Vater erschießt versehentlich 16-jährige Tochter

Bei einem tragischen Vorfall verlor eine 16-Jährige am Neujahrstag im Hohenlohekreis ihr Leben. Aus der Schrotflinte des Vaters hatte sich ein Schuss gelöst. Die Polizei geht von einem Unglücksfall aus.

Wie es zu dem Schuss kommen konnte, ist nach Angaben des Sprechers der Staatsanwaltschaft Heilbronn, Gregor Elskamp, noch völlig unklar. Als sich der Schuss löste, hielten sich nach seinen Angaben noch weitere Angehörige in dem Zimmer auf. "Die Angehörigen stehen unter Schock", sagte Elskamp am Montag. Zeugenaussagen seien daher noch nicht möglich gewesen.

Auch sei es noch offen, was der 52-Jährige mit der Waffe unternommen hatte. Möglicherweise habe er die Jagdwaffe, ein doppelläufiges Schrotgewehr, gerade gereinigt. Das sei jedoch nicht gesichert und nur eine der untersuchten Möglichkeiten. Fest stehe, dass der Mann, der Jäger ist, sich legal im Besitz der Waffe befand. Bei der Waffe handle es sich um sein Jagdgewehr. 

Ermittlungen aufgenommen

Reanimationsmaßnahmen blieben ohne Erfolg. Ein Notarzt, der wenig später am Unglücksort eintraf, konnte nur noch den Tod der 16-Jährigen feststellen. Notfallseelsorger wurden zur Unterstützung und Betreuung der Familie angefordert. Das Kriminalkommissariat Künzelsau hat die Ermittlungen übernommen.

Der Hohenloher Kreisjägermeister Robert Volpp zeigte sich erschüttert. Dass der Unfall beim Reinigen der Waffe geschehen sei, hält er allerdings für unwahrscheinlich. Werde eine Waffe gereinigt, sei keine Munition im Lauf. Waffenkunde sei eine wesentliche Disziplin bei der Jägerprüfung, betonte er. Wer hier einen Fehler mache, falle durch die Prüfung.

Der Kreisjägermeister erinnert sich an einen Unfall vor rund 40 Jahren im Jagsttal. Damals löste sich ein Schuss, als ein Jäger seine Waffe zuklappte. "Eine Waffe ist ein mechanisches Gerät. Da kann immer etwas sein", so Volpp. Damals starb ein 12-jähriges Kind. hed