Eine Markthalle in der Heilbronner Stadtgalerie?
Jetzt bringt sich auch die Stadtgalerie als Standort für eine Heilbronner Markthalle ins Spiel. In die Machbarkeitsstudie könnten auch Erkenntnisse von DHBW-Studierenden fließen.

Die Diskussion um eine Markthalle für Heilbronn ist derzeit in vieler Munde. Jetzt bringt sich auch die Stadtgalerie als Standort ins Spiel, wie Center-Managerin Marielena Maltzan ankündigt. Die Eigentümerin der Stadtgalerie Heilbronn, die CBRE IM, prüft derzeit die Umsetzbarkeit einer Markthalle in ihrem Haus.
Mix zwischen Marktflair und gastronomischem Angebot
Als möglicher Standort standen bisher der Käthchenhof, das Wollhaus und das unbebaute Reim-Areal westlich des Rathauses im Fokus. Marielena Maltzan sieht vor allem in der Infrastruktur, der "exzellenten Lage", der Anbindung zu den öffentlichen Verkehrsmitteln und im Know-How Vorteile. "Wir wissen, wie man ein Center betreibt. Besonders wichtig ist uns der Mix zwischen Marktflair und gastronomischem Angebot und einer hohen Aufenthaltsqualität."
Studierende der DHBW Heilbronn auf Inspirationssuche in Lissabon
Unerwartet aufgeschlossen gegenüber einer Markthalle für Heilbronn diskutierte jüngst der Wirtschaftsausschuss des Gemeinderats. Und die eine oder andere Exkursion hat es ebenfalls schon gegeben. Im Sommer des vergangenen Jahres beispielsweise hat die Stadtinitiative Heilbronn eine Studienreise für Mitglieder und Interessierte organisiert, um sich von Best Practices wie in Basel oder Freiburg Impulse zu holen.
Und im Januar waren Studierende der DHBW Heilbronn im Rahmen ihres Integrationsseminars in Lissabon, um sich zu Vorstellungen und Wünschen für eine Realisierung für Heilbronn auszutauschen. Herausgekommen sind zwei Kreativkonzepte, für die die Studierenden über drei Monate Literatur ausgewertet, Experteninterviews geführt, andere Markthallen analysiert und Visualisierungen erstellt haben.
Wein, Nachhaltigkeit und Eventcharakter im Fokus der Konzepte
Eine Markthalle sei ein Ort, an dem man die Menschen und vor allem die unterschiedlichen Kulturen, die in Heilbronn leben, zusammenbringen will, so der Tenor. Auch das Thema Nachhaltigkeit wurde berücksichtigt. Um der Lebensmittelverschwendung entgegenzusteuern, könnte beispielsweise die Tafel miteinbezogen oder durch digitale Bestellterminals Essen auf Nachfrage produziert werden.
Als eine der größten Weinbaugemeinden Deutschlands stand natürlich auch das Thema Wein im Fokus. So wurde die Idee für eine Weinbar oder sogar einen Weinturm geäußert, der zentral als "Kern der Martkhalle" platziert werden könnte. Neben klassischen Angeboten wie Backwaren, Fleisch und Fisch, Obst und Gemüse wurde auch der Eventcharakter hervorgehoben, um vor allem auch junge Menschen anzusprechen. Kochkurse, Theateraufführungen oder Auftritte von lokalen Bands könnten das kulinarische Angebot abrunden.
Im Mai weitere Exkursion zu Best Practices geplant
"Wir wollen auch die Erkenntnisse der Studierenden aus ihrer Lissabon-Reise gern in eine Konzeptionierung einbringen", zeigte sich Center-Managerin Marielena Maltzan von den Vorschlägen angetan. Im Mai plant die Stadtinitiative eine weitere Markthallentour, dann soll es nach Mailand gehen.