Mehrere Verletzte nach Brand in Wohnhaus in Bad Friedrichshall
In einem Mehrfamilienhaus in Bad Friedrichshall-Jagstfeld sind in der Nacht auf Freitag mehrere Menschen verletzt worden. Feuerwehr und Rettungskräfte rückten mit einem Großaufgebot aus.
In einer Wohnung im zweiten Obergeschoss eines Mehrparteienhauses in Bad Friedrichshall-Jagstfeld ist in der Nacht auf Freitag ein Brand ausgebrochen. Laut Polizeibericht wurden sieben Menschen verletzt und mussten in einem Krankenhaus versorgt werden. Nach Angaben von Marcel Vogt, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Bad Friedrichshall, sind die Einsatzkräfte gegen 1.40 Uhr im Haus in der Salinenstraße eingetroffen. Es sei zu dramatischen Szenen gekommen, beschreibt Vogt. Die Wohnung habe massiv in Brand gestanden.
Umfangreiche Nachalarmierung anderer Wehren
„Ich bin selbst mit ins Haus hinein. Das Treppenhaus war total verraucht. Mir ist eine Frau mit zwei Kindern auf dem Arm entgegengekommen. Ich habe die beiden Kinder geschnappt und bin gemeinsam mit der Frau raus“, sagt Vogt. Aus allen Ecken des Hauses seien Menschen aufgetaucht. „Wir haben umfangreich nachalarmiert.“ Für die Feuerwehren aus Bad Friedrichshall bedeutete das Vollalarmierung – Wehren aus Duttenberg und Untergriesheim seien hinzugezogen worden. Neckarsulm und Bad Wimpfen unterstützten den Einsatz.
„Glücklicherweise hat niemand schwere Verletzungen davongetragen.“ Die Rettungskräfte versorgten die Hausbewohner zunächst vor dem Gebäude. 54 Menschen seien in eine leerstehende Lagerhalle gefahren, durch medizinisches Personal untersucht und namentlich erfasst worden. Davon seien 13 Menschen mit Rauchgasvergiftungen erstversorgt worden. Zwei Feuerwehrleute wurden nach Vogts Angaben ebenfalls verletzt.
Immer wieder rückten Rettungswagen mit Blaulicht an oder fuhren Verletzte weg. Nach Angaben von Joachim Bähr von der Integrierten Leitstelle in Heilbronn waren Einsatzeinheiten des Deutschen Roten Kreuzes, des Arbeiter-Samariter-Bundes und Notfallseelsorger am Brandort.
Brandwohnung nicht mehr beziehbar
Bad Friedrichshalls Bürgermeister Timo Frey erklärte noch in der Nacht, dass zunächst nicht klar gewesen sei, ob die anderen Wohnungen noch bewohnbar seien. Am Freitagmorgen stand fest, dass die Brandwohnung und die Wohnung darunter bis auf Weiteres nicht bezogen werden können.
Am Freitagmittag seien die Menschen aus der Brandwohnung noch im Krankenhaus gewesen. „Wir haben noch keinen Kontakt zu ihnen gehabt“, sagte Frey. Der Vermieter des betroffenen Hauses habe Wohnmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Weil derzeit Flüchtlinge aus der Ukraine in der Gemeinde untergebracht werden müssen, seien freie Wohnungen für Brandopfer begrenzt.
Die Feuerwehren waren mit drei Löschzügen und etwa 80 Freiwilligen im Einsatz. Der Rettungsdienst war mit 16 Fahrzeugen und 65 Einsatzkräften vor Ort. Nach ersten Schätzungen entstand ein Sachschaden von 500.000 Euro.
Polizei ermittelt die Brandursache
Die Brandursache ist derzeit noch unklar. Brandermittler der Polizei haben mit der Untersuchung begonnen und versuchen mit Hilfe eines Sachverständigen, die Ursache herauszufinden. Von einer Brandstiftung gehen Ermittler derzeit nicht aus.


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