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Keine Anzeichen für Konjunktur-Kehrtwende – Unternehmen verlieren Zuversicht

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Die Stimmung in der regionalen Wirtschaft ist im Keller, das zeigt der aktuelle Konjunkturbericht der IHK Heilbronn-Franken. Vor allem die Wirtschaftspolitik der Ampel-Koalition in Berlin sorgt für Frust und Unsicherheit bei den Unternehmern.

Am Dienstag wurde im Heilbronner Haus der Wirtschaft das Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage verkündet.
Am Dienstag wurde im Heilbronner Haus der Wirtschaft das Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage verkündet.  Foto: Archiv/Veigel

Die Stimmung in der regionalen Wirtschaft wird immer schlechter, die Aussichten sind düster. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken für das dritte Quartal 2023. Die möglichen negativen Auswirkungen des Kriegs im Nahen Osten sind dabei noch nicht berücksichtigt.

Unternehmen in der Region: Keine Kehrtwende erkennbar

"Wir können auch im dritten Quartal dieses Jahres keine Anzeichen für eine allgemeine Kehrtwende erkennen", sagte IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Döring bei der Vorstellung der Umfrage am Dienstag im Heilbronner Haus der Wirtschaft. Die Unternehmen in der Region seien tief verunsichert und würden eine klare und verlässliche wirtschaftspolitische Agenda der Ampel-Regierung in Berlin vermissen. "Es wird ein deutliches Aufbruchssignal erwartet, um die Kurve noch zu kriegen", fasste Döring die Stimmung in den Unternehmen zusammen.

 

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Die aktuelle Lage ist insgesamt noch gut

Die aktuelle Lage in der regionalen Wirtschaft ist trotz der zahlreichen negativen Einflüsse noch recht gut. So gaben in der Umfrage 28,6 Prozent der Unternehmen an, dass ihre Geschäfte gut laufen, 56,5 Prozent sprachen von einer befriedigenden Geschäftslage. Als schlecht bezeichneten 14,9 Prozent der Firmen ihre Lage, im Juli waren es 11,9 Prozent.


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Die Erwartungen haben sich deutlich verschlechtert. Nur noch 12,9 Prozent (Vorquartal: 16,4 Prozent) erwarten in den nächsten Monaten einen besseren Geschäftsverlauf, 55,2 Prozent rechnen mit einem gleichbleibenden Verlauf. Fast jeder dritte Unternehmer (31,9 Prozent) erwartet schlechtere Geschäfte, im Juli waren es noch 26,6 Prozent.

Unternehmen stellen weniger Personal ein

Besonders beunruhigt Elke Döring, dass die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen stark nachlässt und auf das Niveau vom Jahresbeginn 2021 gefallen ist. So wollen nur noch 13 Prozent der Firmen zusätzliche Mitarbeiter einstellen, während 21 Prozent ihre Belegschaft reduzieren wollen.

"Die Lage ist ernst", sagte Döring und appellierte an die Politik, die Sorgen der Unternehmen ernst zu nehmen. "Die Geschäftserwartung ist düster über alle Branchen hinweg", betonte die IHK-Hauptgeschäftsführerin.

 

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Die Industrie fällt als Zugpferd vorerst aus

Das gilt auch für die Industrie als konjunkturelles Zugpferd der Region Heilbronn-Franken. Knapp 30 Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit einem schlechteren Geschäftsverlauf in den kommenden Monaten - nur 10,8 Prozent erwarten bessere Geschäfte. Hauptgrund für den um sich greifenden Pessimismus ist die Auftragsflaute: Sowohl im Inland als auch im Ausland mussten die Industriebetriebe teils deutliche Rückgänge hinnehmen. In der Folge gaben 36 Prozent der Unternehmen an, ihre Investitionen im Inland zurückzufahren, 23 Prozent wollen Personal abbauen.

Dörings Tipp an die Politik: Weniger debattieren, mehr machen.

Für die kommenden Monate sieht Elke Döring "kein Licht am Ende des Tunnels". Sie hofft jedoch auf die erprobte Krisenfestigkeit der regionalen Unternehmen, die finanziell gut aufgestellt seien. Für die Politik hat Döring folgenden Ratschlag parat: "Weniger debattieren, mehr machen."

Auch das regionale Handwerk ist in Sorge

Auch im regionalen Handwerk sind die Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung groß. Zwar hat sich der allgemeine Abwärtstrend in der Umfrage der Handwerkskammer Heilbronn-Franken zum dritten Quartal nicht fortgesetzt. Aber die Betriebe leiden unter einem deutlichen Auftragsrückgang, vor allem im Bau- und Ausbauhandwerk. 37 Prozent der Handwerker meldeten einen Rückgang, nur 12,8 Prozent verzeichneten zuletzt mehr Aufträge. Auch beim Umsatz und der Beschäftigung gab es Rückgänge.

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