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Auktion in Heilbronn: Edelste Modelleisenbahn der Welt bleibt ohne Käufer

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Bei der 300. Kunstauktion des Auktionshauses Fischer kam eine Modelleisenbahn aus Gold und Juwelen nicht unter den Hammer. Andere wertvolle Exponate hingegen schon.

Exakt 147 Minuten mussten die gut 50 Teilnehmer im Auktionssaal des Hauses Fischer in Heilbronn-Neckargartach auf das spektakulärste Objekt der Jubiläumsauktion warten. Genauso wie die zahlreichen Interessierten im Netz und an den Telefonen. Dann wurde gegen 17.30 Uhr mit der Nummer 175 eine Eisenbahnlandschaft aus Edelstein, Rubinen, Gold und Silber der Firma Emil Becker aufgerufen.

"Jetzt kommen wir zu der edelsten Eisenbahn auf dieser Welt", kündigte Dr. Jürgen Fischer das teuerste Einzelstück des Tages an. Der 81-jährige ließ es sich nicht nehmen, die Jubiläumsauktion mit 300 Exponaten seines Hauses, das er 1976 in Heilbronn gegründet hatte, selbst durchzuführen.

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"450.000 Euro ist das Mindestgebot", sagt Fischer nüchtern, als die Eisenbahn im Bild auf der Leinwand im Saal erscheint. Es herrscht Stille im Saal. "Totenstille", sagt Fischer. "Die Eisenbahn ist natürlich viel viel mehr wert", betont Fischer.

Auktion in Heilbronn: Kein Mindestgebot für Eisenbahn aus Gold, Edelsteinen und Co.

"Da müssen aber auch die richtigen Leute im Saal sein und im Netz" schiebt der Auktionator nach. Doch die Anspannung legt sich schnell als klar wird, dass keiner ein Mindestgebot abgibt. "Dann haben wir es wohl scheinbar nicht geschafft, die richtigen Leute anzusprechen", sagt Fischer nüchtern, nachdem die Zeit ohne Gebot abgelaufen ist.

Noch vor der Auktion hatte die filigrane Eisenbahnlandschaft, die der Meister der Edelsteinverarbeitung Manfred Wolf in mehr als 4000 Arbeitsstunden veredelt hatte, die Menschen angezogen. Alle bewunderten die auf einer Grundplatte von 108 auf 76 Zentimetern ausgestellte Modellbahn in der Mitte des Raumes.


"Solche Stücke haben allerdings auch nur einen ganz kleinen Kreis von Interessenten", hatte Jürgen Fischer schon vor Beginn der Auktion klargemacht. "Es wird spannend, ob es einen Bieter gibt, aber für mich sind die anderen Sachen spannender", macht der 81-Jährige klar.

Auktion in Heilbronn: Bieterduelle um Vasen, Gläser, Goldbecher und mehr

Und während die edle Bahn ohne Bieter blieb, gab es zuvor tatsächlich spannende Bieterduelle um edelste Vasen, Gläser, Weinkannen, Zunftpokale, Messkelche, Goldbecher und Colliers.

So ging eine Glasschale von Émile Gallé aus dem Jahr 1903 für 60.000 Euro an einen Bieter, der telefonisch zugeschaltet wurde. Ein Tafelaufsatz in Form eines Hirsches aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ersteigerte ein Liebhaber aus dem Netz gar für 95.000 Euro.

„Es war eine sehr gute Auktion mit vielen Höhepunkten“, zog Jürgen Fischer, der die Versteigerung souverän leitete, Bilanz. Nach mehr als vier Stunden fanden von den 300 präsentierten Exponaten rund 80 Prozent einen Käufer. „Damit sind wir sehr zufrieden. Man darf ja nicht vergessen, dass nur hochwertige Stücke im Angebot waren“, so Fischer. Dass das teuerste Stück keinen Käufer fand, war so am Ende des Tages zu verschmerzen.

 

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