Audi-Chef Duesmann muss gehen – Nachfolge geregelt
Audi-Chef Markus Duesmann verliert nach internen Machtkämpfen und einer schlechten Erfolgsbilanz seinen Job. Wer sein Nachfolger wird, steht bereits fest.

Markus Duesmann (54) ist nur noch bis Ende August Vorstandsvorsitzender von Audi. Zum 1. September tritt Gernot Döllner seine Nachfolge an. Der 54-jährige Döllner ist derzeit noch Leiter der Strategie im VW-Konzern. Das haben der Aufsichtsrat von Audi und der Aufsichtsrat des VW-Konzerns am Donnerstag in Wolfsburg entschieden. Damit endet ein monatelanger Machtkampf bei Audi.
Nach Informationen der Heilbronner Stimme hatte es seit März Unruhe gegeben, als Markus Duesmann einige Schlüsselpositionen neu besetzt und zahlreiche Funktionen aus anderen Vorstandsressorts direkt bei sich angegliedert hatte. In der Folge probten einige Topmanager dem Vernehmen nach den Aufstand und machten ihrem Unmut bei Aufsichtsrat und Konzernspitze Luft.
Audi-Manager spricht von untragbarer Situation

„Das war in den vergangenen Wochen und Monaten eine untragbare Situation“, sagt ein Manager gegenüber der Heilbronner Stimme. „Es musste jetzt etwas passieren.“ Unseren Informationen zufolge hatten sich zuletzt auch die Familien Porsche und Piëch, die den Konzern über die Porsche SE kontrollieren, zu Wort gemeldet und Konzernchef Oliver Blume zum Handeln aufgefordert.
Konzernchef Blume setzt mit Gernot Döllner einen engen Vertrauten auf den Chefposten von Audi. Die beiden kennen sich bereits aus der gemeinsamen Zeit bei Porsche, Döllner war von 2011 bis 2018 Baureihenleiter für die Sportlimousine Panamera. Als Chefstratege des VW-Konzerns ist der Maschinenbau-Ingenieur derzeit unter anderem noch für die Planung der Elektromobilität zuständig.
Duesmann hat bei Audi wenig erreicht
Markus Duesmann war seit dem 1. April 2020 Vorstandsvorsitzender von Audi. Der 54-Jährige kam damals nach einer anderthalbjährigen Sperre durch seinen alten Arbeitgeber BMW auf den Chefposten von Audi. In den etwas mehr als drei Jahren, so bemängeln Kritiker intern wie extern, sei es ihm nicht gelungen, Audis Defizite bei der Digitalisierung und Problemen auf Schlüsselmärkten wie den USA und China Herr zu werden.
Selbst das Rekordergebnis von fast acht Milliarden Euro für das vergangene Jahr hat Duesmann nicht gerettet. „Das sind Momentaufnahmen und keine Garantie für die Zukunft“, unkt ein Arbeitnehmervertreter aus dem Konzernbetriebsrat.





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