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Raus aus der EU? Was ein "Dexit" für Deutschland bedeuten würde

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Kurz vor der Europawahl 2024 fordert die AfD einen Austritt Deutschlands aus der EU. Doch das hätte laut einer IW-Studie schwerwiegende Konsequenzen. 2,5 Millionen Jobs würden verloren gehen.

Ein Dexit hätte schwerwiegende  Konsequenzen für Deutschland.
Ein Dexit hätte schwerwiegende Konsequenzen für Deutschland.  Foto: IMAGO/Emmanuele Contini (www.imago-images.de)

Die AfD spricht sich in ihrem Wahlprogramm zur Europawahl 2024 für den Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union aus. Ein solcher Dexit hätte fatale Folgen für die Bundesrepublik, wie eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt. Die Wirtschaftsforscher haben anhand des Brexits der Briten ausgerechnet, was ein Dexit für Deutschland bedeuten würde. Das Ergebnis ist ebenso erschreckend wie eindeutig.

AfD pocht auf Dexit: EU-Austritt bedeutet Wohlstandsverlust von 690 Milliarden Euro in fünf Jahren

Demnach würde die Bundesrepublik in den ersten fünf Jahren nach dem Austritt aus der EU Wohlstandsverluste in Höhe von 690 Milliarden Euro erleiden. Das Bruttoinlandsprodukt würde in dieser Zeit um rund 5,6 Prozent sinken und etwa 2,5 Millionen Arbeitsplätze würden verloren gehen.

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"Der Verlust wäre vergleichbar mit dem der Corona- und Energiekrise zusammen", schreiben die IW-Experten in der Studie. Diese seien allerdings nur temporäre Krisen gewesen, während ein Dexit "dauerhaft und selbstverschuldet" zu immensen Schäden für Deutschland führe.

Raus aus der EU? Der Brexit als abschreckendes Vorbild für Deutschland

"Unsere Analyse zeigt, dass der Brexit kein nachahmenswertes Unterfangen ist", sagt Studienautor und IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt. Der Austritt Deutschlands aus der EU hätte demnach "katastrophale Folgen für die Unternehmen, den Standort Deutschland und die Menschen hierzulande", so Bardt. Dies gelte umso mehr, weil Deutschland als Exportnation sehr stark vom Handel mit anderen Staaten abhängig ist, insbesondere jenen in der EU. Daher wäre das stark verflochtene Deutschland deutlich stärker von einem EU-Austritt betroffen als Großbritannien.

Viele Briten hätte heute wohl nicht mehr für einen Brexit gestimmt.
Viele Briten hätte heute wohl nicht mehr für einen Brexit gestimmt.  Foto: IMAGO/Cal Ford (www.imago-images.de)

 

Nicht berücksichtigt sind in der Studie die enormen zusätzlichen Kosten, die ein Austritt Deutschlands aus der gemeinsamen europäischen Währung mit sich bringen würde. Die in der Studie berechneten Kosten bildeten daher eher die Untergrenze der wirklichen Schäden eines Dexits, betonten die Autoren. 

Es geht in der EU auch um Freiheit und Frieden

Für die IW-Experten steht fest, dass der Brexit und dessen negative Folgen für Großbritannien den anderen EU-Mitgliedstaaten eine Warnung sein sollte, die wirtschaftliche Integration in Europa nicht leichtfertig aufzugeben. "Wir sollten auch nicht vergessen, dass es in der EU nicht nur um Wohlstand, sondern auch um Offenheit, Freiheit und Frieden geht", betonte Bardt.

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