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Schwarz-Gruppe kauft den TDS-Turm

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Das markante Gebäude bei Neckarsulm soll nach einem Bericht spätestens 2024 übernommen werden. Ohnehin gibt es Fragezeichen hinter der Zukunft des dort noch ansässigen IT-Dienstleisters TDS-Fujitsu.

Der sogenannte TDS-Turm wurde im Oktober 1999 vom gleichnamigen IT-Dienstleister bezogen. Offen ist, wie lange er noch drin bleibt.
Der sogenannte TDS-Turm wurde im Oktober 1999 vom gleichnamigen IT-Dienstleister bezogen. Offen ist, wie lange er noch drin bleibt.  Foto: TDS

Offiziell gibt es immer noch keine Bestätigung seitens der Schwarz-Gruppe. Dennoch bestätigen Insider, was vor wenigen Tagen die "Immobilienzeitung" berichtete: Der 18-geschossige Büroturm, in dem momentan vor allem der IT-Dienstleister TDS-Fujitsu ansässig ist, ist vom Immobilienfonds Merkens XXV des Axa-Konzerns an die Schwarz-Gruppe verkauft worden.

Das Blatt nennt einen Kaufpreis von mehr als 38 Millionen Euro. Das Gebäude liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Firmensitz des Handelsriesen auf dem Stiftsberg. Berichte, dass Schwarz den Komplex erwerben will, hatte es schon seit März gegeben.

Details zur Übergabe des TDS-Turms

Nun teilt eine Sprecherin der Schwarz-Gruppe mit: "Wir können nicht bestätigen, was in dem Artikel steht." Das kann sich allerdings auf vieles beziehen, denn es werden jede Menge Details rund um den Immobiliendeal genannt. So sei der Übergang von Besitz, Nutzen und Lasten des 70 Meter hohen Bürogebäudes - inklusive Antenne kommt es sogar auf 103 Meter - an die Schwarz-Gruppe frühestens zum 30. Juni, spätestens bis Ende April 2024 vereinbart.

 


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Zuvor müssten noch Mängel bei Brandschutz, Trink- und Löschwassertrennung durch den derzeitigen Besitzer behoben werden, heißt es weiter. Nach Abzug dieser Kosten sollen demnach die Anleger des Fonds immer noch eine stattliche Auszahlung erhalten, die einem Wertzuwachs in deutlich zweistelligem Prozentbereich entspricht. Der Turm gehörte seit 2007 dem Immobilienfonds Merkens XXV, die Zielfondsgesellschaft soll mit Abschluss des Verkaufs aufgelöst werden, wird berichtet.

Auf dem Stiftsberg ist dem Vernehmen nach die Verärgerung groß, vor allem angesichts der zahlreichen Details, die in dem Bericht veröffentlicht wurden. Kenner sehen darin Nachteile für etwaige Verhandlungen.

 


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Schwarz-Gruppe baut ohnehin in diesem Quartier

Der TDS-Turm steht auf einem rund 17.100 Quadratmeter großen Grundstück, hat eine Nutzfläche von 15.632 Quadratmetern sowie 303 Stellplätze in einem Parkhaus. Er ist eines der wenigen Gebäude in dem Quartier, die noch nicht der Schwarz-Gruppe gehören. In Sichtweite zieht diese gerade eine neue, großzügig dimensionierte Kantine hoch, Fitnessräume inklusive. Hauptmieter des Turms ist derzeit TDS-Fujitsu. Das Datenunternehmen DSB des IT-Urgesteins Ulrich Beck zog schon vor zwei Jahren aus.

Die Mietvertragslaufzeit soll laut dem Bericht 2027 enden. Zuletzt gab es allerdings Informationen, dass Fujitsu den Standort inklusive der beiden Rechenzentren in Neckarsulm und Neuenstadt ganz aufgeben will. Das Unternehmen erklärte zuletzt auf Anfrage: "Aktuell befinden wir uns bei Fujitsu Services Deutschland in einem Transformationsprozess, der noch nicht abgeschlossen ist." Zu einzelnen Punkten gebe es somit keine Aussage. TDS-Fujitsu beschäftigte laut der Arbeitgebertabelle der Wirtschaftsstimme im November 2022 noch 566 Mitarbeiter in der Region.

Symbol der New Economy

Der TDS-Turm, geplant vom Büro Zilts und Partner, wurde im Oktober 1999 eingeweiht. Benannt ist er nach dem damaligen Bauherren, der Firma des früheren IHK-Präsidenten Günter Steffen. Der Bau mit seiner 12.500 Quadratmeter großen Glasfassade passte in die Zeit - in jenen Jahren erlebte die sogenannte New Economy ihre wilde Phase mit spektakulären Börsengängen und großspurigen Gewinnphantasien.

Alles, was mit Computer und Handy zu tun hatte, versprach auf einmal Reichtum im Handumdrehen. Als die Blase dann 2001 platzte, schlitterten zahlreiche dieser Unternehmen in die Krise. Auch die TDS, damals börsennotiert, musste sich zunächst mit General Atlantic Partners und dann mit Fujitsu rettende Investoren suchen. Der Turm ging zunächst an eine Leasinggesellschaft der Commerzbank, ehe 2007 der Axa-Fonds übernahm.

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