In Weinsberg entsteht ein neuer Recyclinghof
Hinter den Discountern wird der Untergrund für die künftige Wertstoff-Annahme vorbereitet. Was ändert sich für die Weinsberger?

Schotter- und Splitt liegt Haufen an Haufen, Raupen, Bagger und Walzen fahren hin und her. Auf einem Gelände hinter den Discountern Lidl und Aldi wird derzeit der künftige Weinsberger Recyclinghof angelegt. Voraussichtlich im September soll er nach Angaben des Landratsamtes nutzbar sein. Mit der neuen Wertstoff-Annahme am Stadtbach geht nicht nur die Ära am bisherigen Standort hinter der Hasenmühle zu Ende, sondern wohl auch die Zeit der quer über die Stadt verteilten Altpapier- und Altglascontainer.
Die Planie wird hergestellt
"Zurzeit wird die Planie hergestellt", erläutert der Leiter der Weinsberger Baurechtsbehörde, Thomas Goth. Außerdem werde eine neue Leitung der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau (LVWO) gelegt. Später wird das Gelände asphaltiert und eingezäunt.
Planungen zogen sich in die Länge
Eigentlich sollte der neue Recy-clinghof längst eröffnet sein. Die Pläne dafür waren bereits vor über einem Jahr im Weinsberger Gemeinderat vorgestellt worden. Doch das Areal, das die Stadt dem Land abgekauft hatte, damit der Landkreis Heilbronn dort einen Recy-clinghof anlegen und betreiben kann, liegt im Hochwasserrisikogebiet. Deshalb zog sich das Prozedere laut Abteilungsleiter Goth in die Länge. "Man musste erstmal über Gutachten klären lassen, auf welcher Höhe und in welcher Größe man den Recyclinghof einrichtet." Nicht dass er im Zweifelsfall absäuft.
Seit Jahren will die Stadt die Wertstoff-Annahme an einen anderen Ort verlegen. "Der jetzige Standort ist zu weit außerhalb", sagt Thomas Goth. Das Gelände am Heerweg sei schlecht zu erreichen.
Das soll besser werden
Der künftige Wertstoffhof punktet mit mehreren Vorzügen: Er liegt relativ zentral und ist über die Heilbronner Straße gut anfahrbar. Wer einen der Märkte vor den Toren der Stadt ansteuert, kann den Einkauf mit einem Stopp beim Recyclinghof verbinden. Der neue Platz ist nach Angaben von Landratsamts-Pressesprecherin Lea Mosthaf rund 19 Ar groß. Der bisherige hat eine Fläche von zwölf Ar. 18 Parkplätze werden angelegt. Das sind in etwa so viele wie derzeit. Die neuen sollen allerdings breiter sein. Rund 550 000 Euro investiert der Landkreis in die Herrichtung des Platzes inklusive Personalcontainer und Tiefbau, sagt Lea Mosthaf. Angesichts der Pluspunkte sehe der Landkreis das als "gute Investition".
Baurechtsamtschef Goth nennt einen weiteren Vorteil: Die Standorte mit Altglas- und Altpapiercontainern, die im Stadtgebiet verteilt sind, sollen aufgegeben werden. Stattdessen soll angrenzend an den neuen Recyclinghof ein zentraler Standort eingerichtet werden, "mit eigener Umzäunung und täglichen Öffnungszeiten", sagt Goth. Schon jetzt stehen in dem Bereich Container. Sie sind aber nicht eingezäunt.
Sorgenkinder der Stadt
Die dezentralen Container-Stellen in der Kernstadt sind schon lange Sorgenkinder, weil sie oft zu Schandflecken mutieren, über die sich die Anlieger ärgern: "Es werden Sachen abgeladen, die dort nicht hingehören", klagt Abteilungsleiter Goth. Mitarbeiter des Baubetriebshofes seien täglich unterwegs, um den wilden Müll abzutransportieren. In den Teilorten bleiben die Container stehen. Dort gibt es ja keine Recyclinghöfe.
Was passiert eigentlich mit dem alten Recyclinghof-Areal? Ein Teil wird dem benachbarten Häckselplatz zugeschlagen, einen Teil will der Baubetriebshof nutzen.
Weitere Infos
An den Öffnungszeiten ändert sich laut Landratsamt erstmal nichts. Am neuen Standort sind sie wie am derzeitigen: donnerstags von 16 bis 19 Uhr, freitags von 14 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr. Wie in Weinsberg, so ist es auch andernorts üblich, dass die Kommunen dem Landkreis unentgeltlich eine Fläche überlassen, auf der dieser dann einen Recyclinghof betreibt. Aktuell gibt es im Landkreis Heilbronn mehr als 50 Recyclinghöfe - aber nicht in allen 46 Kreiskommunen. Lehrensteinsfeld zum Beispiel hat keinen. Dafür haben manche auch in ihren Teilorten welche. Weinsberg gehört nicht dazu.


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