Heilbronn
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Mann droht in SLK-Klinik, sich und Sohn mit Schere umzubringen

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Ein 32-Jähriger hat am Dienstagabend einen Großeinsatz im SLK-Klinikum am Gesundbrunnen in Neckargartach verursacht. Laut Polizei war der Mann in einem Behandlungszimmer aus der Fassung geraten, als Ärzte seinen zweijährigen Sohn untersuchen wollten.

Der Großeinsatz der Polizei beim Heilbronner SLK-Krankenhaus am Gesundbrunnen am Dienstagabend hat für viel Aufsehen im Umfeld der Klinik in Neckargartach, aber auch im Internet gesorgt. Zahlreiche Leser nahmen Kontakt zur Redaktion auf. Acht Streifenwagen samt Besatzungen waren angerückt, nachdem ein Notruf aus dem Krankenhaus eingegangen war. Ein Mann drohte damit, sich selbst und seinen zweijährigen Sohn umzubringen. Der Mann befinde sich in einer psychischen Ausnahmesituation und sorge für eine „Bedrohungslage“, teilte die Polizei zunächst mit.

Im Behandlungszimmer in Panik geraten

Während der Einsatz zunächst Rätsel aufgab, kommt nun etwas Licht in die Sache: Ein 32 Jahre alter Mann sollte mit seinem zweijährigen Sohn zu einer Untersuchung ins Krankenhaus kommen. „Es hatte Hinweise gegeben, die auf eine Misshandlung des Jungen hindeuteten“, teilt der Sprecher des Heilbronner Polizeipräsidiums, Carsten Diemer, mit. Deswegen hätten Polizeibeamte den Mann und seinen Sohn zu Hause abgeholt und zu einer Untersuchung in die Kinderklinik gebracht – sie sollte Aufklärung bringen. „Der Mann zeigte sich kooperativ“, sagt Diemer.

Doch noch bevor die Klinikmitarbeiter mir der Arbeit beginnen konnten, sei der Mann in dem Behandlungszimmer völlig aus der Fassung geraten. „Wir nehmen an, dass er vermeiden wollte, dass ihm das Kind weggenommen wird“, sagt Diemer. „Er hat herumgeschrien und gedroht, sich mit einer Schere selbst etwas anzutun.“ Das Kind ist währenddessen bei seinem Vater geblieben, das Personal alarmierte die Polizei.

Spezialeinsatzkommando bricht Einsatz vorzeitig ab

Doch sei der Mann während der Untersuchung in dem Behandlungszimmer völlig aus der Fassung geraten, führt der Sprecher aus. „Wir nehmen an, dass er vermeiden wollte, dass ihm das Kind weggenommen wird“, sagt Diemer. „Er hat herum geschrieen und nach einer Schere gegriffen. Dann hat er damit gedroht, sich und seinen Sohn umzubringen.“ Er habe sich selbst einen Schnitt im Bereich des Handgelenks zugefügt. Währenddessen blieb das Kind bei seinem Vater, das Personal alarmierte die Polizei. Die Beamten konnten den 32-Jährigen überwältigen, entwaffnen und in Gewahrsam nehmen. „Das war durch die fehlenden Deutschkenntnisse des Mannes und die beengten Platzverhältnisse nicht einfach“, sagt Diemer. „Der Junge wurde nicht verletzt.“ Ein bereits alarmiertes Team des Spezialeinsatzkommandos (SEK) konnte die Anfahrt aus Göppingen abbrechen.

Die Polizei geht nach wie vor der Frage nach, ob der Mann seinen Sohn misshandelt hat. Das Kind wurde vom Städtischen Jugendamt in Obhut genommen und in ärztliche Behandlung übergeben. „Außerdem wird der Mann wegen des Verdachts der Geiselnahme noch heute dem Haftrichter vorgeführt“, teilt Carsten Diemer mit. Der Mann erzieht nach Polizeiangaben seinen Sohn alleine. Zur Mutter kann Diemer derzeit keine weitere Angaben machen – lediglich, dass sie über den Vorfall informiert wurde.

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