Mordfall Nadine E.: Polizei nimmt Ehemann fest
Sie galt als vermisst, dann wurde ihre nackte Leiche im Gebüsch gefunden - zehn Monate später ist nun der Ehemann in Haft. Dass Täter und Opfer sich kannten, vermuteten die Fahnder früh.
Der Fall hatte im Herbst 2015 für großes Aufsehen gesorgt: Eine nackte Frauenleiche wird am 20. Oktober 2015 in einem Gebüsch nahe der S-Bahn-Haltestelle „Favoritepark“ in Ludwigsburg gefunden. Es handelt sich um Nadine E., Mutter zweier kleiner Kinder.
Die 36-Jährige galt acht Tage lang als vermisst. Vom Täter gab es zunächst keine Spur. Knapp zehn Monate später hat die Polizei nun den Ehemann des Opfers verhaftet. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilten, wurde gegen den 43-Jährigen Haftbefehl wegen Totschlags erlassen. Er soll seine von ihm getrennt lebende Frau am Abend des 12. Oktobers vergangenen Jahres nach einem Streit im gemeinsamen Haus in Ludwigsburg-Eglosheim mit „stumpfer Gewalt auf den Hals“ getötet haben. Sie sei schließlich erstickt.
Die Fahnder haben den Ehemann nach monatelangen akribischen Ermittlungen und nach Auswertung zahlreicher - nicht näher benannter - Spuren als Täter ausgemacht. „Der Mann selbst schweigt“, heißt es von der Polizei.
Die 55-köpfige Sonderkommission „Allee“ hatte per Hubschrauber, mit Tauchern, Flugblatt- und Plakataktionen nach dem Täter gefahndet. Zuletzt hatten sie auch ein Foto der Frau von der Überwachungskamera einer Bank veröffentlicht. Für Verwirrung sorgte die Aussage eines Zeugen, der die blonde Frau am Abend kurz nach ihrem angeblichen Verschwinden aus dem Haus in einem Supermarkt gesehen haben wollte. Hinweise auf ein Sexualverbrechen gab es keine. Die Polizei ging früh von einer Beziehungstat aus.
Nach Auswertung von 240 Hinweisen und 300 kriminaltechnischen Spuren - vom Fundort der Leiche, dem Wohnhaus und einem Auto - sind sich die Fahnder sicher: Es habe sich der Kreis geschlossen, „der eine dringende Täterschaft des 43-Jährigen begründet“.
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