Region
Lesezeichen setzen Merken

Auto oder ÖPNV: Wie kommt man aus den Gemeinden im Landkreis schneller nach Heilbronn?

   | 
Lesezeit  3 Min
Erfolgreich kopiert!

Zur Rushhour lohnt es sich für manche Pendler aus dem Landkreis Heilbronn, vom Auto auf die Stadtbahn umzusteigen. Aus Gemeinden, die nur Busverbindungen haben, sind dagegen Autofahrer schneller. Vergleichen Sie die Fahrtzeiten, Preise und den CO2-Ausstoß der Verkehrsmittel auf interaktiven Karten.

von Annika Heffter
Für manche Pendler aus der Region lohnt sich der Umstieg auf die Bahn.
Für manche Pendler aus der Region lohnt sich der Umstieg auf die Bahn.  Foto: Patricia Dauenhauer

Wer in Heilbronn arbeitet und im Landkreis wohnt, hat zur morgendlichen Rushhour die Wahl: Lohnt es sich eher, sich mit dem Auto in den Berufsverkehr zu begeben, oder sind öffentliche Verkehrsmittel eine gute Alternative? Entscheidend ist hierbei nicht nur, welches Verkehrsmittel preislich günstiger ist, sondern oft auch die Anbindung, also wie viel schneller oder langsamer man am gewünschten Zielort ankommt. Um darzustellen, von wo in der Region Pendler mit dem ÖPNV gut nach Heilbronn kommen und wo das länger dauert, hat die Heilbronner Stimme exklusiv Daten zusammengetragen.

 

Von manchen Gemeinden aus schlägt das Auto den ÖPNV deutlich

Insgesamt lässt sich an der Karte der Region gut erkennen, dass die Gemeinden, die an den Haupt-Bahntrassen wie etwa der S4 liegen, auch eine vorteilhafte ÖPNV-Verbindung nach Heilbronn haben. Aus den Gemeinden, bei denen es vor allem Busverbindungen gibt, kommen Autofahrer dagegen schneller voran. Von Wüstenrot aus schlägt das Auto (Fahrtzeit rund 35 Minuten) den ÖPNV (eine Stunde und elf Minuten) sogar um mehr als eine halbe Stunde.

Die Tabelle unter der Karte zeigt unter anderem, wie viel Zeit Autofahrer von Montag bis Freitag jeweils zwischen 7 und 9 Uhr zum Heilbronner Hauptbahnhof benötigen. Diese Daten sind Mittelwerte aus dem Jahr 2022 und stammen vom Navigations-Anbieter TomTom, der die Fahrtzeiten extra für unsere Redaktion ausgewertet hat.


Mehr zum Thema

Stimme+
Region
Lesezeichen setzen

Upgrades, Sozialtickets, Hund an Bord: Flickenteppich bei 49-Euro-Ticket


Durch Deutschlandticket sparen Pendler bis zu 50 Prozent

Die Fahrtzeiten mit dem ÖPNV hat die Redaktion an einem Beispiel-Stichtag (16. Januar) herausgesucht. Die Tabelle zeigt die jeweils schnellste Verbindung aus den Gemeinden nach Heilbronn Hauptbahnhof zwischen 7 und 9 Uhr, auch wenn die schnellste Zeit mit mehr Umstiegen verbunden ist als eine langsamere. Startort in den Gemeinden sind jeweils der Bahnhof oder die zentralste Bushaltestelle. Wichtige Faktoren bleiben dabei zwangsläufig außen vor, allen voran die Strecke von zu Hause zur Haltestelle oder vom Heilbronner Hauptbahnhof zum individuellen Zielort.

Durch die Einführung des 49-Euro-Tickets verändert sich für Pendler auch der Preis. Während sie zuvor noch bis zu 100 Euro für ein ÖPNV-Monats-Abo nach Heilbronn bezahlten – zum Beispiel in Pfaffenhofen, Zaberfeld, Güglingen, Gundelsheim, Langenbrettach, Siegelsbach, Roigheim, Wüstenrot oder Widdern – so zahlen sie durch das Deutschlandticket ab Mai nur noch die Hälfte pro Monat.

 

 

Szenario 2: Wie kommt man am Samstag ab 22 Uhr von Heilbronn Hauptbahnhof wieder nach Hause?

Will man nach einem Theater-Besuch oder einer Party am Samstag spät abends wieder nach Hause in eine Gemeinde im Landkreis, kann es sein, dass Bus und Bahn nur noch sporadisch fahren. In die Gemeinden Hardthausen am Kocher, Langenbrettach, Löwenstein, Oedheim und Wüstenrot kommt man zu dieser Zeit nur noch mit dem Auto. Aber auch nach Kirchardt, Neuenstadt oder Güglingen brauchen ÖPNV-Begeisterte von Heilbronn Hauptbahnhof aus zu nächtlicher Stunde schon etwa eine Stunde, während eine Autofahrt weniger als eine halbe Stunde dauert.

Wie viel grüner sind Bus und Bahn?

Die hier aufgeführten Daten zum CO2-Ausstoß beziehen sich auf einen mittelalten Benziner mit einem Verbrauch von 7,2 Litern pro 100 Kilometer. Sitzt nur eine Person in diesem Auto, beträgt der CO2-Ausstoß bei 100 Kilometern Fahrt rund 20 Kilogramm. Zum Vergleich: Bei einem Flug über 100 Kilometer beträgt der CO2-Ausstoß pro Person 21,1 Kilogramm, also nur 1,1 Kilo mehr. Diese Daten stammen vom CO2-Rechner des wissenschaftsjournalistischen Formats Quarks. In diesen Rechner können Interessierte auch die Eckdaten ihres eigenen Autos eingeben, um zu erfahren, wie hoch der eigene CO2-Ausstoß pro Strecke ist. Die Tabelle zeigt an, wie viel Kilogramm CO2 man pro Strecke sparen kann, wenn man den ÖPNV nutzt.

Spitzenreiter ist hier Roigheim. Pro Strecke von Roigheim Bahnhof nach Heilbronn Hauptbahnhof von rund 38 Kilometern betragen die Emissionen mit dem Auto 7,6 Kilogramm, mit ÖPNV nur 2,4 Kilo pro Person. Täglich könnten so also etwa 5,2 Kilo CO2 pro Strecke eingespart werden.

Ob all diese Faktoren – Zeit, Preis und Nachhaltigkeit – Berufspendler tatsächlich dazu bewegen, für die tägliche Strecke auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, dürfte hauptsächlich an individuellen Überlegungen hängen. Zum Beispiel daran, wie viel das eigene Fahrzeug bei gestiegenen Spritpreisen verbraucht und wie gut das eigene Zuhause sowie der Arbeitgeber an den ÖPNV angebunden ist.

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben