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Nach heftiger Kritik von "Ins Spätzle"-Gastronomen: HMG äußert sich zu Vorwürfen

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Das Lokal "Ins Spätzle" schließt – und die Betreiber üben Kritik an der Stadtverwaltung und an der Heilbronner Marketing GmbH. Doch die hat eine andere Sicht auf die Situation in der Lohtorstraße.

Während des Weindorfes ist der Stand der Weinvilla direkt vor dem Restaurant ins Spätzle platziert. Foto: Archiv
Während des Weindorfes ist der Stand der Weinvilla direkt vor dem Restaurant ins Spätzle platziert. Foto: Archiv  Foto: Seidel\, Ralf

Das beliebte schwäbische Restaurant "Ins Spätzle" schließt zum 22. April die Pforten. Das Restaurant in der Lohtorstraße, das erst im Juni 2021 eröffnet und regionale Spezialitäten wie Linsen mit Spätzle, Schupfnudeln und Maultaschen im Angebot hatte, lief zwar nicht schlecht, doch Corona-Pandemie, schwierigere Rahmenbedingungen und zuletzt steigende Preise bei Waren und Lebensmitteln hatten für zunehmenden Frust bei Betreiber Marcel Hoyer und seinem Mitarbeiter Luca Högerle gesorgt.

Kritik übten beide auch an der Stadtverwaltung und der Tochtergesellschaft Heilbronn Marketing GmbH (HMG). Genannt wurden von Hoyer hohe Parkgebühren in der Stadt, strenge Vorschriften und Auflagen der Ämter sowie der Entzug der Außengastronomie während des elftägigen Weindorfes.


Kritik von Gastronomen am Heilbronner Stadtmarketing: HMG wehrt sich 

Steffen Schoch, Geschäftsführer der Heilbronn Marketing GmbH, wehrt sich nun gegen diese Kritik. "Wir sind mit jedem einzelnen Gastronomen im Gespräch und versuchen, die Betreiber bestmöglich mit einzubinden", unterstreicht Schoch mit Blick auf das Weindorf. "Wir machen auch niemandem Vorschriften", so Schoch weiter.

Die Inanspruchnahme der Außenflächen bei verschiedenen Veranstaltungen wie dem Weindorf bestätigt der HMG-Chef aber. Man habe eine Sondernutzung der jeweiligen Flächen auf dem Veranstaltungsgelände, da die Feste die Innenstadt beleben sollen und im öffentlichen Interesse seien.

"Weil wir aber bemüht sind, die angrenzenden Gastronomen in die Veranstaltung zu integrieren, bieten wir ihnen an, Teil des Weindorfes zu werden", sagt Schoch und ergänzt: "Fast alle an das Festgelände angrenzenden Gastronomen nutzen dieses Angebot seit Jahren." Umsonst ist dieses Angebot allerdings nicht. Die Kosten pro Betrieb liegen je nach Größe der Außengastronomiebereiche zwischen 150 und 350 Euro. Im Falle von "Ins Spätzle" wären für die Außenbewirtschaftung während des Weindorfes 150 Euro fällig gewesen.

Weindorf-Zeiten: Wein- und Imbissstände sorgen für Einschränkungen in der Lohtorstraße

Betrachtet man gerade die Lohtorstraße, an der auf beiden Seiten Wein- und Imbissstände stehen, so gibt es für die Gastronomiebetriebe während der Festtage durchaus Einschränkungen. Zwar ist der Zugang zum Restaurant durchgängig garantiert, doch naturgemäß stehen die Beschicker, in diesem Fall der Stand der Wein-Villa und der Stand der Winzer vom Weinsberger Tal, im Mittelpunkt.

Ob eine Außenbewirtung da Sinn ergibt, muss jeder Betrieb für sich selbst entscheiden. Marcel Hoyer hatte auf eine Teilnahme immer verzichtet. Wie der Nachfolger künftig entscheidet, ist offen. Der soll in den nächsten Wochen bekanntgegeben werden.

Gibt es eine Nachfolge für das Lokal "Ins Spätzle"? Ernsthafte Interessenten melden sich

Offenbar gibt es aber mehrere ernsthafte Interessenten, mit denen verhandelt wird. Für den bisherigen Pächter Marcel Hoyer ist das Kapitel in der Lohtorstraße aber bis auf Weiteres beendet. Er wechselt wieder in die freie Wirtschaft, genauso wie Luca Högerle. Eine gewisse Enttäuschung bleibt, auch über die Stadt.

"Mich stört auch generell die Art und Weise, wie die Ämter hier agieren", betont Högerle. "So geht man nicht mit Jungunternehmern um", sagt er. Er hätte sich auch gewünscht, dass Oberbürgermeister Harry Mergel oder Martin Diepgen als zuständiger Bürgermeister einmal im Restaurant vorbeigeschaut hätten, zumal das Heilbronner Rathaus in Sichtweite der Gaststätte liegt. "Das hätte uns Junge sehr gefreut", so Högerle.

 

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