Warum das Hohenloher Weindorf so beliebt ist
Seit 25 Jahren lockt die Veranstaltung der Weingüter und Genossenschaften die Menschen in Scharen auf den Öhringer Marktplatz. Es gibt mehr als drei Gründe, warum das so ist.

Es ist ein Sommerwochenende wie aus dem Bilderbuch. Bis spät in die Nacht lassen sich die Menschen durch die Öhringer Innenstadt treiben. Mit einem Glas Wein in der Hand, einem Flammkuchen auf dem Brett - und auf jeden Fall mit einem Lächeln im Gesicht. Denn: Alle sind glücklich, nach zwei Jahren Pandemie endlich in vollen Zügen das Jubiläums-Weindorf genießen zu können.
Das gilt für die Besucher wie für die Beschäftigten an den Ständen der Weingenossenschaften und der Selbstvermarkter. "Es ist einfach so schön, wieder auf dem Platz zu sein, mit den Menschen Kontakt zu haben, richtig live, die Menschen sind so entspannt", schwärmt nicht nur Regina Weihbrecht am Stand der Bretzfelder Weingüter.

Die Chefin des gleichnamigen Schwabbacher Weinguts ist in diesem Jahr deshalb gleich alle fünf Tage am Stand. Sie hat festgestellt: Alle sind wieder voll dabei, keine Spur von Weindorf-Müdigkeit, keine Spur von Erschöpfung. Das liegt für sie auch daran, dass die Besucher die neugewonnene Freiheit wieder viel mehr wertschätzen, nicht mehr für Selbstverständlich nehmen. "Die Stimmung ist so gut."
Was macht nun aber für die Menschen das Hohenloher Weindorf in Öhringen zu einem der schönsten Feste der Hohenloher Ebene? "Dass man so viele Bekannte trifft, dass der Wein so gut ist und das Essen", sind sich Michael und Beate Gutjahr mit ihren Freunden Hans-Peter und Regina Ende einig. Wenigstens darin. Denn der Weingeschmack geht ganz offensichtlich von weiß über rosé zu dunkelrot. "Wir probieren uns durch", erklärt Hans-Peter Ende. Dabei interessieren ihn vor allem die Weine der Heilbronner. "Denn die eigenen, die kennen wir."
Ein schönes Ambiente, finden viele
"Es ist das schönste Ambiente, die Leute sind toll, das Essen ist vielseitig, erklären Sandra und Alexander Käppler, die mit ihren Kindern und Martino de Stefano über den Platz laufen. Sie haben große Bretter mit Flammkuchen in der Hand. Es duftet.

Bereits ein lauschiges Plätzchen gefunden haben Diana Massold und Emily Ludes. Die beiden jungen Frauen mögen die Weine eher süß, dafür dürfen die Pommes salzig sein. Sie schwärmen auch vom "schönsten Hohenloher Fest" und loben die Vielfalt der Weine, der Speisen und vor allem "das total schöne Ambiente mit Park und Schloss."
Alle sind gut drauf
"Weil es zum Weindorf immer Sommer ist, weil die Leute tolle Laune haben und einfach alle gut drauf sind, und sogar das Arbeiten Spaß macht", gefällt Heike Thier am Stand der Fürstenfaß-Kellerei das Fest so gut, das am Montagabend dann nach fünf schönen Tagen bei bestem Weindorf-Wetter zu Ende geht. Viele Stunden wollen Marc und Ivonne Schmitgall bis dahin das Jubiläumsfest genossen haben.
Und auch Eleyterios Ioannidis und seine Partner Irini wollen nach dem Besuch am Samstag nochmal wiederkommen. "Tolle Menschen, toller Wein, tolles Essen", schwärmen sie und finden auch die unterschiedliche Musik auf den Bühnen auf dem Markplatz, dem Parkplatz West und im Schlossinnenhof gut.

Für den Durchgang dort braucht man Samstag nach 21 Uhr ordentlich Zeit, um zum Jungen Weindorf in den Hofgarten zu kommen. Allein für den Notarzt tut sich sofort eine Gasse auf, die sich aber sofort wieder schließt. Zum Glück aber haben die zehn Helfer vom Deutschen Roten Kreuz und die zahlreiche Security-Kräfte nicht allzu viel zu tun.
Andere große Feste auf der Ebene
Nicht nur Pferdefreunde lieben den Öhringer Pferdemarkt (Februar) mit seiner langen Geschichte. Auch das dagegen noch junge Rebenlühen der Bretzfelder Weingüter ist zwischenzeitlich ein beliebtes Fest. Dazu gehört auch der Adolzfurter Holz-und Krämermarkt, der Öhringer Weihnachtsmarkt und das Waldenburger Bergfest mit dem Triathlon.