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Audi feiert Absatzrekord – Sport-Tochter mit Allzeithoch

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Audi hat im vergangenen Jahr so viele Fahrzeuge wie noch nie zuvor ausgeliefert. Der Absatz stieg im Vergleich zum Vorjahr kräftig an. 2024 wird laut Audi-Chef Döllner ein „herausforderndes Jahr“.

Ein Blick in die Produktion des Audi A4. In den vergangenen Jahren hat Audi rund 9500 Stellen abgebaut, nun werden aber auch 2000 neue Job geschaffen.
Ein Blick in die Produktion des Audi A4. In den vergangenen Jahren hat Audi rund 9500 Stellen abgebaut, nun werden aber auch 2000 neue Job geschaffen.

Audi hat 2023 weltweit etwas mehr als 1,895 Millionen Autos an Kundinnen und Kunden ausgeliefert. Damit feiert der Autobauer einen Absatzrekord. Die alte Höchstmarke aus dem Jahr 2017 lag bei 1,88 Millionen Autos. Die Zahl der vollelektrischen Fahrzeuge stieg um 51 Prozent auf rund 178.000 Einheiten.

„Audi ist eine starke Marke mit klarem Fokus auf eine elektrische Zukunft“, sagt Audi-Chef Gernot Döllner. „Die hohe Nachfrage nach unseren Modellen bildet eine robuste Ausgangslage für das neue Jahr. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass 2024 angesichts eines verschärften Wettbewerbs und weltwirtschaftlicher Unsicherheiten anspruchsvoll wird.“


Audi: Zahlreiche neue Modelle – E-Autos im Mittelpunkt

2024 und 2025 verjünge man das Portfolio mit zahlreichen neuen Modellen. „Im Mittelpunkt stehen unsere zukunftsweisenden Elektroautos“, so Döllner. Den Anfang macht der Q6 E-Tron, der am 18. März seine Weltpremiere feiert und im Sommer in den Handel kommen soll.

Starke Zuwächse in China, Europa und den USA

Größter Einzelmarkt war Audi im vergangenen Jahr einmal mehr China mit knapp über 729.000 ausgelieferten Autos (+ 13,5 Prozent). In Europa stieg die Zahl der Auslieferungen um fast 20 Prozent auf rund 748.000 Einheiten. Auf den Heimatmarkt Deutschland entfallen davon rund 252.100 Autos (+ 17,4 Prozent).

 


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Starke Zuwächse verzeichneten die USA mit einem Plus von 22,3 Prozent auf 228.550 Fahrzeuge. Eine besonders hohe Nachfrage verzeichnete Audi nach dem Modell Q5 (332.000 Einheiten) und nach dem A6 (267.000 Einheiten) – er wird am Standort Neckarsulm sowie in China gefertigt.

Audi-Vertriebsvorständin dankt Teams und Händlern

„Wir konnten die Auslieferungen 2023 um mehr als 17 Prozent steigern“, sagt Hildegard Wortmann, Vorständin für Vertrieb und Marketing der Audi AG. „Das ist nur dank des Einsatzes unseres internationalen Teams und unserer weltweiten Handelspartner möglich – danke für diese beeindruckende Leistung. Wir nehmen bei der Elektrifizierung weiter Fahrt auf.“

Da die meisten neuen Modelle von Audi erst in der zweiten Jahreshälfte verfügbar sein werden, könnte der Absatz im laufenden Jahr rückläufig sein – dem Vernehmen nach in einer Größenordnung von 100.000 bis 150.000 Fahrzeugen aufs Gesamtjahr gesehen.

Allzeithoch für Audi Sport GmbH

Auch die Audi Sport GmbH mit Sitz in Neckarsulm verzeichnet einen Absatzrekord. Das Tochterunternehmen, das für die besonders sportlichen Modelle zuständig ist, hat im vergangenen Jahr rund 48.000 Fahrzeuge ausgeliefert. Das ist eine Steigerung von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Am Standort Böllinger Höfe in Heilbronn fertigt das Unternehmen den Sportwagen R8 und den vollelektrischen E-Tron GT auf einer Linie. „Wir konnten trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen im vergangenen Geschäftsjahr fünf Prozent mehr R- und RS-Modelle an Kundinnen und Kunden ausliefern als im Vorjahr. Hier leisteten unsere Teams und Vertriebspartner hervorragende Arbeit“, sagt Rolf Michl, Geschäftsführer der Audi Sport GmbH. „Bei uns haben neben den High-Performance Modellen insbesondere die Fahrzeug-Individualisierung über Audi Exclusive als auch limitierte Editions-Modelle für zahlreiche Märkte weltweit eine ausschlaggebende Rolle gespielt.“ Ein Beispiel ist der R8 GT: Das auf 333 Exemplare limitierte Sondermodell des Sportwagens aus Heilbronn war binnen weniger Stunden ausverkauft.

Produktion am Standort Neckarsulm gestiegen

Am Standort Neckarsulm – inklusive Böllinger Höfe – sind im vergangenen Jahr 161.569 Autos gebaut worden. Gegenüber 2022 ist das ein Plus von 8,7 Prozent (148.602 Autos).  Der Ausblick aufs laufende Jahr ist allerdings zunächst einmal verhalten. „Im Dezember 2023 mussten wir die schwere Entscheidung treffen, Zeitarbeitnehmende abzumelden, um eine wirtschaftliche Fahrweise garantieren zu können“, sagt Werkleiter Fred Schulze. „Mit dem Hochlauf des B10 (Audi A5) wird der Personalbedarf im zweiten Halbjahr 2024 allerdings wieder steigen, so dass wir prüfen, wie wir diesen Bedarf dann abbilden werden.“

 


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Werk in der Region vor schwierigem Jahr

Insgesamt steht der Standort in der Region vor einem schwierigen Jahr. Nach Informationen der Heilbronner Stimme ist für 2024 ein Produktionsvolumen von etwa 130.000 Fahrzeugen geplant. Hintergrund ist, dass der neue A5 ohnehin schon später als geplant kommt: Aktuell ist der Produktionsstart für die Kalenderwoche 27 (Anfang Juli) vorgesehen, geplant war ursprünglich die Kalenderwoche 13.

Zudem läuft am Standort Böllinger Höfe die Produktion des Sportwagens R8 im ersten Quartal aus, die Nachfrage für den vollelektrischen E-Tron GT hat ebenfalls nachgelassen. Darüber hinaus kämpft das Unternehmen mit Versorgungsproblemen für die Motoren der Neckarsulmer Modelle A6, A7 und A8. „Aufgrund der insgesamt volatilen Marktsituation rechnen wir mit einem eher herausfordernden Jahr 2024“, sagt Werkleiter Schulze. „Am Standort Neckarsulm bereiten wir uns derzeit nach wie vor intensiv auf die Neuanläufe der nächsten Generation der A4/A5- und A6/A7-Modellfamilie vor.“

 


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Gewinn von mindestens fünf Milliarden Euro

Angaben zu den Finanzzahlen macht Audi erst am 19. März. Von fünf Milliarden Euro plus X ist in Unternehmenskreisen die Rede. In den ersten neun Monaten 2023 hatte Audi im Verbund mit den Schwestermarken Lamborghini, Bentley und Bugatti rund 4,6 Milliarden Euro verdient. Offen ist, wie stark negative Effekte aus Rohstoffsicherungen das Ergebnis möglicherweise belasten.  Mit Rohstoffsicherungen wappnet sich der Konzern gegen hohe Preisschwankungen auf dem Rohstoffmarkt. 

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