Strengere Auflagen für E-Scooter in Heilbronn sind richtig
Großstädte weltweit begrüßten die Anbieter von elektrischen Leihrollern mit offenen Armen. Jetzt gibt es immer mehr Auflagen, der Markt dünnt sich aus wie in Heilbronn. Für den Klimaschutz ist das kein Verlust, meint unser Autor.

Jung, schick, cool: Städte in aller Welt haben die E-Scooter-Anbieter mit offenen Armen empfangen, die Roller galten als Beitrag zur Mobilitätswende. Kritiker haben das von Anfang an bezweifelt. Die Geräte, die zu Tausenden durch die Großstädte kurven, dienen eher als Beförderungsmittel von Kneipe zu Kneipe, statt ein ernstzunehmender Teil des Mobilitäts-Mixes zu sein.
Wenn sie etwas ersetzen, dann den Fuß- und Radverkehr. Dass Umweltbundesamt schreibt nach Auswertung mehrere Studien, die Scooter leisteten "momentan" keinen Beitrag zur Mobilitätswende. Viele Einwohner zeigen sich zunehmend genervt, wenn die Geräte wild im Weg herumstehen.
Strengere Auflagen für E-Scooter in Heilbronn sind richtig
Das hat viele Städte bewogen, die Zügel anzuziehen und den Anbietern eine Menge Auflagen ins Stammbuch zu schreiben. Nicht zuletzt verlangen sie neuerdings Miete für jeden Scooter. Diesen Weg geht nun auch Heilbronn − mit dem Ergebnis, dass der Markt wohl bald dünn wird und von ehemals vier Anbietern vielleicht nur einer übrig bleibt. Die Party auf dem Scooter-Markt ist zu Ende. Trotzdem ist das Vorgehen Heilbronns und anderer Städte richtig. Der Scooter-Spaß − viel mehr ist es nicht − kann ja bleiben, aber mit klaren Regeln und einer Begrenzung der oft ausufernden Flotten.


Stimme.de