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Beim Wechseltheater von AfD-Stadträtin Gminder steht Vorwurf der Einschüchterung im Raum

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Erst AfD, dann Pro Heilbronn, dann wieder AfD. Und das binnen weniger Wochen. Für AfD-Stadträtin Gminder ist das kommunalpolitische Hin und Her abgeschlossen. Warum die Kommunalpolitikerin die Rolle rückwärts vollzogen hat.

Zumindest bei dieser Gemeinderatssitzung gab die AfD-Fraktion (hintere Reihe mitte/rechts) ein geschlossenes Bild ab. Danach herrschte Unfrieden.
Foto: Archiv/Berger
Zumindest bei dieser Gemeinderatssitzung gab die AfD-Fraktion (hintere Reihe mitte/rechts) ein geschlossenes Bild ab. Danach herrschte Unfrieden. Foto: Archiv/Berger  Foto: Berger

Nach dem Austritt aus der AfD-Fraktion Mitte August, dem Beitritt zu Pro Heilbronn und der Rückkehr zur AfD-Fraktion Anfang der Woche ist für Stadträtin Franziska Gminder "alles wieder ganz normal". Die Sache sei für sie jetzt ausgestanden, sagte sie auf Anfrage. Dass sie wieder zur AfD-Fraktion zurückgekehrt ist, erklärt die Heilbronner Kauffrau so: "Ich wollte nicht aus der Partei ausgeschlossen werden. Ich wusste nicht, dass beim Bundesparteitag in Magdeburg eine neue Satzung beschlossen wurde."

Danach ist es Parteimitgliedern untersagt, sich einer anderen Partei, einer anderen Fraktion oder einer Wählervereinigung anzuschließen. Für den jetzigen Unmut der Pro-Stadträte Alfred Dagenbach und Michael Seher wegen des Wechseltheaters hat Franziska Gminder (78) "Verständnis".

Angelegenheit aus den Händen geglitten

"Sehr froh" ist Raphael Benner, dass Franziska Gminder den Weg in die AfD-Fraktion zurückgefunden hat. Der Fraktionsvorsitzende habe, wie er sagt, "dazu jedoch wenig beitragen". Er habe sie nur eingeladen, zurückzukehren. Benner räumt ein, dass die ganze Sache seinen Händen entglitten und auf höchster landespolitischer Ebene entschieden worden sei: "Letztendlich wurde Druck auf Frau Gminder ausgeübt, dem sie nachgegeben hat."

Benner versichert, mit Franziska Gminder auf "Geschäftsebene weiterhin gut zusammenarbeiten zu wollen". Bei der Geschäftsstelle des Gemeinderats hat sich Benner für das Hin und Her entschuldigt. Gegenüber der HSt betonte er nochmals, nicht am Amt des Fraktionsvorsitzenden zu kleben. Er sagte aber auch: "Es gibt einfach keine Alternative in der Fraktion."

Von Grabenkämpfen ist die Rede

Überrascht von der Rolle rückwärts von Franziska Gminder wurde Alfred Dagenbach. "Sie hat offenbar dem Druck mit Beschimpfungen und Drohungen von AfD-Mitgliedern nicht standgehalten", vermutet der Pro-Heilbronn-Stadtrat. Dagenbach spricht von Grabenkämpfen innerhalb der AfD und betont: "Es bestätigt sich mit dem ganzen Verhalten Ihrer vermeintlichen Parteifreunde, dass von der Ursprungsidee, eine Alternative zum herrschenden Establishment zu sein, nicht mehr viel übrig geblieben ist."

Als "unredlich" bezeichnet Dagenbach das Angebot des AfD-Kreisverbands, ihn und seinen Stadtratskollegen Michael Seher auf die AfD-Kandidatenliste für die Kommunalwahl mit vorderen Plätzen zu locken: "Dies zeigt, wie tief die Moral mancher Strippenzieher inzwischen angesiedelt ist." Für Seher ist mit der Gminder-Rückkehr zur AfD der "größte kommunalpolitische Schaden entstanden, den man anrichten konnte".

Gminder: Wurde nicht unter Druck gesetzt

Dem Vorwurf, unter Druck gesetzt worden zu sein, widerspricht Franziska Gminder.

Im Gemeinderat ist die AfD jetzt wieder eine dreiköpfige Fraktion, Pro Heilbronn ist eine Zwei-Mann-Gruppierung.

 

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