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Projekt Krebsbachtalbahn nimmt langsam Fahrt auf

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Bis zu zehn Jahre Projektzeit: Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) übernimmt die Strecke der Krebsbachtalbahn im Februar von der Erms-Neckar-Bahn AG. Hier soll es wieder regelmäigen Personenverkehr geben.

Ankunft in Untergimpern: 2015 fuhr eine alte Dampflok durchs Krebsbachtal.

Foto: Archiv/Plapp-Schirmer
Ankunft in Untergimpern: 2015 fuhr eine alte Dampflok durchs Krebsbachtal. Foto: Archiv/Plapp-Schirmer  Foto: Plapp-Schirmer

Die Krebsbachtalbahn könnte eine der ersten Strecken in Baden-Württemberg sein, die reaktiviert werden. Der Regelbetrieb wurde 2009 eingestellt. Doch das Gleisnetz wird noch für den saisonalen Ausflugsverkehr genutzt. Eine Machbarkeitsstudie hat die Wirtschaftlichkeit der Strecke für den Regelbetrieb bestätigt. Die Krebsbachtalbahn verläuft von Neckarbischofsheim im Rhein-Neckar-Kreis über Bad Rappenau und Siegelsbach im Kreis Heilbronn bis Hüffenhardt im Neckar-Odenwald-Kreis. Die reaktivierte Nebenstrecke soll – Stand heute – Neckarbischofsheim mit Obergimpern verbinden und über einen neu gebauten Abschnitt Richtung Babstadt an das Stadtbahnnetz im Kreis Heilbronn angebunden werden.

Krebsbachtalbahn: Strecke soll modernisiert, elektrifiziert und erweitert werden

Im Februar wird die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) die Strecke von der Erms-Neckar-Bahn AG übernehmen. Das teilte die AVG aktuell mit. "Anschließend soll die Strecke modernisiert, elektrifiziert und um eine 3,5 Kilometer Neubaustrecke (...) ergänzt werden." Dies ermögliche eine Weiterführung der bislang in Bad Rappenau endenden Stadtbahnfahrten der AVG mit der Linie S 42 über die Krebsbachtalbahn bis nach Meckesheim. Die Federführung für das Projekt hat das Landratsamt Heilbronn. Und obwohl der Verkauf noch nicht über die Bühne ist, stimme man sich mit dem neuen Eigner über eine Bau- und Finanzierungsvereinbarung bereits ab, sagt Dirk Schäfer, Leiter des Amtes Mobilität und Nahverkehr. Man will keine Zeit verlieren. Denn auch die Anrainerkommunen, allen voran Bad Rappenau, warten auf grünes Licht, um ihrerseits weitermachen zu können, wie Oberbürgermeister Sebastian Frei sagt.

Wie schnell das Projekt Krebsbachtal umgesetzt wird, sei "ein Blick in die Glaskugel", sagt Schäfer. Die Strecke ist nicht elektrifiziert. Allein für die Planungsphase setzt der Mobilitätsexperte zwei bis drei Jahre an. Die gesamte Projektzeit schätzt Dirk Schäfer auf acht bis zehn Jahre. "Das kann man auf den Tag genau nicht sagen", Schäfer spricht hier von einem Erfahrungswert.

Auf einen mittleren zweistelligen Millionenwert schätzt er die Kosten. Über Fördermittel wolle man erreichen, dass die Beteiligung der Kommunen möglichst gering bleibe.

Strecke wird weiter vom Förderverein Krebsbachtal für Tourismusfahrten genutzt

Bis zu ihrer Inbetriebnahme, in jedem Fall aber für weitere fünf Jahre, darf die Strecke vom Förderverein Krebsbachtal für Tourismusfahrten durchs schöne Krebsbachtal genutzt werden, manchmal auch mit historischen Loks. Ein Vertrag mit der Deutschen Bahn regelt das nach den Worten des Vorsitzenden Michael Hirth.

Los geht es mit Osterfahrten. Der regelmäßige Ausflugsverkehr beginnt wie in den zurückliegenden Jahren am 1. Mai und läuft bis 20. Oktober. In diesem Zeitraum wird an allen Sonn- und Feiertagen sowie - wie vor Corona - auch am zweiten und vierten Mittwoch im Monat gefahren. Die Reaktivierung sei immer auch Ziel des Vereins gewesen, sagt Hirth. Gespannt, wie es jetzt weitergeht, ist auch der Obergimperner Jörg Haffelder, einer von drei Vertrauensleuten einer Unterschriftensammlung, die sich für den Erhalt der Nebenstrecke eingesetzt hat. Haffelder begrüßt den Eigentümerwechsel ausdrücklich: "Wir sehen die Übernahme sehr positiv", sagt er. Es sei bestimmt gut, wenn Strecke und Betreiber in einer Hand seien.

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