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Ein Schiffsbauch voll mit Technik von morgen

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Die MS Wissenschaft hat in Heilbronn angelegt. Kinder und Erwachsene können sich an zahlreichen Stationen auch spielerisch mit künstlicher Intelligenz auseinandersetzen


Bis Dienstag, 10. September, hat das Frachtschiff MS Wissenschaft neben Pflanzen-Kölle festgemacht. Besucher können hier spielerisch eintauchen in die Welt der künstlichen Intelligenz (KI). Der Eintritt ist frei.

Marius Häusler findet überall im Schiffsbauch interessante Stationen. Der 14-Jährige ist technisch sehr interessiert, deshalb ist seine Mutter Petra Häusler mit ihm aus Freiberg am Neckar hergefahren. Jetzt versucht er sich an einem Spiel gegen den Computer: Wer kann auf einer Weltkarte genauer zuordnen, wo ein Foto gemacht wurde? Eine gelbe Ampel im mediterranen Umfeld, ein schmiedeeisernes Tor, Autos mit weißen Nummernschildern. "Spanien, vielleicht Portugal?" Doch wieder liegt der Computer richtig: Argentinien. "Das ist natürlich schwer, wenn man nicht weiß, wo es gelbe Ampeln gibt", findet Marius.

Die Stärken der schwachen künstlichen Intelligenz

Es ist ein typisches Beispiel, wie künstliche Intelligenz bei Spezialaufgaben deutlich bessere Ergebnisse erzielen kann als ein Mensch. "Wir unterscheiden da zwischen schwacher und starker KI", sagt Hannah Weber, Fahrtleiterin der MS Wissenschaft. Die schwache KI ist darauf ausgelegt, konkrete Anwendungsprobleme zu lösen. Gegen große Speicher und schnelle Rechner hat man dann kaum eine Chance. "Was viele Menschen bei KI aber im Kopf haben, sind futuristische, menschenähnliche Roboter, wie man sie in Filmen sieht." Daher rühre auch die Verunsicherung, die das Thema bei manchen Menschen auslöst.

Dominik Hans (10) füttert eine "Künstliche Intelligenz" mit Daten. So wird man auf der MS Wissenschaft spielerisch an das Thema herangeführt.
Dominik Hans (10) füttert eine "Künstliche Intelligenz" mit Daten. So wird man auf der MS Wissenschaft spielerisch an das Thema herangeführt.  Foto: Christian Gleichauf

Künstliche Intelligenz bedeute nur, dass ein System lernfähig ist. Ob es eine starke, menschenähnliche KI aber geben wird oder nicht - "wir sollten uns jedenfalls damit auseinandersetzen, auch mit den ethischen Fragen", findet die 28-Jährige, die sich im Studium mit Nachhaltigkeit beschäftigt.

Geschichte der KI nachgezeichnet

Eine Station wirft auch solche Fragen auf. Die meisten anderen sind spielerisch angelegt. Dabei wird auch die Entwicklung der künstlichen Intelligenz nachgezeichnet. Hier ein Jahrzehnte alter Schachcomputer, da ein Tablet, das mit "augmented reality" das Spielfeld zum Leben erweckt. Welche Chancen bietet das autonome Fahren? Wie gut kann ein Computer Klavier spielen oder kreativ werden?

Auch für jüngere Besucher ist etwas dabei. Der zehnjährige Dominik Hans aus Bayern hat eine Station entdeckt, wo man eine "Künstliche Intelligenz" mit Daten-Chips füttert. "So ganz habe ich nicht verstanden, was das macht", gibt er zu. Trotzdem bescheinigt ihm die Anzeige, dass er "Fortschritte" macht. Vielleicht möchte er ja mal in die Fußstapfen seines Vaters treten - der hat selbst schon künstliche Intelligenz mitentwickelt.

Der Kapitän verlässt das Schiff

Seit 18 Jahren fährt Albrecht Scheubner (links) sein Frachtschiff im Dienste der Wissenschaft durch Deutschland. Hier trifft er alte Freunde aus Tauberbischofsheim.
Seit 18 Jahren fährt Albrecht Scheubner (links) sein Frachtschiff im Dienste der Wissenschaft durch Deutschland. Hier trifft er alte Freunde aus Tauberbischofsheim.  Foto: Christian Gleichauf

Gesteuert wird das Schiff übrigens von Albrecht Scheubner und seiner Frau Karin. Es ist das letzte Jahr für das Ehepaar, das seit 18 Jahren im Auftrag des Bundesforschungsministeriums durch Deutschland tourt. Doch es geht weiter: Ein Nachfolger steht bereit.

MS Wissenschaft

Kostenlose Führungen finden Sonntag bis Dienstag um 11 und um 17 Uhr statt. Öffnungszeiten 10 bis 19 Uhr. Eintritt frei.

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