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Neue Studie: Deutsche trinken pro Jahr eine Flasche Wein weniger

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Die Deutschen üben sich beim Weinkonsum zunehmend in Zurückhaltung – beim Sekt indes nicht. Hier sind sie nach wie vor Weltmeister. Das Deutsche Weininstitut (DWI) sagt, warum weniger Wein getrunken wird.

Weil zu viel Wein auf dem Markt ist, plant die EU Übermengen zu destillieren.
Weil zu viel Wein auf dem Markt ist, plant die EU Übermengen zu destillieren.  Foto: Deutsches Weininstitut (www.deutscheweine.de)

Der Weinkonsum sinkt weiter. Die Deutschen haben im vergangenen Weinwirtschaftsjahr erneut rund eine Flasche Wein pro Person weniger getrunken als im Vorjahr. Dies teilt das Deutsche Weininstitut (DWI) auf Basis der aktuellen Weinkonsumbilanz mit, die sich auf den Zwölfmonatszeitraum vom 1. August 2022 bis 31. Juli 2023 bezieht. Im Jahr davor sah es ähnlich aus.

Nach Angaben von DWI-Sprecher Ernst Büscher ist der Weinkonsum bezogen auf die Gesamtbevölkerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 19,9 auf 19,2 Litern pro Person gesunken. Beziehe man nur die über 16-Jährigen, die laut Gesetz Wein trinken dürfen, in die Statistik ein, ist der Weinkonsum pro Person um einen ganzen Liter von 23,6 auf 22,6 Liter im Jahr zurückgegangen.


Auch in anderen EU-Ländern ist der Verbrauch im vergangenen Wirtschaftsjahr dramatisch eingebrochen: in Italien um sieben, in Spanien um zehn, in Frankreich um 15 und in Portugal gar um 34 Prozent. Die EU plant deshalb, Übermengen zu destillieren.

Pro-Kopf-Verbrauch an Wein weiter rückläufig – Schaumwein weiter gefragt

Beim Sekt lassen es die Deutschen wie gewohnt knallen, und sie bleiben damit sogar Schaumwein-Weltmeister. Der Schaumwein-Pro-Kopf-Konsum ist im Vergleichszeitraum mit einem Volumen von 3,2 Litern pro Kopf bezogen auf die Gesamtbevölkerung konstant geblieben. Bei der Gruppe der über 16-Jährigen belief sich die Menge auf unveränderte 3,8 Liter im Jahr.

Die Weinkonsumbilanz bildet neben den Weineinkäufen im Handel und bei den Erzeugern auch die außer Haus getrunkenen Weinmengen ab. Der aktuell zu verzeichnende Rückgang spiegelt aus Sicht von DWI-Geschäftsführerin Monika Reule sowohl das veränderte Konsumverhalten als auch den demografischen Wandel in Deutschland wieder. Das heißt: Jüngere trinken weniger als Ältere. Und: Immer mehr Menschen im Lande verzichten grundsätzlich auf Alkohol, aus gesundheitlichen, aber auch aus religiösen Gründen. 

Jährlicher Wein- und Sekt-Gesamtverbrauch pro Kopf

Der Berechnung liege die hierzulande im vergangenen Weinwirtschaftsjahr konsumierte Menge von 16,2 Millionen Hektolitern Wein und 2,7 Millionen Hektolitern Schaumwein zugrunde.

Umgerechnet auf die deutsche Gesamtbevölkerung von 84,4 Millionen Einwohnern ergebe sich für Wein- und Sekt zusammen genommen ein Pro-Kopf-Verbrauch von 22,3 Litern. Bezogen auf die Bevölkerung ab 16 Jahren beläuft sich der theoretische Wein- und Sektkonsum pro Person und Jahr auf 26,3 Liter. 

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