Sammeln für die Orgeln der Regiswindiskirche in Lauffen
Die Grünen-Landtagsabgeordnete Barbara Saebel informiert sich über den Stand der Sanierungen in der Regiswindiskirche. Wie soll eine Million Euro gesammelt werden?

Eine Lösung hatte Barbara Saebel genauso wenig im Gepäck wie einen Scheck. Die Grünen-Abgeordnete und Sprecherin für Denkmalschutz und Kulturerbe im baden-württembergischen Landtag verschaffte sich auf Einladung ihres Lauffener Fraktionskollegen Erwin Köhler und mit Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger in dieser Woche ein Bild vom Denkmalschutz in Lauffen.
Eine Besonderheit
Ein zentrales Thema war die geplante Sanierung der beiden miteinander verbundenen Orgeln in der Regiswindiskirche. Bei der historischen Chororgel aus dem Jahr 1701, die über einen eigenen Spieltisch verfügt, aber auch von der Hauptorgel aus spielbar ist - was eine Besonderheit darstellt - müsste das Innenleben erneuert werden. Die Orgel ist allerdings aus Sicherheitsgründen vom Stromnetz abgetrennt.
Bei der Hauptorgel sind dagegen Elektronik und Elektrik zerschlissen, die Installationen müssen erneuert werden. Technisch ist sie in einem desolaten Zustand, sagt der Orgelförderverein. Sie muss daher neu gebaut werden.
Für Sanierung und Neubau rechnet der Orgelförderverein, der das Geld sammeln will, mit rund einer Million Euro. "Wir gehen von Kosten in Höhe von 700 000 Euro für die Hauptorgel und 300 000 Euro für die Chororgel aus", sagt Christhard Rensch vom Verein.
Die Kirche hat mit den beiden Orgeln ein Alleinstellungsmerkmal. Der frühere Kantor Andreas Willberg hat die Idee mit der Orgelsanierung ins Rollen gebracht. "Auch der Kirchengemeinderat trägt die Linie voll mit", sagt Christhard Rensch.
Teil der Kulturlandschaft
Barbara Saebel kann die Bestrebungen des Vereins gut nachvollziehen: "Eine Kirche ist Teil unserer Kulturlandschaft. Es ist wichtig, diese zu erhalten. Ich würde mich freuen, wenn beide Orgeln spielfähig erhalten blieben." Doch ihr Einfluss ist begrenzt: "Ich bin nur die Sprecherin für den Denkmalschutz."
Es kommt also noch einiges an Arbeit auf die Spendensammler zu. "Wir müssen zunächst die Kulisse abklären. Bei den Freiwilligkeitsleistungen ist die Förderung fraglich", sagt Bürgermeister Waldenberger und macht klar, dass die Stadt hier keine große finanzielle Unterstützung leisten kann. "Wir können da nicht eine Million Euro reinstecken."
Barbara Saebel empfiehlt, mit der Sanierung der Chororgel zu beginnen, weil sie den geringeren finanziellen Einsatz verlangt: "Wenn man mit der Chororgel anfängt, kann man bereits etwas vorzeigen." Für den Bürgermeister zählt aber auch, dass man nicht den Fokus auf das große Ganze verliert: "Der systemische Blick ist hier wichtig."
Erwin Köhler, der als Schirmherr des Orgelfördervereins fungiert, weist darauf hin, dass das Vorhaben eine breite Unterstützung aus der Gemeinde erfährt, unter anderem mit diversen Veranstaltungen wie Konzerten. Die Gelder kommen der Sanierung zugute: "Ich setze mich dafür ein, dass wir dieses Kunstwerk erhalten, damit auch zukünftige Generationen in den Genuss von Orgelmusik kommen."
Förderverein
Der Orgelförderverein Regiswindiskirche hat einen kleinen Prospekt "Orgel-Liebe" aufgesetzt. Darin werden kurz die Herausforderungen dargestellt, Personen, die einen Neubau unterstützen sowie ein Spendenkonto.