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Bad Rappenau
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Traditionsreiche Bad Rappenauer Pflegeeinrichtung schließt

  
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Bauliche Auflagen, Fachkräftemangel und Kostensteigerungen: Das Adolf-Nieden-Haus im Bad Rappenauer Kurgebiet muss geschlossen werden. Der Betreiber Curata setzt auch in anderen Kommunen den Rotstift an.

Bereits seit Wochen sind Teile des Adolf-Nieden-Hauses im Bad Rappenauer Kurgebiet eine Baustelle. Jetzt ist klar, warum: Die Pflegeeinrichtung, die seit 2007 durch die Curata Care Holding GmbH betrieben wird, schließt spätestens Ende August. Vor allem immense bauliche Auflagen hätten dazu geführt, teilt Pressesprecherin Anke Sostmann auf Stimme-Nachfrage mit. „Hinzu kommen die allgemeinen Kostensteigerungen und der die gesamte Branche betreffende Fachkräftemangel.“

35 Bewohner sind von der Schließung betroffen

Momentan seien die Umzüge der Bewohner in enger Abstimmung mit Angehörigen und Betreuern geplant. Fünf Bewohner hätten bereits eine neue Unterkunft gefunden. „Alle Bewohner wie auch alle Mitarbeiter können in andere Curata-Einrichtungen wechseln, wenn sie das wünschen“, sagt Anke Sostmann. Insgesamt sind 35 Bewohner und 45 Mitarbeiter von der Schließung betroffen. Bundesweit hat die Gruppe rund 3000 Beschäftigte.


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Bereits im Januar hatte das Unternehmen mit Sitz in Berlin angekündigt, eine umfassende Sanierung anzustreben. Unter anderem durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die stark gestiegenen Energiekosten und sonstige allgemeine Preissteigerungen seien Teile der Gruppe in eine finanzielle Schieflage geraten, hieß es in einer Pressemitteilung. Für einzelne Gesellschaften wurden Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. 

Die Einrichtung in Bad Rappenau blickt auf eine lange Tradition zurück. 1930 erwarb der Verein für Alters- und Siechenfürsorge von der Gemeinde Bad Rappenau ein im Kurgebiet liegendes Haus. 

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