Protest
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Lila Profilbilder auf Social Media machen auf Femizide aufmerksam

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Vor dem G20-Gipfel sind Frauen in Südafrika zum Protest aufgerufen, um auf die hohe Femizidrate im Land aufmerksam zu machen. Auf Social Media signalisieren lila Profilbilder Solidarität. 

Auf Instagram dürfte dem ein oder anderen vielleicht schon aufgefallen sein, dass manche Profilbilder durch ein lilafarbenes Bild ersetzt worden sind. Dahinter steckt eine aktuelle Protestaktion: Es soll auf Femizide in Südafrika und Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen.

Vor dem G20-Gipfel am Wochenende in Johannesburg streiken die südafrikanischen Frauen – und erhalten zumindest durch die Protestaktion auf Social Media weltweite Unterstützung. Die lila Profilbild sind als Solidaritätsbekundung zu verstehen.  

15 Frauen pro Tag ermordet: Streik in Südafrika macht auf Femizide aufmerksam 

„Nach wie vor herrschte ein hohes Maß an geschlechtsspezifischer Gewalt“, teilt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International 2024 mit. Auch im Jahr 2025 sterben laut Frauenrechtsorganisationen noch immer rund 15 Frauen pro Tag in Südafrika aufgrund ihres Geschlechts. 5579 Frauen sollen laut der südafrikanischen Organisation Women for Change innerhalb nur eines Jahres ermordet worden sein.

Die Femizidrate sei in Südafrika sechsmal höher als in anderen Ländern. Zum Vergleich: In Deutschland gibt es jeden Tag etwa einen Femizid. Eine neue Studie hat ergeben, dass hierzulande Besitzdenken und Eifersucht am Ende einer Beziehung die häufigsten Motive für Femizide sind. 

Durch den G20-Gipfel rückt das Land in den Fokus, es gibt mediale Aufmerksamkeit – und die wollen die Südafrikanerinnen nutzen, um ein Zeichen zu setzen und auf die Femizide aufmerksam zu machen. Am Freitag (21. November) wird in Südafrika gestreikt, es gibt klare Forderungen. 

Lila Profilbilder als Zeichen der Unterstützung für Südafrikas Frauen

Women for Change hat dazu aufgerufen, am Freitag nicht arbeiten zu gehen, kein Geld auszugeben und auch im Haushalt die Arbeit niederzulegen. Sie fordern, dass die Gewalt gegen Frauen und Femizide als „National Disaster“ (Nationale Katastrophe) anerkannt werden.   

In diesem Zuge ist auch das lilafarbene Profilbild als Zeichen gegen geschlechterspezifische Gewalt und Femizide entstanden. Jeder kann so seine Solidarität ausdrücken und auf die Morde gegen Frauen aufmerksam machen.

So hat etwa die „Gen-Z-Journalistin“ Marisa Lattemann aktuell auf Instagram ein lila Profilbild. In einem Reel macht sie weiter auf die Solidaritätsaktion und den Streik in Südafrika aufmerksam. 

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Bereits im April 2025 hat Women for Change zur Demonstration aufgerufen. Demnach sollen über 200.000 Menschen am 11. April demonstriert haben. Die Regierung habe Versprechungen gemacht – und nicht eingehalten, kritisiert die Frauenrechtsorganisation. 

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G20-Gipfel in Südafrika am Wochenende – Absagen aus mehreren Ländern

Am Samstag und Sonntag (22. und 23. November) findet in Johannesburg der G20-Gipfel statt. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) wird vor Ort sein, aus anderen Ländern gab es eine Serie an Absagen vonseiten der Staatsoberhäupter. Die USA, China und Russland schicken Vertreter. Hinzu kommen Absagen von den Staatschefs Argentiniens, Mexikos und Saudi-Arabiens. Bei vielen gebe es Terminkollisionen, die USA ist bewusst nicht dabei – allerdings aus einem anderen Grund. 

Die US-Regierung von Präsident Donald Trump will die Gipfelberatungen boykottieren, weil sie der südafrikanischen Regierung schwere Repressionen gegen weiße Farmer vorwirft. Südafrika weist die Vorwürfe als unbegründet zurück. Weitreichende Ergebnisse sind laut dpa beim G20-Gipfel vor allem wegen des Fernbleibens der USA nicht zu erwarten

Lila Profilbilder als Zeichen der Unterstützung für Südafrikas Frauen

Bereits in der Vergangenheit hat es ähnliche Aktionen gegeben: So haben etwa einige ein schwarzes Profilbild hochgeladen als Zeichen gegen Rassismus nach dem Tod von George Floyd durch einen Polizisten in den USA und im Zuge der daraufhin auflebenden „Black Lives Matter“-Bewegung.  

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