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Stiftung Würth: Harald Unkelbach erhält das Bundesverdienstkreuz

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Kosmopolit und Generalist, so wird der ehemalige Würth-Manager und IHK-Präsident Unkelbach in den Lobreden bezeichnet. Im Carmen-Würth-Forum erhält er zudem das Bundesverdienstkreuz und übergibt den Vorsitz der Stiftung Würth an Johannes Schmalzl.

Harald Unkelbach (rechts), frisch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, mit Johannes Schmalzl (von links), dem neuen Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Würth, sowie den Stiftern Reinhold und Carmen Würth.
Harald Unkelbach (rechts), frisch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, mit Johannes Schmalzl (von links), dem neuen Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Würth, sowie den Stiftern Reinhold und Carmen Würth.  Foto: Würth

Mit lobenden Worten wurde am Montagabend das Lebenswerk des langjährigen IHK-Präsidenten und Würth-Managers Harald Unkelbach gewürdigt. Knapp 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft waren ins Carmen-Würth-Forum in Künzelsau gekommen, um dem Multifunktionär zum Ende seiner Karriere die Ehre zu erweisen und seinem Nachfolger Johannes Schmalzl als neuem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Würth einen guten Start zu wünschen.

Ganz ordentlich gelebt und gewirkt in Hohenlohe

Alles aufzuzählen, wo und wofür sich Unkelbach in vier Jahrzehnten engagierte, war Matthias Neth schon allein zeitlich nicht möglich. Der Landrat des Hohenlohekreises zitierte stattdessen Unkelbach selbst, der zu Neths Frau einmal gesagt habe: „Auch wenn man aus Hessen kommt, kann man mit der Zeit in Hohenlohe ganz ordentlich leben und wirken.“ Für dieses Wirken verlieh ihm Neth im Namen des Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz.

Die Laudatio für Unkelbach kam vom langjährigen Rektor der Universität Tübingen, Bernd Engler. „Als Literaturkenner ist Harald Unkelbach unschlagbar, und das sagt ein Literaturwissenschaftler“, erklärte Engler. Unkelbach selbst verriet später, er habe in seinem Leben grob überschlagen 12.000 Bücher gelesen. Und das, wie Reinhold Würth dann betonte, als Mathematiker, dessen Doktorarbeit auf weniger als acht Seiten Platz gefunden habe. Ein Kosmopolit, ein Generalist, mit dem der Unternehmer Würth zahlreiche Abende Schach spielend oder im Austausch über Kunst und Kultur verbracht hat.

Dann noch ein flapsiger Spruch

43 Jahre hat Unkelbach nun im Würth-Konzern gearbeitet. Zum Jahresende scheidet er auch aus der Geschäftsleitung der Adolf Würth GmbH & Co. KG aus. Angesichts der engen Verbindung nahm der 75-Jährige es dem Hausherrn wohl auch nicht krumm, dass dieser einen flapsigen Spruch auf seine Kosten losließ.

Harald Unkelbach habe „unglaublich hübsche Kinder“, sagte Reinhold Würth mit Blick in die erste Reihe, und meinte dann: „Das glaubt man gar nicht...“ Was auch immer er noch anfügen wollte, es ging im Gelächter der knapp 300 Gäste im Reinhold-Würth-Saal unter, wo auch an diesem Abend die Würth Philharmoniker zur guten Unterhaltung beitrugen.

Johannes Schmalzl bekam den Staffelstab verbal überreicht. Der ehemalige Regierungspräsident und bisherige Hauptgeschäftsführer der IHK Region Stuttgart sei sein Wunschkandidat gewesen, sagte Unkelbach. Er selbst habe ihn angesprochen.

Eine Region, die sich glücklich schätzen kann

Schmalzl versuchte, die Bedeutung der Stiftungen zurechtzurücken, die die Kernaufgaben des Staates nicht ersetzen, sondern nur ergänzen könnten. Er betonte aber, dass sich die Region Heilbronn-Franken glücklich schätzen könne, auch noch eine weitere große Stiftung zu haben, die sich für die Raumschaft einsetzt. Der Applaus galt hier Dieter Schwarz.

Er war ebenfalls unter den Gästen, neben Staatssekretär Michael Theurer (FDP), CDU-Politiker Christian von Stetten und weiteren aktuellen und auch ehemaligen Bundestagsabgeordneten, Kraft Fürst zu Hohenlohe-Oehringen oder Bischof Gerhard Schneider aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart. So viele Persönlichkeiten musste Maria Würth begrüßen, dass sie anschließend erst einmal einen Schluck Wasser nehmen musste.


Reinhold und Carmen Würth haben die Stiftung Würth 1987 gegründet. Ihr Zweck ist die Förderung von Wissenschaft, Forschung, Kunst, Kultur, Bildung und Erziehung sowie zuletzt auch der Integration, vornehmlich in der Region Heilbronn-Franken. Das Gründungskapital betrug zunächst eine Million Mark, inzwischen wurde es auf insgesamt 22,6 Millionen Euro aufgestockt. Im vergangenen Jahr wurden Förderungen in Höhe von 2,6 Millionen Euro für Eigenprojekte im Bereich Bildung und Erziehung ausgeschüttet, 570.000 Euro wurden für Förderprojekte bewilligt und 130.000 Euro für Preise. 


 
 
 
 
 

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