4000 neue Jobs sind bei größten Betrieben der Region entstanden
Die Schwarz-Gruppe stockte ihre Belegschaft alleine um 1700 Beschäftigte innerhalb eines Jahres auf. Bei der Autobranche gab es hingegen einen Rückgang.

Die 75 größten Arbeitgeber in Heilbronn-Franken haben im vergangenen Jahr unter dem Strich um knapp 4000 Beschäftigte aufgestockt. Das geht aus einer Umfrage der Wirtschaftsstimme hervor, die der Dienstagausgabe unserer Zeitung beiliegt. Allerdings ist die Entwicklung uneinheitlich: Während alleine die Schwarz-Gruppe in Heilbronn-Franken im Oktober 1686 Männer und Frauen mehr beschäftigte als vor einem Jahr, büßten andere Branchen zum Teil deutlich an Arbeitskräften ein.
Autobranche: Nur Bosch meldete mehr Mitarbeiter
Zu den Verlierern zählt zum einen die Autobranche, bei der unter den großen regionalen Betrieben außer Bosch in Abstatt kein Unternehmen Personal aufbaute. Insgesamt waren es sogar 441 Arbeitnehmer weniger bei Unternehmen wie Magna, Läpple, Audi und Rheinmetall Automotive. Lediglich Continental hielt in Weißbach die Mitarbeiterzahl konstant. "Das spiegelt die weiterhin kontinuierlich positive Entwicklung des Standorts", sagt dort Konzernsprecher Axel Schmidt.
Einen Rückgang gibt es teils auch in der Gesundheitsbranche: Während das Diakoneo, das Landkreisklinikum Crailsheim und das Klinikum am Weissenhof sowie der Pflegeheimbetreiber ASB Heilbronn-Franken noch Personal aufbauten, beklagten die SLK-Kliniken (minus 40), die BBT-Gruppe (minus 337), in der auch das Hohenloher Krankenhaus aufgegangen ist, sowie der Pflegedienstleister Evangelische Heimstiftung (minus 96) Personalverluste. Inwiefern diese Entwicklung mit den beruflichen Belastungen und Folgen der Corona-Pandemie wie etwa der Impfpflicht zusammenhängt, wurde nicht mitgeteilt.
Anderswo hat der Rückgang klimatische Ursachen. "Aufgrund der Trockenheit wurde die Saison in Teilbereichen früher beendet", erläutert etwa Oliver Jung vom Fertigsalat-Produzenten Hermann Jung-Kramer in Jagsthausen. Daher beschäftigte das Unternehmen zum Stichtag diesmal 96 Mitarbeiter weniger als vor einem Jahr.
Personaldienstleister haben gut zu tun
Als konjunktureller Frühindikator gelten Dienstleister und die Leiharbeit. Dort ist derzeit von einer allgemeinen Krisenstimmung nichts zu spüren. "Trotz der Trennung von der Ideal Pharma Packaging GmbH im November 2021 konnten wir die Geschäfte innerhalb der Firmengruppe in den Böllinger Höfen weiter ausbauen", berichtet etwa Hans Klein, Geschäftsführer des Dienstleisters Ideal Group. Zunahmen melden auch Franz & Wach und Bera, während es bei Temperso Einbußen gab. Insgesamt haben von den 75 größten Betrieben vergangenes Jahr 46 Personal aufgestockt und 22 abgebaut - bei den übrigen blieb der Stand unverändert. Für das kommende Jahr gehen 18 Firmen von steigenden Zahlen aus, bei nur vier wird ein Abbau erwartet.