Heroin-Tod: Frau stirbt in Bad Rappenauer Pension
Bad Rappenau - Nachdem sie gemeinsam mit ihrem Freund Heroin konsumiert hatte, ist eine 45-Jährige in Bad Rappenau ums Leben gekommen. Die Frau wurde am Donnerstag tot im Bett einer Pension gefunden. Jetzt ermittelt die Polizei gegen den 34-jährigen Lebenspartner.
Nachdem sie gemeinsam mit ihrem 34-jährigen Freund Heroin konsumiert hatte, ist eine 45-jährige Frau in einer Bad Rappenauer Pension ums Leben gekommen.
Keine Geräusche
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft Heilbronn am Dienstag mitteilten, hatte die Betreiberin der Pension die Leiche der Frau am vergangenen Donnerstag gegen 9.30 Uhr in einem Zimmer gefunden. Die 45-Jährige hatte sich am Nachmittag des 3. Januar zusammen mit einem zunächst unbekannten Mann eingemietet und für zwei Tage im Voraus die Übernachtungen bezahlt.
Nachdem der Wirtin aufgefallen war, dass keine Geräusche aus dem Zimmer mehr zu hören waren und auf Klopfen niemand reagierte, betrat sie den Raum und fand dort die Tote im Bett liegend vor. Die Leiche wies am Handrücken eine frische Einstichstelle auf, was auf eine Heroinintoxikation hinwies.
Der Begleiter der Frau war nach den ersten Erkenntnissen bereits am Nachmittag des 4. Januar mit seinem Auto weggefahren. Die Fahndung nach dem Mann dauerte bis Montag an. Der 34-Jähriger meldete sich am Vormittag selbst bei der Polizei.
Geplanter gemeinsamer Freitod
Die Ermittlungen ergaben, dass das im nördlichen Landkreis Heilbronn wohnende Paar geplant hatte, sich gemeinsam durch den intravenösen Konsum von Heroin im Zimmer der Pension das Leben zu nehmen.
Der 34-Jährige, der offenbar bereits Erfahrungen mit Drogen gemacht hatte, gab gegenüber der Polizei an, das erforderliche Rauschgift einige Zeit zuvor in Holland gekauft zu haben.
Am Abend des 3. Januar injizierte er zuerst seiner Freundin, die nach dem bisherigen Ermittlungsstand noch nie harten Drogen konsumiert hatte, einen Teil des Heroins und spritzte sich den Rest des Rauschgiftes danach selbst. Als er am nächsten Morgen aufwachte, lag die 45-Jährige leblos neben ihm im Bett. Er selbst hatte die Injektion überlebt und fuhr danach mit seinem Auto ziellos durch die Gegend.
Ermittlungen gegen Freund
Wegen akuter Suizidgefahr wurde der 34-Jährige in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Die Gründe für den geplanten gemeinsamen Freitod sind derzeit noch nicht bekannt.
Gegen den Lebenspartner der toten Frau ermittelt die Polizei. „Es geht um Tötung auf Verlangen“, erklärt Heilbronns Polizeisprecher Harald Schumacher - eine Straftat. Laut Strafgesetzbuch liegt der Strafrahmen zwischen sechs Monaten und fünf Jahren Haft. Für die Polizei ist es nach Bewertung der Gesamtsituation glaubwürdig, dass sich die Tat derart zugetragen hat. Das Paar sei „zum gemeinsamen Sterben nach Bad Rappenau gekommen“, fasst der Polizeisprecher die bisherigen Erkenntnisse zusammen. red/cf
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