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Stadtentwicklungskonzept: Bald können die Weinsberger sagen, was sie sich wünschen

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Nach der langen, coronabedingten Zwangspause geht es weiter mit dem Stadtentwicklungskonzept für Weinsberg. Was ist den Einwohnern für die Zukunft ihrer Stadt wichtig?

 Foto: Berger, Mario

Was war das nochmal - Stadtentwicklungskonzept? Bei vielen Weinsbergern dürfte nicht mehr besonders präsent sein, was es damit auf sich hat - selbst wenn sie seinerzeit bei der Befragung ausgewählt wurden und teilgenommen haben. Corona diktierte dem Projekt eine Zwangspause. Doch nun will sich die Stadt raschen Schrittes auf den Weg machen zu "Weinsberg 2035" - mit den Einwohnern als Wegbegleiter. Die Bürger sollen mitbestimmen, welchen Verlauf die Strecke nimmt. Nach den Sommerferien geht es los.

Auf Eis gelegt

Im Juni 2020 war's. Da wurden 24 Fragen an 4000 zufällig ausgewählte Einwohner verschickt. Ziel war es, herauszufinden, womit die Weinsberger zufrieden sind und was ihnen nicht passt. Das Meinungs- und Stimmungsbild soll eine Grundlage dafür sein, wie und wohin sich die Weibertreustadt in den nächsten Jahren entwickelt. Dass nach der Umfrage alle Bürger die Möglichkeit haben sollen, sich im Stadtentwicklungskonzept einzubringen, war immer klar. Nicht klar war, dass eine Pandemie den Prozess zwei Jahre auf Eis legen würde.


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Jetzt endlich sei man an einem "Zwischenschritt - einem wichtigen Schritt", sagte Philipp König vom Büro Reschl Stadtentwicklung aus Stuttgart in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Das Büro betreut den gesamten Prozess hin zu einem Stadtentwicklungskonzept. Nachdem sich die Räte bei einer Klausurtagung Ende April Gedanken über die Zukunft der Weibertreustadt gemacht haben, sind bald die Bürger gefragt: junge, alte, Angestellte, Selbstständige, Alteingesessene, Neuzugezogene, Deutsche, Migranten - alle.

Eine Beteiligung ist auch online möglich

Zwar wird es irgendwann der Gemeinderat sein, der eine Art Handlungsprogramm für die Zukunft erstellt. Doch er soll es eben auf Grundlage dessen tun, was den Weinsbergern wichtig ist. Nach der Sommerpause geht es daher weiter mit "Dialogphase II". Philipp König skizzierte den Ablauf: "Zum Auftakt ist eine größere Abendveranstaltung geplant." Danach stehen eine Bürger- und eine Planungswerkstatt auf dem Programm - nicht nur in der Kernstadt, sondern jeweils auch in den drei Teilorten. Geplant ist zudem ein sogenanntes Zukunftsatelier; auch eine Online-Beteiligungsplattform wird eingerichtet. Nach Erfahrung des Büros sind in dieser Dialogphase drei Gruppen unterrepräsentiert: "Jugendliche, Migranten und Unternehmer." Besonders bei ihnen sollte die Werbetrommel gerührt werden, so die Empfehlung des geschäftsführenden Gesellschafters. Alle Stadträte stimmten den weiteren Schritten zu.


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König erläuterte in der Sitzung auch noch einmal für die Öffentlichkeit, um welche Themen es in der Klausur des Gemeinderates gegangen war. Tenor beim Thema Wohnen war zum Beispiel, dass nach den umfangreichen Baugebietsentwicklungen der jüngeren Vergangenheit künftig der Fuß vom Gas genommen werden soll. Und was Nachverdichtung betrifft: selbstverständlich gerne - aber bitte nicht zu massiv.

Beim Themenschwerpunkt "Wirtschaft/Landwirtschaft/Einzelhandel" sei es den Stadträten ein Anliegen, mehr Gewerbesteuer als bisher einzunehmen. Gewünscht werde ein Programm gegen Leerstände, referierte Fachmann König.

Skaterpark soll realisiert werden

Im Bereich "Soziale Infrastruktur/Gesundheit" sei klar geworden: "Man kann nicht allen alles versprechen." Heißt: Nicht immer kann jeder Wunsch erfüllt werden. Ja, ein Skaterpark soll realisiert werden. Junge Leute sollen sich bei der Umsetzung von Themen aber auch beteiligen. Was Angebote für Senioren betrifft, sollte man sich keinen Illusionen hingeben, betonte Experte König: "Einige Angebote werden nur zu halten sein, wenn das ehrenamtliche Engagement zunimmt!"

Ergebnisse der Umfrage

Ein Ergebnis der anonymen und repräsentativen Bürgerbefragung im Juni 2020 war, dass die Weinsberger sehr zufrieden mit den Lebensbedingungen und der Lebensqualität in ihrer Heimatkommune sind. Es kam zum Ausdruck: Die Infrastruktur, besonders das Angebot an Bildung und Betreuung, schneidet gut ab. Auch die Stadtverwaltung bekam gute Noten.

Beim Kultur- und Freizeitangebot sahen die Befragten Nachholbedarf. Bemängelt wurden fehlende Einkaufsmöglichkeiten in der Kernstadt und natürlich in den Teilorten. Auf der Wunschliste der Befragten stand, dass Wohnraum bezahlbar sein müsse und dass die Innenstadt attraktiver werden soll. Außerdem wünscht man sich mehr Gastronomie.

 
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