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Das Geheimnis der Pyramide: 50 Jahre Pink Floyds "The Dark Side Of The Moon"

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Am 24. März 1973 erschien das legendäre Album der britischen Rockband, das sich weltweit 50 Millionen Mal verkaufte, in Deutschland. Sieben Stimme-Redakteure und -Redakteurinnen berichten von ihren Erinnerungen rund um "The Dark Side Of The Moon".

Foto: Warner
Foto: Warner  Foto: Alternativer Fotograf

Es ist eines der einflussreichsten und meistverkauften Alben aller Zeiten: "The Dark Side Of The Moon". Heute ist es auf den Tag genau 50 Jahre her, dass die Briten Pink Floyd ihr achtes Album in Deutschland veröffentlichten. 1972 und 1973 wurde es in den EMI Studios (heute Abbey Road Studios) in London aufgenommen in der Besetzung Roger Waters (Bass, Gesang), Nick Mason (Schlagzeug), Richard Wright (Keyboards, Gesang) und David Gilmour (Gesang, Gitarren). Spielzeit: 42 Minuten und 54 Sekunden.

Das ikonische Plattencover, auf dem ein weißer Lichtstrahl sich in einem Prisma in den Spektralfarben bricht, wurde von Storm Thorgerson entworfen und von George Hardie gezeichnet. "The Dark Side Of The Moon" hat sich weltweit über 50 Millionen Mal verkauft. Pink Floyd entwickelten das Album seinerzeit teilweise im Rahmen ihrer Live-Performances, was dazu führte, dass eine frühe Version der Suite bereits einige Monate vor Beginn der Studioaufnahmen ihre Live-Premiere im Rainbow Theatre London feierte.

 


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In Zeiten, in denen Ex-Frontmann Roger Waters mit umstrittenen Aussagen provoziert, blicken wir zurück auf einen musikalischen Meilenstein: sieben Stimme-Redakteure und -Redakteurinnen und ihre Erinnerungen und Verbindungen zu "The Dark Side Of The Moon".

Ulrike Plapp-Schirmer, Regionalredakteurin

Die 70er Jahre waren die Zeit meines kulturellen Erwachens. Sehnsüchtig wartete ich auf jedes neue Album. Hatte ich es schließlich zu Hause, wurde es vom ersten bis zum letzten Song durchgehört. Auswendig gelernt. Übersetzt. Mitgesungen. Wieder aufgelegt. Das war auch bei Pink Floyd so. "Wish you were here" von 1975 und "The Wall" (1979) haben mich emotional noch stärker abgeholt. Aber Songs wie "Time" und "Money" katapultieren mich noch heute zurück in diese sonderbare Zeit zwischen Kindheit und Jugend.


Claudia Ihlefeld, Kulturredakteurin

Dieses Klingeln einer Registrierkasse als Intro, das war schon was. Wenngleich ich lügen würde, zu sagen, ich hätte das Album bei seinem Erscheinen 1973 gehört, geschweige denn verstanden. Obwohl ich schon zehn Jahre alt war. Zwei, drei Jahre später aber - das ist der Vorteil, wenn man Freundinnen hatte mit älteren Brüdern - habe ich andächtig dem melancholischen Synthesizer-Sound von "Money" und "Time" gelauscht. Heute sage ich: "The Wall" von 1979 ist besser.


Ranjo Doering, Kulturredakteur

Ich habe Pink Floyd erst um die Jahrtausendwende im Alter von 17 Jahren entdeckt. Das ikonische Cover (bei mir inzwischen auf CD) zog mich sofort in den Bann, die sphärischen Soundcollagen zu entschlüsseln, dauerte wesentlich länger. Auch wenn es nicht das beste Pink-Floyd-Album ist: Vom pochenden Herzschlag in "Speak To Me", der das Konzeptalbum einleitet, bis zum wunderschön melancholischen "Us And Them": "The Dark Side Of The Moon" vermittelt eine Stimmung und versucht gar nicht erst, dynamisch zu sein.


Andreas Gugau, Grafiker, Redakteur

Alle haben es gehört. Die Älteren, die Coolen, die, die auch Deep Purple als Platten hatten. "The Dark Side Of The Moon" stand in jedem Plattenladen und fast in jedem Plattenregal. Auch in meinem - natürlich. Nur warum, das wusste ich nicht so wirklich. Das hat gedauert, aber heute weiß ich, dass es eben die anderen waren, die mich dazu gebracht haben, diese Platte zu hören mit ihren einfallslosen und viel zu langen Synthesizer-Partien, mit den unsäglichen und unangenehm tickenden Uhren bei "Time". Inklusive des Westminster-Schlags, wie Omas Standuhr. "Money". Noch schlimmer. Das Album ist billig und genauso überbewertet wie die "Mona Lisa" oder "Harry Potter". Kommerziell erfolgreich, künstlerisch wertlos. Revolution geht anders, wusste ich. Auf dem Plattenteller neben dem toten Andreas Baader lag Eric Clapton. Heute besitze ich eine sowjetische Pressung der Platte.


Milva-Katharina Klöppel, Regionalredakteurin

Papas Schallplattensammlung war eine heilige Kuh - keines von uns Kindern durfte sie berühren. Dabei war es unser Vater selbst, der sie als Student auf die Schlachtbank geführt hatte ("Ich war jung und brauchte das Geld"). Einen heiligen Gral gab es allerdings: "The Dark Side Of The Moon" von Pink Floyd. Das Album mit dem schönen Regenbogen. Die wahre Schönheit blieb mir verborgen, bis ich 2017 in London eine Sonderausstellung zu Pink Floyd besuchte und mehr über die musikalischen Helden meines Vaters erfuhr.


Elfi Hofmann, Regionalredakteurin

Als Kind hatte ich wahnsinnige Angst vor Pink Floyd, was in der VHS-Kassette meiner Mutter zu "The Wall" begründet lag. Dank einer Freundin, die mich mit ins Mannheimer Planetarium genommen hat, änderte sich das. Dort wurde "The Dark Side Of The Moon" verbunden mit einer Sternenshow gespielt. Die Liegen waren bequem - so bequem, dass meine Freundin einschlief und erst wieder wach wurde, als sie von ihrer Liege auf den Boden gerutscht war.


Kilian Krauth, Regionalredakteur

Wenn ich heute an "The Dark Side Of The Moon" denke, wird alles von Roger Waters' Antisemitismus überschattet: chillige Nachmittage, an denen ich mit Pink Floyd erfolgreich die Hausaufgaben verdrängte, Abende im Jugendhaus, erste Partys, erste Küsse. Diese große Begleitband meiner Jugend hat abgedankt. Ihre LPs bereiten mir heute Schmerzen, nicht nur wegen der Kratzer im Vinyl. Nur manchmal beschleicht mich eine leise Wehmut und ich denke: Wish you were here, du gute alte Zeit. Aber das ist eine andere Scheibe.

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