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Wahlanalyse im Schozach- und Bottwartal sowie im Weinsberger Tal
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In Wüstenrot schafft die AfD es auf Platz eins

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CDU-Kandidat Fabian Gramling bekommt in Oberstenfeld knapp 45 Prozent. SPD und FDP erleiden herbe Verluste.

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Besonders viel los war in den Wahllokalen in Flein, wie hier im Rathaus. Mit 88,83 Prozent Wahlbeteiligung rangiert die Kommune nur hauchdünn hinter Lehrensteinsfeld, das immer top ist.
Besonders viel los war in den Wahllokalen in Flein, wie hier im Rathaus. Mit 88,83 Prozent Wahlbeteiligung rangiert die Kommune nur hauchdünn hinter Lehrensteinsfeld, das immer top ist.  Foto: Lina Bihr

Das Schozach- und Bottwartal ist konservativ. Die Wähler tragen mit dazu bei, dass Fabian Gramling, der CDU-Kandidat im Wahlkreis Neckar-Zaber, wieder in den Bundestag einzieht. Er erreicht Ergebnisse von knapp unter bis deutlich über 40 Prozent. Wüstenrot im Wahlkreis Heilbronn fällt hingegen durch eine starke rechte Tendenz auf. Fast 30 Prozent der Wahlberechtigten haben der AfD ihre Zweitstimme gegeben – Platz eins noch vor der CDU. In welchen Kommunen haben die Kandidaten der beiden Wahlkreise und deren Parteien bei der Bundestagswahl am besten abgeschnitten? Wer hat am meisten zugelegt?

Auch wenn im Weinsberger Tal die AfD nur in Wüstenrot die stärkste Partei ist – hier schneidet auch Jürgen Kögel am besten ab – so legt sie in den anderen Kommunen ebenfalls kräftig zu. Fast durchgängig im zweistelligen Prozentpunkte-Bereich. Neben Wüstenrot gibt es auch in Eberstadt mehr als eine Verdoppelung des Zweitstimmen-Anteils.

CDU legt in allen Orten im Weinsberger Tal zu

An diese hohen Zugewinne kommt der bundesweite Wahlsieger CDU im Weinsberger Tal nicht heran. Allerdings kann die Partei ihr Ergebnis in allen Orten steigern. Das größte Plus ist in Eberstadt und Lehrensteinsfeld mit rund 9,0 und 8,5 Prozentpunkten zu verzeichnen. Das beste Ergebnis bei den Zweitstimmen gibt es für die CDU in Ellhofen mit 30,97 Prozent.

Auch in Wüstenrot schlägt CDU-Kandidat Alexander Throm den AfD-Kontrahenten. Der alte und nach dem vorläufigen Ergebnis wohl auch neue Bundestageskandidat schneidet in Ellhofen mit 38,87 Prozent am besten ab.

Wie im bundesweiten Trend erleidet die SPD durchgängig herbe Verluste. Allein Obersulm mit 16,09 Prozent der Zweitstimmen ragt etwas heraus. Hier bekommt Jens Schäfer mit 16,47 Prozent sein bestes Votum. 

FDP überspringt in allen Kommunen Fünf-Prozent-Hürde

Zwar überspringt die FDP in allen Kommunen die Fünf-Prozent-Hürde, die Verluste sind aber erdrutschartig. In Lehrensteinsfeld haben die Liberalen gerade noch ein Drittel des Werts von 2021. Am besten schneidet Löwenstein mit 7,22 Prozent für die FDP ab. Hier fährt Michael Link sein bestes Ergebnis ein, was in Zahlen gerade mal 5,57 Prozent sind.  

Die Linken legen überall zu. In Weinsberg, Obersulm, Lehrensteinsfeld und Eberstadt verdoppeln sie ihren Stimmenanteil, in Ellhofen fällt die Steigerung noch höher aus. Spitze ist Weinsberg mit 6,99 Prozent für die Linken, Kandidat Christoph Mössinger erzielt hier am meisten Stimmen: 7,01 Prozent.

Im Schozach- und Bottwartal verdoppelt AfD ihr Ergebnis

Ein vergleichbares Bild zeigt sich in den Kommunen im Schozach- und Bottwartal: Auch hier halten die Christdemokraten mit ihrem Bundestagskandidaten für den Wahlkreis Neckar-Zaber, Fabian Gramling, mit stabilen Zugewinnen die AfD etwas auf Distanz. Seinen höchsten Wert erreicht Gramling in Oberstenfeld mit 44,86 Prozent, AfD-Kandidat Dieter Glatting schafft es als Zweitplatzierter auf 18,52 Prozent. Ähnlich sieht es aus, wenn man auf die einzelnen Wahllokale blickt, Ausreißer gibt es hier so gut wie nicht. Im Bezirk Ilsfeld Auenstein-Mitte indes votierten 29,06 Prozent der Wähler für die AfD, die CDU kommt hier mit 26,92 Prozent nur auf Platz zwei. In allen Kommunen an Schozach und Bottwar gelingt es den Blauen, ihr Zweitstimmenergebnis etwa zu verdoppeln, die größten Zugewinne haben sie in Untergruppenbach, wo allerdings auch die SPD und ihr Kandidat Mario Sickinger ihr jeweils bestes Ergebnis einfahren. In Sickingers Heimatstadt Beilstein dagegen verhallt der Lokalbonus ohne merklichen Effekt.

Fast schon verheerend fällt in Ilsfeld das Ergebnis für die FDP im Vergleich zur Wahl 2021 aus. Zwar holen die Liberalen auch hier deutlich mehr Stimmen als im Bundesmittel. Mit 7,63 Prozent liegen sie aber meilenweit entfernt vom 2021 erzielten Wert (20,06 Prozent). 

Die Grünen mit den geringsten Verlusten

Dem Bundestrend folgend, haben die Grünen auch im Schozach- und Bottwartal die geringsten Stimmenverluste unter den Etablierten, im Briefwahlbezirk 2 in Beilstein erreichen sie sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitstimmen Platz zwei. Linken-Kandidatin Julia Schlembach dagegen schafft es lediglich in Flein über die Fünf-Prozent-Marke.

Lehrensteinsfeld gehört immer zu den Spitzenreitern, was den Gang zur Wahlurne betrifft. Diesmal liegt die Kommune mit einer Wahlbeteiligung von 88,84 Prozent im Weinsberger Tal vorn, Löwenstein kommt nur auf 82,4 Prozent. Im Schozach- und Bottwartal bedeuten 88,83 Prozent für Flein den Spitzenplatz.

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