Weinsberg
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Geflohener Weissenhof-Patient kehrt freiwillig zurück

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Der am Donnerstag aus der psychiatrischen Klinik in Weinsberg geflohene Gewalttäter ist in die Klinik zurückgekehrt. Zuvor suchte die Polizei mit einem größeren Aufgebot nach dem Mann.

Von unserer Redaktion
Der am Donnerstag aus einer Klinik geflohene Gewalttäter ist in die Klinik zurückgekehrt. Zuvor suchte die Polizei mit einem größeren Aufgebot nach dem Mann. 

Der am Donnerstag aus der psychiatrischen Klinik  in Weinsberg geflohene Gewalttäter ist in die Klinik zurückgekehrt. Wie die Polizei mitteilte, wurde der 52-Jährige am Abend von einem Mitarbeiter auf dem Gelände der Klinik erkannt und ohne Widerstand auf seine Station gebracht.

Der wegen Gewaltdelikten verurteilte Mann war am Morgen über den Zaun geklettert. Der Geflohene leistete keinen Widerstand und wurde im Beisein von Polizisten wieder auf seiner Station untergebracht. Wo der Mann den Tag verbracht hatte, war zunächst unklar. Nach dem Flüchtigen wurde mit einem größeren Aufgebot gefahndet.

Minister fordert sichere Unterbringung

Der Maßregelvollzug in Weinsberg.Foto: Berger
Der Maßregelvollzug in Weinsberg.Foto: Berger  Foto: Berger

Nach diesem Vorfall sieht Landessozialminister Manne Lucha (Grüne), dessen Ministerium auch für die Zentren für Psychiatrie zuständig ist, Reformbedarf. Denn laut Strafgesetzbuch kann ein Gericht neben der Strafe die Unterbringung eines Täters in einer Entziehungsanstalt anordnen, wenn er eine Tat aufgrund eines Hanges zu Alkohol, Betäubungsmitteln oder Arzneimitteln begangen hat. In dem aktuell Fall handele es sich um einen Therapieabbrecher.

„Solche Delinquenten sind im Maßregelvollzug schwer zu handhaben. Neben dem erhöhten Ausbruchsrisiko wirken sie oft nachteilig auf die Motivation der übrigen Patienten, was das therapeutische Klima extrem belastet“, teilt der Minister mit. Er fordert, dass diese Personen in den forensischen Kliniken in der Regel auf den Sicherungsstationen untergebracht werden. „Aus meiner Sicht gehören sie nicht mehr in den Maßregelvollzug, sondern in den Strafvollzug.“

 

Maßregelvollzug

Seit 2006 gibt es im Weinsberger Klinikum am Weissenhof einen Maßregelvollzug. In den Maßregelvollzug kommen Menschen, die eine Straftat begangen haben, dabei jedoch unter einer psychischen Krankheit litten. Davon unterscheiden sich Menschen, die aufgrund einer Alkohol- oder Drogensucht nicht für ihre Straftaten verantwortlich gemacht werden können. Diese kommen ebenfalls in den Maßregelvollzug, jedoch unter anderen Bedingungen.

Im Maßregelvollzug werden die Patienten schrittweise in die Freiheit entlassen. Sie durchschreiten mehrere Stationen vom geschlossenen zum offenen Bereich und leben später meist in Wohngruppen, in denen sie intensiv betreut werden.

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