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Andreas Köhler legt Amt als Bürgermeister von Krautheim nieder

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Krautheims Bürgermeister Andreas Köhler hört zum 31. Juli dieses Jahres auf. Seine dritte Amtszeit läuft offiziell noch bis Anfang 2026. Wie Köhler seinen Abschied begründet und was Gemeinderäte zum überraschenden Rückzug sagen.

Bürgermeister Andreas Köhler hört vorzeitig auf.
Foto: Archiv/Mugler
Bürgermeister Andreas Köhler hört vorzeitig auf. Foto: Archiv/Mugler  Foto: Mugler

Ein Raunen geht am Donnerstagabend durchs Krautheimer Eugen-Seitz-Bürgerhaus. Beim Tagesordnungspunkt "Verschiedenes" verkündet Bürgermeister Andreas Köhler in der Gemeinderatssitzung: "Zum 31. Juli dieses Jahres werde ich aus gesundheitlichen Gründen meine Tätigkeit als Bürgermeister der Stadt Krautheim beenden." Nicht nur die an diesem Abend zahlreichen Bürger im Saal, auch die Räte wirken verdutzt.


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Überraschung bei den Räten

"Für mich kam das überraschend, ich war perplex", sagt Gemeinderat Jakob Meyer aus Neunstetten. Er spricht von einer stets konstruktiven, manchmal auch kontroversen Zusammenarbeit. "Ich schätze seine Arbeit und seine Kompetenz sehr, gerade auch in kommunalrechtlichen Fragen. Sein Erfahrungsschatz wird ein Riesenverlust für die Stadt Krautheim." Der Rathauschef zeige stets großes Engagement im Sinne der Stadt und bleibe dabei authentisch.

Auch Gabriele Abel, zweite stellvertretende Bürgermeisterin, war überrascht von der Ankündigung. "Es hat keine Anzeichen dafür gegeben, dass er früher aufhört." Die Nachricht müsse sich nun über das Wochenende setzen. Die Stellvertreter und der Bürgermeister sollten sich aber bald zusammensetzen und das weitere Vorgehen besprechen, so Abel. Krautheim habe große Projekte - insbesondere nach dem Abriss des ZG-Areals. Die sollen möglichst nicht auf den Stellvertretern sitzen bleiben. "Und die schaffen natürlich auch Potenzial für einen Nachfolger."

Der Klepsauer Wolfgang Ringeisen erinnert sich noch, wie Köhler bei der letzten Wahl voller Energie und motiviert war. "Gesundheitliche Probleme können überraschend kommen", bedauert der Gemeinderat die Nachricht, die auch für ihn "aus heiterem Himmel" kam. Deswegen verstehe er den Schritt Köhlers: "Er soll ja sein Leben auch noch genießen." Nun sei es wichtig, einen guten Nachfolger für die Stadt zu finden. Die Zeit sei zwar knapp, aber "es gibt immer motivierte Leute".

Es ist viel möglich

Leicht gemacht hat sich Andreas Köhler die Entscheidung indes nicht, wie der 63-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion sagt. Jedoch sehe er sich gesundheitlich nicht in der Lage, das Amt in den kommenden Jahren so fortzuführen wie es erforderlich ist. "Ich wünsche mir jedenfalls, dass mein Nachfolger den eingeschlagenen Weg der Entschuldung fortführt. Und dass er mit den Mitteln, die man in Krautheim hat, und mit höchstmöglichen Zuschüssen auch größere Investitionen stemmt." Man könne hier viel erreichen.

Andreas Köhler befindet sich in seiner dritten Amtszeit, die regulär erst Anfang 2026 endet. Bei seiner ersten Kandidatur 2001 hatte Köhler sich mit 63,9 Prozent der Stimmen gegen den amtierenden Bürgermeister Richard Glaser (34,7 Prozent) durchgesetzt. 2009 war er dann ohne Gegenkandidaten mit 97 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt worden. Im November 2017 waren es dann 71,7 Prozent gegen Gemeinderat Frank Fraulob, der ins Rennen gegangen war.

Wahltermin könnte schon im Mai anstehen

Köhlers Nachfolge beginnt am 1. August. Nun muss zunächst ein Wahlausschuss gegründet werden, der die nötigen Vorbereitungen trifft. Der Gemeinderat entscheidet dann letztlich über den genauen Termin für die Bürgermeisterwahl sowie den Termin für einen möglicherweise notwendigen zweiten Wahlgang. Die Wahl darf laut Gemeindeordnung maximal drei Monate vor Amtsbeginn aber nicht später als einen Monat davor stattfinden, frühestens also im Mai. Die Stelle muss spätestens zwei Monate vor der Wahl öffentlich ausgeschrieben werden.

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