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Wildpflanzen sollen die biologische Vielfalt in Obersulm fördern

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Im Rahmen des Nabu-Projekts "Natur nah dran" werden Blühwiesenflächen in Affaltrach, Willsbach sowie in Eschenau angelegt. Obersulm ist eine von 15 baden-württembergischen Gemeinden, die in den Genuss der Landesförderung kommen.

Von Gustav Döttling
Mit dem Radlader füllt Steffen Reustlen den neuen Wildpflanzenstreifen in Sülzbach mit mineralischem Substrat.
Foto: Gustav Döttling
Mit dem Radlader füllt Steffen Reustlen den neuen Wildpflanzenstreifen in Sülzbach mit mineralischem Substrat. Foto: Gustav Döttling  Foto: Gemeinde Obersulm

Der Anfang ist gemacht: Neben dem Sportplatz von Obersulm-Sülzbach brummen Bagger und Radlader der Firma Garten- und Landschaftsbau Schwab. Im Auftrag der Gemeinde bereiten Olaf Schwab und sein Mitarbeiter Steffen Reustlen den ersten von drei neuen Blühstreifen für das vom Land geförderte Nabu-Projekt "Natur nah dran" vor.

Steffen Reustlen hebt mit dem Bagger an der Ecke Hauptstraße Talstraße die Erde des Pflanzstreifens zwischen Gehweg und Fahrbahn aus. Mit einem Fließ sichern Reustlen und sein Chef Olaf Schwab den Boden des Pflanzstreifens gegen den Wuchs von unerwünschten Unkraut. Dann füllt Reustlen mit dem Radlader den Graben mit einem mineralische Korngemisch aus Sand und Kies.

"Bei den Pflanzarbeiten werden wir gütegesicherten Kompost hinzufügen", berichtet Thomas Schwarz. Er ist im Obersulmer Bauamt für die Grünflächen der Kommune zuständig.


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Hier wird es blühen

Insgesamt sind in Obersulm zwei große Blühwiesenflächen beim Sportcentrum in Affaltrach und beim Sulmpark in Willsbach sowie weitere Blühstreifen für Wildstauden und -pflanzen in Eschenau in der Bahnhofstraße und in Affaltrach in der Eichelberger Straße vorgesehen. An den umgewandelten Grünflächen werden vorübergehend Schilder aufgestellt, die kurz und knapp erklären, warum Baggerarbeiten durchgeführt werden und Substrat aufgeschüttet wird.

Diese werden später durch feste Infotafeln ersetzt, die auf die wertvollen Lebensräume für die biologische Vielfalt von Insekten und anderen Kleinlebewesen hinweisen. Bereits seit Juli laufen erste Vorbereitungen: Die vorgesehenen Flächen für Blumenwiesen wurden bereits gefräst. Thomas Schwarz und zwei Bauhofmitarbeiter haben ein Nabu-Seminar für die Vorbereitung des Projekts besucht. In den nächsten vier Wochen wird die Erde in den beiden Blühstreifen ausgebaggert und ebenfalls durch mineralisches Substrat aus Sand, Kies und Kompost ersetzt. "Dies ist nötig, damit Wildblumen und Wildstauden dort gedeihen können. Sie benötigen sehr mageren Boden, um wachsen zu können", erläutert Nabu-Projektleiter Martin Klatt.

"Wir werden nur Wildstauden in Kombination mit gebietsheimischem Wildblumensaatgut verwenden", berichtet Thomas Schwarz. Dies sei eine Voraussetzung für die Förderung durch das Land. Obersulm ist eine von 15 baden-württembergischen Gemeinden, die in den Genuss der Landesförderung kommen. Die Teilnahme am Projekt "Natur nah dran 2.0" fördert das Land mit 50 Prozent der Kosten. "Wir werden für die geplanten fünf Flächen 12 600 Euro erhalten", erläutert Alexander Bartelmann, im Obersulmer Rathaus Leiter des Liegenschaftsamts.


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Zum ersten Mal am Projekt teilgenommen

Durch eine Information des Gemeindetags sei die Gemeinde bereits 2021 auf das Projekt und die Förderung aufmerksam geworden und habe sich beworben. Für Obersulm sei die Projektteilnahme eine Premiere, obwohl die Gemeinde bereits seit mehreren Jahren Blühflächen in allen Ortsteilen anlege und Wildstauden pflanze.

"So schaffen wir neuen Lebensraum für biologische Vielfalt, für Insekten und zahlreiche Kleinstlebewesen", betont Thomas Schwarz. Das Projekt sei nachhaltig, da es auf mehrere Jahre angelegt sei, ergänzt Alexander Bartelmann. "Da wir Wildblumen säen und Wildstauden pflanzen, die besser mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen und weniger pflegeintensiv sind, können wir aufgrund geringerer Pflege- und Personalkosten den Gemeindehaushalt auf Dauer entlasten", so Bartelmann.

Bis Anfang November sollen die fünf Blühflächen angelegt, Wildblumen ausgesät und die Wildstauden gepflanzt sein. Rund 25 200 Euro soll das Projekt insgesamt kosten.

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