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Wer muss bezahlen? Verwirrung um Online-Tickets für den Breitenauer See

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Brauchen Radfahrer und Spaziergänger ein Online-Ticket für den Breitenauer See, wenn diese über den Uferweg kommen? Zwischen unserer Berichterstattung und einer Anzeige in einem Online-Portal für das Weinsberger Tal gibt es Unterschiede. Das sind die Gründe.

Am Breitenauer See herrscht wieder Trubel. Es gab viel Kritik und Informationsbedarf für das neue Ticketsystem am Breitenauer See. Laut Naherholungszweckverband spielt sich die Neuerung mehr und mehr ein.
Am Breitenauer See herrscht wieder Trubel. Es gab viel Kritik und Informationsbedarf für das neue Ticketsystem am Breitenauer See. Laut Naherholungszweckverband spielt sich die Neuerung mehr und mehr ein.  Foto: Pfäffle, Stefanie

"Wir sind sehr zufrieden mit der Testphase", sagt Tobias Kniel, Geschäftsführer des Naherholungszweckverbands (NZV) Breitenauer See. Mit dem Shitstorm in Sozialen Medien, der sich über den NZV mit der Einführung des Online-(Park-)Tickets für den beliebten Badesee ergossen hatte, ist laut Kniel zu rechnen gewesen. Ganz verstummt sind die Kritik und die Unzufriedenheit mit der neuen Zugangsregelung nicht, mit der die Verkehrsströme gelenkt werden sollen.

Was gilt denn nun? Das fragte sich ein Obersulmer, der sich bei der Heilbronner Stimme meldete, weil er eine Diskrepanz zwischen der Berichterstattung und einer Anzeige in einem Online-Portal für das Weinsberger Tal vom 4. Mai gelesen hatte.

Breitenauer See: Wer beim Zugang bezahlen muss

"Radfahrer, Spaziergänger und Sportbegeisterte, die über den Uferweg ins Erholungsgebiet kommen, benötigen in der Regel kein Eintrittsticket, da sie an keiner Kontrollstelle vorbeikommen", so inserierte der NZV. Die Stimme hatte stets darauf hingewiesen, dass, egal ob Badegast oder Spaziergänger, alle Besucher Eintritt bezahlen müssen, schließlich steckt der NZV Geld in die Anlage und den Betrieb.

Das hat Kniel der Presse stets so kommuniziert. Nur: nicht den Inhalt der Anzeige, und zwar ganz bewusst nicht. "Das sollte überregional nicht bekannt werden." Dieser Hinweis war quasi ein Zugeständnis an die Einheimischen - die "Obersulmer, Löwensteiner und Einwohner des Weinsberger Tals".

Kostenloser Zugang von Weiler aus zum See nur in der Testphase

Denn vor allem Eichelberger und Weilerner hätten "Sturm geklingelt", dass sie für das Areal direkt vor ihrer Haustür ein Online-Ticket auch fürs Joggen, Kaffeetrinken am Kiosk oder Spazierengehen buchen müssen. Übrigens: Auch vor der digitalen Umstellung wurden während der Badesaison diese Besucher beim Einlass zur Kasse gebeten.

Der Hinweis mit dem kostenlosen Zugang von Weiler oder der Seite des Campingparks habe nur für die Testphase vom 29. April bis 14. Mai gegolten, stellt Kniel klar. "Die Besucher, die die Zugänge über den Uferweg wählen, müssen damit rechnen, kontrolliert zu werden. Die brauchen ein Online-Ticket."

Falschparken in Weiler wird geahndet

Wer sich das Parkticket für zwei Euro sparen will, den warnt Kniel vor. "Das Obersulmer Ordnungsamt wird Falschparker in Weiler kontrollieren. Es ist nicht ratsam, nach Weiler auszuweichen, vor allem nicht im Interesse der Anwohner", macht der Geschäftsführer deutlich. "Wir haben die Situation unter Beobachtung", sagt Bürgermeister Björn Steinbach. Die Gemeinde sei in regelmäßigem Austausch mit dem Ortsvorsteher.

Der Parkplatz am Campingpark ist Restaurant-Besuchern, Campern und deren Besuchern (beide bezahlen dafür) vorbehalten. Und wer die Parkverbots-Schilder an der Kreisstraße missachtet, dem sagt Kniel: "Wir sind vorbereitet." Dann werde der Abschleppdienst gerufen.

Entspannung bei der Anreise

Kniel beobachtet nach der Testphase eine Entspannung bei der Anreise. Neben den Anrufern in der Geschäftsstelle, die Fragen zum Ablauf hatten, habe auch die Security Flyer verteilt. Mit dem Verkauf von 322 Dauerkarten ist Kniel zufrieden. Leute mit weiterer Anreise müssten doch froh sein, dass sie ein Parkticket buchen könnten. An dessen Preis von zwei Euro stört sich eine Vorhoferin, schließlich koste der Eintritt schon vier Euro. "Sie wollen die Leute auf dem Rücken der Armen loswerden", schimpft sie.

 

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