Demo gegen Castor-Transport: Erste Bilanz der Polizei
Rund 650 Teilnehmer nahmen am Samstagnachmittag an der ersten größeren Protestkundgebung unter dem Motto "Neckar Castorfrei" in Heilbronn teil.
Circa 650 Teilnehmer nahmen am Samstagnachmittag an der ersten größeren Protestkundgebung unter dem Motto "Neckar Castorfrei" in Heilbronn teil.
Nach einer Auftaktveranstaltung auf dem Kiliansplatz setzte sich der Demonstrationszug gegen 14 Uhr in Richtung Erwin-Fuchs-Brücke in Bewegung, wie die Polizei mitteilt.
„Wir wollten vor dem Jahrestag der Katastrophe von Fukushima vom 11. März 2011 ein Zeichen setzen und vor Castor-Transporten auf dem Fluss durch dicht besiedeltes Gebiet warnen“, sagte der Sprecher des Aktionsbündnisses Herbert Würth .
Im Bereich der Kaiserstraße wurden die Teilnehmer darum gebeten, zu ihrem eigenen Schutz lange Fahnenstangen wegen der S-Bahn-Oberleitung einzuholen.
Im weiteren Verlauf kam der Protestzug laut Polizei kurzfristig ins Stocken, da einige Teilnehmer die Kreuzung Theresien- /Karlsruher Straße für einen Sitzprotest nutzten. Beim Einbiegen auf den Fußweg entlang der Neckartalstraße verwendeten mehrere Teilnehmer die Auffahrrampe zur Otto-Konz-Brücke als Fußstrecke, so dass es auf der Straße kurzfristig zu Behinderungen kam.
Gegen 16.30 Uhr endete die friedliche Veranstaltung ohne weitere Zwischenfälle.
Zum Hintergrund: Die EnBW will 15 Castorbehälter mit 342 abgebrannten Brennelementen aus dem abgeschalteten Kernkraftwerk Obrigheim in das Zwischenlager nach Neckarwestheim bringen. Im Februar hatte das Unternehmen einen Probelauf mit Castoren ohne radioaktives Material für den umstrittenen Transport unternommen. Für die Schiffstransporte mit echten Brennelementen steht die Genehmigung des Bundesamtes für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) noch aus. Damit wird im Laufe des Jahres gerechnet.