Badeunglück Ehmetsklinge: Taucher brechen Suche ab
Mit 13 Tauchern haben Feuerwehr und Polizei am Dienstag weiter nach dem 25 Jahre alten Mann gesucht, der am Montag von einem Schlauchboot auf der Ehmetsklinge in Zaberfeld über Bord ging. Am Nachmittag wurde die Suchaktion vorerst abgebrochen.
Es ist Tag zwei der Suche nach dem verunglückten Mann aus dem Raum Ulm. Am Montag kippte der 25-Jährige nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei auf der Ehmetsklinge vom Rand eines Schlauchboots hinterrücks ins Wasser. Der Mann, ein Gambier aus dem Raum Ulm, soll sofort untergegangen sein. Er konnte vermutlich nicht schwimmen. Seine 28 Jahre alte Freundin saß mit im Boot. Sie sei sofort hinterher gesprungen, um ihn zu retten, sagte Jens Blessing, Leiter des Polizeireviers Lauffen am Dienstagvormittag. Als sie ihn in dem Wasser nicht sehen konnte, soll sie ans Ufer geschwommen sein. Dies bestätigen laut Polizei übereinstimmende Aussagen von Zeugen. Passanten seien auf den Unfall aufmerksam geworden.
Die alarmierten Rettungskräfte suchten am Montag, bis es dunkel wurde, nach dem Mann, ohne Erfolg.
Am Dienstagmorgen setzten die Rettungskräfte die Suche fort. Die Feuerwehr scannte den See mit einem Sonargerät. Sie markiert einige Stellen, an denen die Taucher gezielt suchten. Dabei stießen sie unter anderem auf ein altes gesunkenes Boot auf dem Grund des Badesees, der in erster Linie ein Regenrückhaltebecken ist. Von dem Vermissten fehlte auch am Nachmittag noch jede Spur.
Unter Wasser ist kaum etwas zu sehen
„Die Sicht im Wasser ist gleich null“, sagte ein Feuerwehrmann. Die Taucher konnten sich nur tastend voran bewegen. Die Rettungskräfte setzten außer den Sonargeräten auch ein Echolot ein. Die Geräte senden Schallwellen aus und spüren so zum Beispiel Unebenheiten auf dem Seegrund oder Gegenstände auf, die im Wasser treiben.
Die Aussagen von Zeugen, an welcher Stelle der Mann ins Wasser fiel, waren nach Angaben von Polizei und Feuerwehr vage. „Die Strömung ist dabei aber zu vernachlässigen“, meinte Blessing. Diese sei sehr gering und würde in Richtung des Ablaufs des Regenüberlaufbeckens ziehen. Entsprechend konzentrierte sich die Suche der Taucher großflächig auf den Bereich des Sees, an dessen Uferseite sich der Ablauf befindet.
Der Stausee dient als Hochwasserschutz für das Zabergäu. Er wurde 2001 auf die heutige Fläche von knapp 14 Hektar erweitert. Er ist etwa 350 Meter lang und 200 Meter breit.
Badebetrieb bleibt bis auf Weiteres verboten
Am Nachmittag gaben die Taucher die Suche auf. „Es gibt nichts Neues“, fasste Frank Belz, Sprecher des Heilbronner Polizeipräsidiums, die Lage am Nachmittag zusammen. Die Aktion sei vorerst unterbrochen worden. Die Rettungskräfte wollen nun gemeinsam überlegen, welche weiteren Möglichkeiten sie haben, um den Mann zu finden. Die Suche soll am Mittwoch gegebenenfalls fortgesetzt werden. Wie, das ist noch offen. Der Badebetrieb bleibt laut der Gemeinde Zaberfeld bis auf Weiteres verboten.
Insgesamt beteiligten sich 132 Rettungskräfte an der Suche. Entgegen ersten Angaben der Polizei waren am Dienstag 13 und nicht 16 Taucher im Einsatz.
Zeugen gesucht
Die Polizei sucht Zeugen, die den Vorfall am Montag gegen 17 Uhr beobachtet haben. Wer Hinweise zum Ablauf des Geschehens machen kann, wendet sich unter der Telefonnummer 07135 6507 an den Polizeiposten Güglingen.
Todesfälle durch Ertrinken
Ein Mann wird in zurzeit in Zaberfeld vermisst. Im Sommer starb ein Kind im Neumühlsee in Waldenburg in Hohenlohe. 31 Menschen sind dieses Jahr in Baden-Württemberg ertrunken (Stand Ende Juli), teilt die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft DLRG auf Anfrage von Stimme.de mit. 14 von ihnen kamen in einem See oder Teich ums Leben, zwölf in einem Fluss. Im Jahr 2017 registrierte die DLRG 38 Todesfälle durch Ertrinken.