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Eurofighter im Einsatz
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Risse in der Wand: Anwohner berichten nach Überschallknall von Schäden an Häusern

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Viele Menschen beschrieben einen Überschallknall durch den Einsatz eines Eurofighters der Luftwaffe als extrem laut. Jetzt wurde bekannt: Es sollen Schäden entstanden sein. Das bestätigt auch die Luftwaffe.

Während eines Eurofighter-Einsatzes kam es am Dienstag in der Folge eines Überschallknalls zu Beschädigungen, wie die Luftwaffe bestätigt.
Während eines Eurofighter-Einsatzes kam es am Dienstag in der Folge eines Überschallknalls zu Beschädigungen, wie die Luftwaffe bestätigt.  Foto: Jens Büttner

Nach dem einem Überschalleinsatz eines Eurofighters am Dienstag gegen 15 Uhr sind zwei Schadensmeldungen aus der Bevölkerung bekannt geworden. Das teilt ein Sprecher der Luftwaffe auf Nachfrage der Heilbronner Stimme mit.

Demnach habe ein Bürger aus dem Rhein-Neckar-Kreis beklagt, es habe Erschütterungen seines Wohngebäudes gegeben und es seien Risse in der Hauswand entstanden. Ein weiterer Anwohner dort habe angegeben, bei ihm sei eine Fensterscheibe gerissen.

Der Überschallknall war auch über weiten Teilen der Region Heilbronn zu hören. Zeugen beschrieben ihn als extrem laut.

Luftwaffe zu Überschallflügen: Faktor Zeit sei entscheidend

Wie der Sprecher der Luftwaffe ausführt, sei bei solchen Flügen wie am Dienstag "Zeit immer ein entscheidender Faktor". Wie berichtet, konnte ein Passagierflugzeug nicht identifiziert werden. Das Flugzeug müsse in einem solchen Fall schnell schnell erreicht werden, um die unklare Situation einschätzen zu können. "Abhängig von der Distanz sind Überschallflüge durchaus üblich und entsprechen den luftfahrtrechtlichen Bestimmungen", so der Sprecher. Leider seien ihre Flugzeuge noch nicht in der Lage, die physikalischen Gesetze so zu umgehen, dass ein Überschallknall vermieden werden könne.

Naturschützer aus Heilbronn erscheint Luftwaffen-Einsatz als "etwas übertrieben"

Gottfried May-Stürmer vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Heilbronn sagt, für viele Säugetiere und Vögel seien Überschallflüge vor allem in kalten Wintern schlecht, weil sie dazu führten, dass aufgeschreckte Tiere mehr von ihrem Wintervorrat verbrauchten. "Da macht ein einzelner Überschallknall aber sicher nicht viel aus", so May-Stürmer. Ob der Knall unvermeidbar war, könne er nicht beurteilen. Ihm erscheine es etwas übertrieben, dass ein Jagdflugzeug mit Überschallgeschwindigkeit fliegen müsse, um einen zivilen Flieger zu stellen, der sich bei der Luftüberwachung nicht gemeldet hat.

Man erwarte, dass die Lärmbelästigung der Bevölkerung gering gehalten werde. Aber: Solange es bei einzelnen Knallen in ziemlich langen Abständen bleibe, halte er das nicht für ein vorrangiges Problem.

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