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In Brackenheim fällt der Startschuss für das Internet der Zukunft

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Die Deutsche Giganetz GmbH beginnt in der Pilotkommune Brackenheim mit dem flächendeckendem Glasfaserausbau. Die Bauzeit beträgt rund ein Jahr.

Vertreter der Deutschen Giganetz setzen mit Gemeinderäten, Verwaltungsmitarbeitern, Abgeordnetem und Landrat den Spaten für den Glasfaserausbau an.
Foto: Veigel
Vertreter der Deutschen Giganetz setzen mit Gemeinderäten, Verwaltungsmitarbeitern, Abgeordnetem und Landrat den Spaten für den Glasfaserausbau an. Foto: Veigel  Foto: Veigel, Andreas

Mit dem symbolischen Spatenstich beim Bürgerzentrum in Brackenheim hat die Deutsche Giganetz am Donnerstag mit dem Ausbau des Glasfasernetzes in der Region Heilbronn-Franken begonnen. Soeren Wendler, Geschäftsführer des Hamburger Telekommunikationsunternehmens, sprach von einem "Baubeginn von großer Bedeutung".

Der Heilbronner Landrat Norbert Heuser ist sicher: "Jetzt kommt die Lichtgeschwindigkeit in die Region." Nur rund ein halbes Jahr nach der Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Brackenheim rücken jetzt die Bagger an.

Brackenheim erfüllt im November die Quote

"Das ist ein Raketenstart", sagte Soeren Wendler. Denn mindestens 35 Prozent aller Haushalte müssen einen Nutzervertrag mit der Deutschen Giganetz abschließen, damit das Unternehmen die Kommune mit einem flächendeckenden Glasfasernetz ausstattet. Brackenheim hat diese Quote bereits im November erreicht.


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Damit ist Brackenheim die Pilotkommune in der Region Heilbronn-Franken. "Das ist ein Glücksfall für unsere Stadt", sagte Bürgermeister Thomas Csaszar. "Mit dem Ausbau werden wir in das Zeitalter der Digitalisierung eintreten und zukünftig mit Lichtgeschwindigkeit im Internet die Heimarbeit, das Lernen zu Hause oder die Videotelefonie ohne Störungen erledigen können", so das Stadtoberhaupt.

Eine einmalige Chance für die Region

Landrat Heuser gratulierte den Brackenheimer Bürgern und Unternehmern "zu ihrer Weitsicht, diese einmalige Chance zu nutzen". Denn damit der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau in der Region überhaupt stattfinden könne, "braucht es die Nachfrage in der Bevölkerung". Nur so habe die Region "die einmalige Chance, den Aufbau und Betrieb eines flächendeckenden Glasfasernetzes realisieren zu können", sagte der Chef des Landratsamts.

Drei weitere Kommunen sind mit im Boot

Drei weitere Kommunen im Landkreis Heilbronn haben die Quote von 35 Prozent inzwischen erreicht. In Abstatt folgt der Spatenstich für den Ausbau voraussichtlich Mitte Februar. Darüber hinaus hat die Deutsche Giganetz in Nordheim und in einer Gemeinde im nördlichen Landkreis genügend Nutzerverträge abgeschlossen, um mit dem flächendeckende Glasfaserausbau beginnen zu können.

Andere Kommunen verfehlen die Quote

Die notwendige Quote verfehlt hat dagegen die Gemeinde Untergruppenbach. "Hier diskutieren wir mit dem Bürgermeister, wie wir weiter vorgehen", sagt Unternehmenssprecher Frank Wittich-Böcker. Auch Erlenbach und Untereisesheim müssen laut Martin Herkommer, Regionalleiter Region Süd der Deutschen Giganetz, womöglich in die Verlängerung. Die Fristen dort sind abgelaufen. "Wir prüfen derzeit die Anträge", sagt Herkommer.

Landrat wirbt für Glasfaseranschluss

Norbert Heuser rief deshalb alle Einwohner und Unternehmen auf, "sich ernsthaft mit diesem Angebot der Deutschen Giganetz GmbH auseinanderzusetzen, und das Wichtigste ist es, es letztlich auch in Anspruch zu nehmen. Wir haben jetzt die Chance, nicht erst in drei oder vier Jahren", sagte der Landrat.

Erste Anschlüsse bereits im Mai

In Brackenheim werden jetzt bis Frühjahr 2023 nahezu alle Straße aufgerissen. Im ersten Schritt werden die Rohrsysteme verlegt, Verteilerkästen aufgebaut und die Hausanschlüsse eingerichtet. So lange die Arbeiten andauern, können die Brackenheimer noch vom kostenlosen Anschluss profitieren. Laut Wendler könne so jeder 2000 Euro sparen. "Das sind die Kosten, die bei einer späteren Entscheidung durch den Nutzer selbst zu tragen wären", sagte der Geschäftsführer. Die ersten Brackenheimer werden bereits ab Mai mit neuem Glasfaseranschluss ins Internet können.

111 Kilometer lange Trasse

In der Heuss-Stadt werden jetzt rund 5400 Adresspunkte mit 8860 Wohneinheiten erschlossen. Die gesamte Trassenlänge beträgt 111 Kilometer. Eingerichtet werden sieben sogenannte POPs (Point of Presence). Das sind die Technikzentralen, die als Schnittstellen dienen. Darüber hinaus stellt die Deutsche Giganetz 126 Straßenverteiler auf.

Deutsche Giganetz

Die Deutsche Giganetz GmbH hat ihren Sitz in Hamburg. Das Unternehmen betreibt deutschlandweit den eigenwirtschaftlichen Glasfasernetzausbau. Als Partner der Gigabit-Region Heilbronn-Franken bildet die Region einen Schwerpunkt ihres Engagements. Ziel ist es, jede Wohnung mit Glasfaseranschluss auszustatten. Für die jeweiligen Kommunen fallen keine Kosten an. Kostenlos gibt es den Anschluss auch für die Haushalte, sofern sie rechtzeitig einen Nutzungsvertrag mit einer Laufzeit von zwei Jahren abschließen. Das Netz kann auch von anderen Anbietern genutzt werden.

 

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