Heilbronn ist viel mehr als die Dieter-Schwarz-Stadt
Heilbronn weist eine breite Mischung aus Industrie, Handel, Dienstleistungen und neuen Branchen auf. Das ist die Stärke der Stadt am Neckar, die oft zu Unrecht auf ihren Ehrenbürger Dieter Schwarz reduziert wird.

Wer sich mit der Wirtschaft in der Stadt Heilbronn beschäftigt, kommt an Dieter Schwarz nicht vorbei. Denn natürlich ist der Gründer der Schwarz-Gruppe mit den Handelsketten Lidl und Kaufland seit Jahrzehnten als großer Arbeitgeber stark in der Stadt präsent - auch wenn die Zentralen der Schwarz-Gruppe und auch die Dieter-Schwarz-Stiftung ihren Sitz in Neckarsulm haben.
Bildungscampus als Pfund für die Zukunft
Noch prägender für Heilbronn ist das Engagement seines Ehrenbürgers in Sachen Bildung: Mit dem rasant wachsenden Bildungscampus und dem Science-Center Experimenta sorgt Dieter Schwarz regelmäßig auch überregional für Schlagzeilen. Die Bildungs- und Forschungseinrichtungen sind ein gewaltiges Pfund, das für die wirtschaftliche Zukunft der Stadt und der Region eine herausragende Bedeutung hat.
Eine bunte Mischung prägt die Wirtschaft

Dennoch ist das Etikett von Heilbronn als Dieter-Schwarz-Stadt nicht richtig, weil es die vielfältige wirtschaftliche Struktur der Stadt ignoriert. Als bekannteste Namen seien hier der traditionsreiche Knorr-Standort im Unilever-Konzern, der Sportfachhandelsverbund Intersport, der Kopfhörer-Hersteller Beyerdynamic und der Schreibwaren-Spezialist Baier & Schneider (Brunnen) genannt. Und auch Audi ist seit seiner Ansiedelung im Industriegebiet Böllinger Höfe 2014 fester Bestandteil der Heilbronner Wirtschaft.
Starke Industrie
Die Industrie ist bei allem stattfindenden Strukturwandel immer noch stark in Heilbronn vertreten: Die Läpple-Gruppe als Autozulieferer, die Maschinenbauer Illig und Marbach, der Kranhersteller Wolffkran oder die Chemieunternehmen Brüggemann und Münzing prägen die städtische Wirtschaft seit vielen Jahren und tragen kräftig zur Wertschöpfung bei. Das gilt auch für die zahllosen kleinen und mittleren Handwerks- und Industriebetriebe der Stadt.

Heilbronn hat sich auch als Finanzstandort in Nordwürttemberg einen Namen gemacht. Neben den regionalen Platzhirschen aus dem Sparkassen- und Genossenschaftslager sind auch viele deutsche und internationale Geschäfts- und Spezialbanken in der Stadt vertreten.
Neuen Branchen und Start-up-Geist
In den zurückliegenden Jahren haben sich einige neue Branchen in der Stadt angesiedelt - im Zukunftspark Wohlgelegen etwa tummeln sich Unternehmen aus den Bereichen IT, Biotech und Life Science. Die Stadt betreibt hier eine aktive Ansiedlungspolitik - unterstützt von Investoren wie dem Zukunftsfonds Heilbronn. Start-ups rücken immer mehr in den Mittelpunkt, wie Initiativen wie die Plattform StartupCity Heilbronn oder die Aktivitäten der Campus Founders zeigen. Mit dem KI-Innovationspark, der bis 2026 in Heilbronn entsteht, ist der nächste Quantensprung bereits in Arbeit.
Salzwerke als Besonderheit
Eine Besonderheit in Heilbronn sind die Südwestdeutschen Salzwerke, die seit 1883 unter der Stadt Salz abbauen. Das Heilbronner Steinsalzbergwerk ist das größte in Westeuropa.
Natürlich ist die Heilbronner Wirtschaft nicht ohne Wein denkbar. Mit mehr als 530 Hektar Rebfläche zählt die Stadt zu den wichtigsten Weinbaugemeinden im Land. Mit der Genossenschaftskellerei Heilbronn ist hier die größte WG Deutschlands beheimatet sowie zahlreiche renommierte Winzerbetriebe. Zusammen mit den touristischen Aktivitäten ist Wein ein echter Wirtschaftsfaktor für Heilbronn.
Ballungsräume der Wirtschaft
Die Heilbronner Wirtschaft ist über die ganze Stadt verteilt, es gibt aber einige Ballungsgebiete. In den Böllinger Höfen haben sich vor allem Industriebetriebe, Speditionen und Logistiker angesiedelt, im Schwabenhof dominieren die Dienstleister. Das alte Industriegebiet zwischen Neckar und B27, das früher von Maschinenbauern dominiert wurde, weist jetzt einen Mix aus Industrie, Handel und Dienstleistungen auf. Im Zukunftspark Wohlgelegen sind neue Branchen aus den Bereichen IT. Life Science und Biotech zu Hause, im traditionsreichen Telefunkenpark sitzen Hightech-Firmen wie Vishay, AIM und Azur Space.