Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) zu Gast beim Stamm "Stettenfels" in Untergruppenbach
Spaß haben, die Natur erleben und Zusammenhalt sind einige der Gründe für eine Mitgliedschaft bei den Pfadfindern. Dazu kommt die Möglichkeit, schon in jungen Jahren Führungsaufgaben zu übernehmen.

Bereits 1911 ist die von dem Engländer Robert Baden-Powell gegründete Pfadfinderbewegung auch in Deutschland angekommen. Aktuell gehören rund 230.000 Pfadfinder den unterschiedlichsten Dachorganisationen an. Der 1975 gegründete Stamm "Stettenfels" in Untergruppenbach ist eine von zwei Gruppierungen im Landkreis, die sich dem Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) angeschlossen hat. Anlässlich der Landesverbandsversammlung der interkonfessionellen Vereinigung hatten die Wölflinge, Pfadfinder sowie Ranger und Rover um ihre Stammesführerin Laura Kuder am Wochenende die Vertreter der übrigen 27 Mitgliedsstämme in der Stettenfelshalle zu Gast.
Workshops und Unterhaltung
"Pro Stamm sind je nach Mitgliederzahl bis zu vier Vertreter gekommen", berichtete Nikola Lalovic am Samstag während der Mittagspause. Auf dem Programm der Jahresversammlung stehen die Berichte des Vorstands und Wahlen. "Wir haben aber auch noch einige Workshops vorbereitet, und die Unterhaltung kommt auch nicht zu kurz", ergänzte der aus Karlsruhe kommende Co-Vorsitzende des Landesverbandes.
Ihr Nachtlager hatten die Pfadfinder nicht wie sonst üblich in Zelten, sondern in der Sporthalle aufgeschlagen. "Die Räumlichkeiten konnten wir von der Gemeinde unter Vereinsbedingungen anmieten. Überhaupt erhalten wir von der Gemeinde gute Unterstützung", sagte Laura Kuder. Dennoch fehlt es den örtlichen Pfadfindern seit 2015 an einem eigenen Vereinsraum. "Wir sind seither auf Wanderschaft, unsere Gruppentreffen finden immer in wechselnden Räumlichkeiten statt", bedauerte die 20-jährige Medizinstudentin.
Von der Wanderschaft zum eigenen Haus
Doch Abhilfe ist bereits in Sicht, wie Moritz Bendl berichtete. "Bis zu unserem 50-jährigen Jubiläum wollen wir ein eigenes Haus bauen. Einen Bauplatz haben wir bereits von der Gemeinde bekommen. Allerdings fehlt es noch am Bebauungsplan", informierte der Vorsitzende des örtlichen Förder- und Freundeskreises, der das rund 150.000 Euro teure Projekt unterstützt. "Es wird aber viel Eigenleistung nötig sein", meinte er.
Die Akzeptanz und die Wertschätzung der Arbeit der Pfadfinder ist nicht nur in Untergruppenbach gegeben, wie der 25-jährige Lalovic bestätigte. Auch das Interesse der Kinder und Jugendlichen an den Angeboten sei ungebrochen groß. "Während Corona gingen die Kontakte teilweise verloren, aber jetzt sind wieder alle da. Gerade bei den Jüngeren haben wir inzwischen viel Zulauf erfahren", erzählte Kuder.
Schon in jungen Jahren Führungsaufgaben
Spaß haben, die Natur erleben, gegenseitige Rücksichtnahme, Zusammenhalt und nicht zuletzt die Möglichkeit, schon in jungen Jahren Führungsaufgaben zu übernehmen, seien nur einige der Gründe für eine Mitgliedschaft bei den Pfadfindern. "Zu uns kommen die Kinder ab dem sechsten Lebensjahr, nach oben gibt es keine Grenzen", sagte die Stammesführerin.
Bestes Beispiel für die Aussage "einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder" von Bendl ist Benjamin Grassl. "Ich bin seit 1996 dabei, und es macht noch immer Spaß", so der 36-Jährige, der sich als Küchenchef um die Verpflegung der Gäste kümmerte. Janina Hilgert vom Stamm der Raben aus Freiburg engagiert sich seit Jahren für Kinder und Jugendliche. "Bei uns lernt man fürs Leben", sagte die 27-jährige Gesundheits- und Krankenpflegerin. Auch die Zwillingsschwestern Luise und Marlen Meyer aus Untergruppenbach, die bei der Ausgabe des Essens mithalfen, wollen langsam in verantwortliche Positionen reinwachsen. "Es macht einfach Spaß bei den Pfadis", versicherten die beiden 16-jährigen Gymnasiastinnen.
Über den Bundesverband
So wie alle anderen Pfadfinderverbände auch, möchte der deutschlandweit rund 30.000 Mitglieder starke BdP Kinder und Jugendliche stärken und sie befähigen, ihre Potenziale so auszuschöpfen, um als verantwortungsbewusste Bürgerinnen und Bürger die Welt mitgestalten zu können. Der interkonfessionelle und auch parteipolitisch unabhängige Verband steht Menschen aller Nationalitäten und Glaubensrichtungen offen. "Wir sind insgesamt gut vernetzt und kooperieren unter anderem mit der Pfadfinderschaft Sankt Georg und dem Verband Christlicher Pfadfinder", sagte Nikola Lalovic.