Dort ist mittlerweile der dritte Bauabschnitt im Gebiet Schmähling in der Planung.

Die Neubürger leben dann im gleichen Ort, in dem Firminus Wickenhäuser 1876 geboren wurde. Der Steinmetz und Bildhauer war Mönch des Franziskanerordens und wird von der katholischen Kirche als „Verehrungswürdige Person“ bezeichnet.

Das Firminus-Haus in Massenbachhausen wurde aufwendig restauriert. Foto: Archiv
Das Firminus-Haus in Massenbachhausen wurde aufwendig restauriert. Foto: Archiv  Foto: Heibel, Matthias

Eines seiner Werke kann man auf dem Friedhof bewundern: Wickenhäuser hat das Grabmal seiner Eltern gestaltet. Sein Geburtshaus, ursprünglich eine Synagoge, beherbergt nach einer aufwendigen Restaurierung vor einigen Jahren zwei Doppelzimmer für Selbstversorger.

Rathaussturm hat Tradition

Karneval Dort können sich auch Gäste erholen, die an einer der Veranstaltungen des Carnevalclubs Massenbachhausen teilgenommen haben. Der CCM wurde vor fast 50 Jahren gegründet und ist weit über die Regionsgrenzen bekannt. Mehrere Brauchtums-, Showtanz- und Gardegruppen treten regelmäßig bei Prunksitzungen und anderen Veranstaltungen während der Kampagnen auf. Tradition hat auch der Rathaussturm, bei dem dem amtierenden Bürgermeister der Schlüssel abgenommen wird.

Mit Schulen ist das Leintal gut aufgestellt: Neben fünf Grundschulen gibt es zwei weiterführende Einrichtungen sowie ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ).

Um Abitur machen zu können, muss man entweder nach Heilbronn, Gemmingen oder Eppingen fahren. Dank der Stadtbahn hält sich die Fahrzeit dafür allerdings in Grenzen.

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