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Tempo 30 in Eppingen
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Lösungen gegen Verkehrslärm in Eppingen: Tempo 30, Blitzeranhänger und Termin mit Verkehrsminister

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Die Eppinger Ortsteile leiden unter der hohen Verkehrsdichte und damit einhergehend unter Lärm. Besonders schlimm ist es in Richen. Seit wenigen Tagen ist Tempo 30 in allen Ortsteilen eingeführt. Seit Kurzem ist auch der neue Blitzeranhänger „Bernd“ im Einsatz – und hat schon einige Temposünder erwischt.

Die Richener Ortsdurchfahrt ist stark frequentiert. 13 .000 Autos passieren hier an Spitzentagen den Ort. Tempo 30 gibt es hier seit 2013. Nun auch in allen anderen Eppinger Ortsteilen.
Die Richener Ortsdurchfahrt ist stark frequentiert. 13 .000 Autos passieren hier an Spitzentagen den Ort. Tempo 30 gibt es hier seit 2013. Nun auch in allen anderen Eppinger Ortsteilen.  Foto: Seidel, Ralf

Das neue Gerät zur Geschwindigkeitsmessung im Wert von rund 200. 000 Euro hat schon ganze Arbeit geleistet. Seine Premiere hatte der Blitzeranhänger "Bernd" in der Heilbronner Straße in Eppingen. Auf Höhe der Tankstelle befindet sich an der Straßenkreuzung ein Unfallschwerpunkt. Hier wurde bei Tempo 50 ein Spitzenwert in Höhe von 91 km/h gemessen, teilt die Verkehrsbehörde auf Anfrage mit. 5,7 Prozent aller Fahrten sind hier zu schnell gewesen. Am zweiten Aufstellort in Elsenz sind nur drei Prozent der Fahrten geblitzt worden. Hier war ein Fahrzeug mit doppelter Geschwindigkeit unterwegs.

Die Stadtverwaltung Eppingen hatte in der Gemeinderats-Sitzung vom März dieses Jahres die verkehrsrechtliche Anordnung von Geschwindigkeitsbeschränkungen in den Ortsdurchfahrten der sechs Stadtteile aus Gründen des Lärmschutzes beschlossen. Die Einführung des Tempolimits wurde schrittweise in den Stadtteilen umgesetzt und entsprechend ausgeschildert. Erste Ortsteile waren Kleingartach gefolgt von Elsenz. Als letzter Ortsteil folgt nun Adelshofen.

 


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Alle Eppinger Ortsteile leiden unter Verkehrslärm

Hintergrund ist, dass alle Ortsteile unter einer hohen Verkehrsdichte und damit einhergehend unter Lärm leiden. Sämtliche Ortsteile sind mit Landes- sowie Kreisstraßen am überörtlichen Wegenetz angebunden. Versuche, die Verkehrsbelästigung in einzelnen Ortsteilen zu senken, reichen mittlerweile schon mehr als zehn Jahre zurück. So wurde Tempo 30 als Lärmschutzmaßnahme bereits 2013 im Stadtteil Richen in der Ittlinger Straße und in Teilabschnitten der Berwanger Straße und Gemminger Straße umgesetzt.

Ob Tempo 30 tatsächlich hilft, den Verkehrslärm zu drosseln? „Man merkt das schon“, kommentiert der Richener Ortsvorsteher Giselbert Seitz. Sein Kleingartacher Amtskollege Andreas Oechsner findet ebenfalls, dass es Wirkung zeigt. „Viele sagen, es ist seit der Einführung Mitte Juni ruhiger geworden, vor allem an der Güglinger Straße.“

Verkehrsmessung: Extremwerte in Richen

Am Ortsausgang Richtung Leintalstraße komme es jetzt jedoch zu erhöhtem Lärm, weil Autofahrer am Ende der 30er-Zone verstärkt aufs Gaspedal drücken. „Zwei Mal wurden bei uns schon Tempo-30-Schilder beschmiert“,erzählt der Ortsvorsteher.

Eine groß angelegte Verkehrsmessung im Juli 2023 ergab für Richen Extremwerte. In der Ortsdurchfahrt wurde im Bereich der L 1110 und L 592 an einem Tag 13 .000 Fahrzeuge gezählt. Das sind , doppelt so viele wie an der zweitfrequentiertesten Messstelle, die sich ebenfalls in Richen befand, registriert wurden. In der Gemminger und Ittlinger Straße verkehrten damals 6400 Fahrzeuge an nur einem Tag. Rohrbach ist mit knapp 5000 Durchfahrten am unteren Ende der Fahnenstange, aber ebenfalls stark genug mit Lärm belastet, dass auch hier jetzt Tempo 30 gilt.

 


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Umgehungsstraße für Richen: Gespräch mit Verkehrsminister Herrmann

In Sachen Verkehrsberuhigung in Richen gibt es neue Hoffnung. Wie der Landtagsabgeordnete Erwin Köhler (Grüne) gegenüber der Kraichgau Stimme bestätigt, hat er für den 12. Juli ein Gespräch organisiert, an dem neben Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) auch Eppingens OB Klaus Holaschke und Ortsvorsteher Giselbert Seitz teilnehmen. Der Ort hofft immer noch, mit Hilfe einer Umgehungsstraße entlastet zu werden.

Der Verkehrsminister hatte sich bei einem Vor-Ort-Termin in Richen am 16. Januar dieses Jahres persönlich ein Bild verschafft und versprochen, zur Verkehrssituation eine Antwort zu geben. Die steht nach Angaben der Stadtverwaltung bisher aus. Immerhin wurde der Gemeinderat am 27. Juni in nicht-öffentlicher Sitzung über den aktuellen Stand informiert. Bisher gibt es zu möglichen Lösungsansätzen noch keine offiziellen Statements.

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